TOURISTEN FALLEN EIN…
wer das wohl verzapft hat – touristenmassen in scharen – verstopfter parkplatz – gefährdung durch autos auf fahrbahn – gejohle und geschreie durchdringen den wald.dass er das erleben muß – der urwald – dass den bäumen dies um die ohren fliegt. was war die idee, so viele menschen hierher zu locken. die großen baumriesen haben sie eingezäunt, um sie zu schützen, und es hält die menschen doch nicht ab, die zäune zu durchbrechen. nur urwaldmäßig ist das nicht mehr. sie versperren wege – wer immer das auch angeordnet hat und weshalb – greifen ein – kontrollieren jeden fleck. vor 30 jahren war es ein URWALD, in dem nichts gepflastert und abgetrennt war. jetzt ist er eine touristenattraktion.
ich setze mich einen moment auf einen abgesägten baum und fliehe. das kann ich nicht ertragen, das tut mir in der seele weh – diese vermarktung eines urwaldes – eine vergewaltigung des ursprünglichen.
meinen maibaum finde ich dann doch noch. ein friedliches bild – diese schafe – aber auch das täuscht.
Ja, ja, Naherholungsraum nennen sie das.
Ich hoffe, du bist wenigstens nach den Feiertagen, wenn die Horden sich verzogen haben, wieder etwas ungestörter in deinem Urwald.
Lieben Gruss zum 1. Mai,
Brigitte
Nachdenklich…
So ist es nunmal. Ich gehe auch nicht gerne nach draussen, wenn ich annehmen muß, daß es sich tümmelt.
Bei uns ist man auch gerade dabei, Überreste eines alten Klosters an einem wunderbaren alten Handelsweg im Wald so herzurichten, daß er zum Ausflugsziel wird. Bis dato ist man meist allein auf diesem Weg unterwegs.
das Gewühl der Leute im wald, die irren Stumpen, die Schafe am Rand des Waldes —
das ist ja ein ganz verrückter Tag, liebe Rosado !
Deine Ina —
zu schade
zu laut
zu viel
warte
auf einsame
tage