ZIER-RHABARBER,
ich nenne ihn mal so, solange bis ich den richtigen name gefunden habe. zum verwechseln ähnlich ist er nicht, aber auch nicht ganz unähnlich. in jedem jahr steht er wieder am fontänenteich im park wilhelmshöhe.
die gärtner setzen zum schnitt an. da liegt die ganze pracht am boden. es reisst mir das herz heraus, weshalb diese pflanzen nicht ihrer natur entsprechend welken und vergehen dürfen.
ich frage, ob ich noch ein paar fotos machen darf , bevor alles abtransportiert wird. darf ich. aber sie schauen ungläubig, was es denn da zu fotografieren gäbe.
erst als ich ihnen das eingefangene auf meinem display zeige, sind sie überzeugt.
das morbide ist es (mal wieder), was mich reizt, mir in seinem vergehen die unglaubliche schönheit leuchten lässt. die anstrengungen des wachsens, über die blüte hinaus bis zur vollen reife, zeigen sich in ganzer kraft. noch im letzten ringen entstehen phantastische und einmalige formen, die sich ähneln, aber nie wiederholen.
ich bin ganz aufgeregt, diesen (letzten) prozess begleiten zu dürfen. die weise des vergehens ist mir nicht sichtbar nachzuvollziehen. ich muss es akzeptieren so wie es geschieht…
wenigsten auf die weise kann ich in bildern retten, was mir noch lange in erinnerung bleiben wird.
wenn im nächsten frühjahr wieder die zarten rosa blüten erscheinen, bin ich versöhnt…