der herbst wird bunt und bunter
aber nicht so wie im vergangenen jahr. da schwelgte er in allen farben. in diesem jahr sind die farben verhaltener. teils sind die blätter schon abgefallen weil sie vertrocknet sind, teils haben sie sich nochmal aufgeschwungen durch die regentage. ich schaue genau und bin zufrieden mit dem was die bäume an farbe noch hergeben. einige leuchten besonders – sie meinen vielleicht die lage noch retten zu können.
es ist samstag – die vielen menschen verlaufen sich im park und es sind keine laubpuster und rasenmäher unterwegs.
die lebkuchenbäume hatten die unsichere situation satt und haben ihre ganzen blätter auf einmal losgeschickt. wer den duft kennt der vom boden aufsteigt wird noch einen hauch davon auffinden. irgendwie schafft er dieser duft vertrautheit der an diesen ort gebunden ist.
am fontaineteich der farbenfrohe rhabarber – der keiner ist – aber ich weiß den namen der pflanzen nicht. freude dass er noch nicht abgeschnitten ist und wunderbarleuchtende bilder hergibt. ergibig auch und ich halte mich ran – gut dass die sonne nicht so hervortritt die würde die farben verfälschen und übergebührend erhellen. eine farbenpracht in der landschaft und schmuck für die tempelchenteichbilder.
die fotos sind auch verständigungshilfe für gespräche mit der syrerfamilie. die beiden mädchen vielleicht vier und sechs jahre finden gefallen am fotoaustausch mit handy und kamera. sie laufen mir nach und zeigen immer wieder was sie gefunden haben wollen meine bilder sehen. der vater spricht ein bißchen deutsch und ich ein bißchen englisch und mit hilfe von händen und füßen und den kamerabildern gelingt eine erstaunliche verständigung.
sie kommen aus der nähe von aleppo, ich vergesse den namen der stadt. es ist für mich eine sehr abstrakte sprache und ich kann mir nicht einmal die verschiedenen namen merken. die fremde sprache – und deutsch ist eine schwere und komplizierte sprache – ist eine große hürde neben all den anderen vorkommnissen. wenigstens sind sie gut untergebracht – sagt man so – erzählt der begleiter vom wehlheider turnverein und dass er für die gänge in die umgebung zuständig ist.
die kinder klettern auf den alle äste herabreichenden baum auf dem ich schon und meine kinder herumgestiegen sind. sie scheinen sorglos – aber das kann täuschen.
eine gute begegnung – wir tauschen die mailadressen.
begegnungen
mit menschen
mit pflanzen bäumen
farben
es rauscht ordentlich
farbenrausch
und schon vergehend
den duft
der lebkuchenbäume
wünsch ich mir her
statt dessen
schnupper ich
am leckeren
roten Gutedel