GESPRÄCHE ZWISCHEN DEN BÜCHERSÄULEN…
erstmal einen latte bei nenninger. das café ist gestopft voll. ein paar bietet mir einen platz draußen an, wo die autos vorbeirauschen, aber immerhin, ich sitze. der kaffee dauert dann eine weile. das gespräch lenkt ab – er musiker aus baunatal – ein foto versäume ich. ich bin wohl noch nicht so recht in meiner eigenen spur.
dann sitzplatzwechsel. eine dreiergruppe – drei sind doch eine gruppe oder – aus berlin. die documenta hat anziehungskraft – warum bloß… noch keine aussage über die d14. sie sind grade erst angekommen. ich versäume nicht, auf meine ausstellung EIN BAHNHOF VERSCHWINDET im OFFENENE KANAL KASSEL hinzuweisen.
zwischen den bücher bleibt mir eindrücklich die cutterin des arte fs. in erinnerung. sie fotografin – ich fotografin, ein gemeinsames thema und ich rege an, dass sie mir meine filme schneiden könnte. haben sie denn welche. na und ob – mehr als genug. sie mailt mir – wir tauschen fotos.
die gespräche sind vielseitig – der mann mit seinem sprachlosen kind. der vater, der seinen kindern die bücher erklärt, harry aus frankfurt, der eine afghanische jugendgruppe mitbringt.
und dann der fotograf, der schelm, der mich heimlich fotografiert und ich ihm auf die schliche komme. wir reden, fotografieren, scherzen, sind ernst bei der sache, also bei der d14. sie brigitte, er klaus. wir tauschen die bilder – später.
zu füssen des parthenon die didgeridoo-gruppe. sie lockt menschen in ihren bann – die sind heute spendabel. viele spaziergänger – so nennt man sie – um eine erzählerin, die nicht erzählen, sondern nachplappern, was man ihnen eingestampft hat. ein mann sagt, die wissen garnichts. wir sollen alles vergessen – sagt a.s. – aber das kann die neue erkenntnis unmöglich sein……..
eigentlich will ich heim, setze mich aber noch vors fridericianum und betrachte die szene. heute fällt mir auf, dass viele menschen den DENKRAUM von TOM FECHT – also die steine zum andenken der aidsverstorbenen – betrachten – die eine schaut – die andere auch – wie eine kettenreaktion. schön ich rede mit zwei bremerinnen – immer mal nur so ein stichwort. und dann löst sich die szene auf. nun kann ich auch gehen…
achwo – ein mann unter den beuysbäuen. ich spreche ihn an von wegen, was ihm die d14 zu sagen hat. er ist auch aus kassel. wir reden lange, landen dann aber bei meiner BAHNHOFSAUSSTELLUNG. er ist interessiert, kennt den bahnhof noch. aber dann doch irgendwie ende – ich kann einfach nicht mehr.
achja, ein mann gibt mir den tip, im SPIEGEL ist ein artikel über die 14te documenta – ein ganz übler…
deine wunderbar lebendigen documenta-berichte machen mir sehr viel freude – und machen neugierig aufs selber-entdecken. danke schön!
herzlich
Sylvia
In Kassel scheinen momentan viele Weltfäden der Kunst und des Publikums zusammenzulaufen. Und du mitten drin: toll!
Ich kann mir aber gut vorstellen, dass das auch müde macht.
Lieben Gruss,
Brigitte