…ER IST HEUTE 12 JAHRE – 05.05.2005…und wer im mai geboren ist
tritt ein – tritt ein – tritt ein
der mache zuerst einen tiefen knicks
recht tief – recht tief – recht tief
findus dreh dich
findus dreh dich
mach hoppsassassa
findus dreh dich….
findeli schaut mich an, als würde er alles, aber auch jedes wort, verstehn,
wartet, dass ich es wiederhole – sein geburtstagslied.
so ein schatz aber auch…
dass ich die geschichte meines katers unterschlage – das geht gar nicht. schließlich ist er ein ganz besonderer kater und und und – heute 12 jahre.
2005 war ich mit einer reisegruppe auf sifnos. abends nach dem wandern gingen wir immer zum essen. da ertönt ein jämmerliches weinen unter einem boot hervor. die schweizerinnen und schweizer waren voller mitgefühl – ach armes chätzli – armes chätzli.
wir aßen und auf dem heimweg mußten wir wieder an dem chätzli vorbei, das immernoch herzerweichend miaute. klitzeklein war es noch. und wieder – armes chätzli, armes chätzli.
und – ich war die letzte – keine/r hatte sich erbarmt. ich war also in der pflicht. es war klein und schmutzig, und wie sich herausstellte, ein katerchen. eine plastiktüte lag herum und ich packte es da hinein und trug es mit ins hotel.
ein bißchen waschen mußte sein und ich setzte es in das spülbecken und machte ihm ein warmes bad. es schien es zu genießen. vielleicht spürte es, dass etwas geschah für sein gutes. ich barg es in meinen händen. die äuglein waren zugeklebt und helena besorgte augentropfen und katzenmilch und eine pipette. damit versorgte ich dieses kleine wesen erst einmal. in der nacht setzte ich es in eine schublade mit mützen und tüchern, damit er auf dem boden nicht unter meine füße gelänge, so klein und fast übersehbar im dunkeln, und ließ ein spalt offen.
bald ging es ihm schon besser. wir gewöhnten uns aneinander. er war ein so geschickter kleiner kerl. ich besorgte ein kistchen und füllte es mit meersand und, als wenn er bisher nichts anderes gekannt hätte, machte er sein kleines geschäftchen nur an diesem ort.
wir waren beide nichtwissende und spielten uns geschickt aufeinander ein.
nach dem bad stellte sich heraus, was für eine schönheit das kleine tier war. von da an bevorzugte er als ruheplatz meinen hals. ich sah das so, als sähe er in mir seine pflegemutter. gern spielte ich diese rolle und war vom ersten moment in das katzentier verliebt.
da war noch nicht klar, dass ich ihn bis in die schweiz mit nachhause nehmen würde. der tierarzt war besoffen, und konnte ihn nicht impfen, weil das tier noch viel zu klein war. der taxifahrer riet mir, schmeiß ihn doch weg und der hotelbesitzer zeigte nicht die geringste neigung, dieses tier bei sich aufzunehmen. ich war überrumpelt – es war mein katerchen.
findus nannte ich ihn, weil mir vorschwebte, meine enkelkinder in hamburg könnten freude daran haben. aber die schwieger meinte, es kommt mir kein tier ins haus. also, voll und ganz mein tier.
ich gewöhnte mich an den gedanken. erstmal ging mein gesamter urlaub zum großen teil in die katzenpflege.
ich überlegte, wie ich das anstellen könnte – 3 stunden schiff, 3 stunden flug und kontrolle, 2 stunden bahn bis nach st. gallen. da wohnte ich zu derzeit.
in einem kleinen handlichen täschchen würde ich ihn verbergen und transportieren können. für die kontrolle am flughafen nähte ich ein rundhalstuch an einer seite zusammen. darin würde er versteckt auch durchleuchtungen überstehen können – dachte ich. an der anderen seite nähte ich einen dünnen schal, band mir das gebilde samt katerchen um den bauch und überzog mich mit weiten gewändern.
noch war ich naiv. die überfahrt bis athen mit dem schiff ging gut. findus war neugierig, er ließ sich die heimlichtuerei gefallen.
sogar einen besuch bei einer athener tierärztin überstand er mühelos. die rieb ihn mit irgendetwas infizierendem ein und gab mir auch noch ein schreiben mit, auf dem sie den vorgang bestätigte und, dass findus gesund sei. es beruhigte mich nicht sonderlich, weil ich wußte, dass dies keinem impfgeschehen gleich kam. aber immerhin – und wer weiß…
im flughafen mußte ich findus vom täschchen in den bauchumhang verfrachten. auf den toiletten war zum glück kein großer andrang und findus spielte wieder mit. aufgeregt war ich nun. die gesamte reisegruppe nahm abstand von mir. mit einem zwischenfall wollten sie nichts zu tun haben. ich würde also ganz allein dastehn mit meinem geschick oder ungeschick.
das durchleuchten ging gut – nichts beanstandet. sie dachten vielleicht ich sei schwanger…
aber am kontrollband – ohje – packen sie mal den rucksack aus. in dem war ein kulturbeutel mit einem runden silberanhänger. der war verdächtig. äußerlich zeigte ich keine regung, aber innerlich war ich aufgeregt, wie noch nie in meinem leben. und…. findus verhielt sich vorbildlich, er tat keinen mucks. überstanden und erlöst. wir waren in der schweiz.
zuhause erstmal keine vorrichtung mit katzensand, kein futter, kein nichts. und findus spielte wieder mit. als er mal pinkeln mußte, stellte er sich mit dem kopf in die ecke als wenn er bitten würde, erlös mich mal. dann hatte er auch ein klöchen und essen und alles, was er brauchte.
neugierig war er, der kleine schatz, interessierte sich für alles, setzte sich auf den staubsauger, auch wenn er lief, sprang auf regale und schränke und bald hatte er auch seine lieblingsplätze.schatz habe ich in meinem leben bisher nur meinen kater genannte und er ist es bis heute, 12 jahre nach seinem auffinden, noch immer.
wie schön
herzlichen glückwunsch
findus
auch ich
ich sing ihm
ein kleines lied
(überlege noch welches)
und freue mich
über diese wunderbare
wahre geschichte
feiert schön!
Eine Liebe!
Was für ein Abenteuer! Und ihr beide habt wohl die Liebe des Lebens gefunden.
Möge er noch lange leben und dich täglich erfreuen, der Findus aus Sifnos!
Herzlichen Gruss,
Brigitte
Findeli ist ein ganz entzückendes Tierchen, und sie sieht ganz entzückend auf deinen Armen aus !!
Von Herzen Dank, Deine Ina
Liebe Rosadora
Ich kann mich noch gut an jenen Zeitpunkt zurück erinnern!
findus ist inzwischen wohl ein „älterer Herr“ geworden ..
Herzliche Grüsse und immer alles Gute!
Kurt (heute in Piacenza)
Oh, das ist so eine schöne Geschichte, ich habe sie gleich zweimal gelesen, und gedacht, das hätte ich mich auch trauen sollen, irgendwann, irgendwo. So än arms Chätzeli. Schätzeli.
Liebe Grüsse in die Nacht
Elfe
…die gesamte reisegruppe nahm abstand von mir…
manchmal muss man etwas wagen – entgegen der meinung der anderen. in diesem fall hat sich dein mut gelohnt und du wurdest mit einem wunderbaren wesen beschenkt!
katzen sind die besseren menschen
wir haben seit anfang diesen jahres auch wieder eine katze – sie heißt flora und hat schon haus und garten für sich erobert. aber nicht nur das…