GLASHÜTTE SÜßMUTH…
IMMENHAUSEN
die glashütte ist etwas, an das ich mich erinnere. nun steht das gebäude seit 20 jahren und wird nicht mehr gebraucht. es zerfällt und niemand hält den zerfall auf.
die großen alten fabrikgebäude sind auch heute noch beeindruckend. keine ahnung, warum sie niemand als erhaltenswert betrachtet. die kunst fände immer einen grund. doch wie immer, geht es ums geld. man stellt es erstmal unter denkmalschutz und läßt alles wie es ist.
die bilder, die ich finde, sind einmalig. ich habe ein faible für abrisshäuser und bahnhöfe. es sind spuren in die vergangenheit, die ich neu ordne. dass hier einmal feinstes glas gezaubert wurde – unvorstellbar.
irgendwie fehlt der zauber des morbiden – oder liegts am regenwetter und der schlechten beleuchtung. einen reiz hat es trotzdem für mich. woher die vielen schuhe kommen – frag ich mich – und das blüschkamel und die kinderautos und und und… vielleicht dient es längst als mülldeponie – zu viel kruscht.
dennoch beeindruckt mich die gewaltige halle. noch steht sie, als wolle sie beachtet und aufgerichtet werden. zerschlagenes geschirr und töpfe – ob hier gekocht wurde, oder nur müll. der kleinkram zwischen den beiden hallen hat seinen reiz. so zwischen schilfkolben und blühendem moos. die natur hat ihr anrecht schon gefunden.
die vielen fenster gucken auf mich wie große gierige augen. sie sind um mich herum – fast denke ich, so bin ich nicht allein. leichter regen fällt, wie um die wunden zu kühlen oder zu tilgen. ein denkwürdiger ort. ich hoffe, er findet seine bestimmung.
die geschichte der glashütte würde ich gern nachlesen können. da gibt es nichts – sagt der mann, der heute hier anwesend ist und die besucherinnen und besucher herein läßt.
Eigentlich ein trauriger Anblick – und doch so voller Erinnerung und Energie. Die Stimmung fast wie auf einem Friedhof.
Und deine Bilder sind wieder mal klasse!
Schönen Gruss aus dem Regen,
Brigitte
So morbid, leicht gruselig, schön!
Erinnert mich an das Buch „Die Welt ohne uns“. Ja, so könnte es aussehen nach einem Ichweißnichtwas…
Jedes Foto von dir erzählt eine Geschichte, halb Realität, halb fabuliert.
Gab es auch einen Abfallhaufen mit Restglas, kaputten Stücken und so?
Gruß von
Sonja
wo sind sie
wo sind sie hin
die aus den tassen tranken
kuchen auf die teller legten
in schnellen schuhen
durch die räume
hüpften
wo
sind
sie
hin