und DAS LEERE – DAS ES NICHT GIBT…
documenta_fridericianum
immer falle ich hinein in das scheinbare nichts, damit ich platz nehmen kann, damit ich es füllen kann, das meine fantasie springen läßt. erst beim betrachten meiner bilder bemerke ich, dass es hier genug davon gibt. an ort und stelle ist es natürlich schwierig mit dem fantasieren – zu viele menschen, die ablenken und sich einmischen. das einbinden der menschen erweckt andere fantasien, als wenn ich die puren kunstwerke anschaue. die pure leere auf mich zu übertragen gelingt mir nur völlig einsam – allein mich von der leere inspirieren lassen.
der große eisentisch fällt etwas heraus aus dem leerebild – irgendwie fange ich an zu schwimmen – paddele, um wieder an den rand zu gelangen. ich mag wasser – der große tisch täuscht das vor – aber ich mag nicht in schwarzen tiefen schwimmen…die bänder haben es mir angetan, ich erkenne sie im einzelnen und doch sind es aus dem abstand große leere flächen, die wahrzunehmen sind.
die drei schwarzen flächen, in denen vorbeigehende sich spiegeln, sind auch nicht vollkommen leer. sie sind schon besetzt. mal sehen, ob ich sie wieder frei kriege – vielleicht bei einem nächsten besuch mit viel geduld.
jedes gegenüber ist mir spiegel. alles, was ich anschaue, muß ich freischaufeln von gewohnten eindrücken, um neue interpretationen zu finden. meine fantasie bemühe ich – sie hat viel zu tun in diesen tagen…
Stimmt: Das Leere ist hier nirgendwo zu finden, vielleicht ansatzweise, aber das Leere gibt es sowieso nicht für uns Sehende.
Lieben Sonntagabendgruss,
Brigitte