URWALD SABABURG IM REINHARDSWALD…
november 211
was lieblingsbäume so an sich haben – sie bereiten freude – sie bereiten schmerz. diesen hier kenne ich schon seit jahren. er zog mich an als er noch aufrecht stand, und zieht mich an, jetzt da er in verwandlung begriffen, für mich in besonderem masse seine haltung bewahrt. seine ausstrahlung ist einmalig. er gibt einblick in sein tiefes inneres und ich bewundere dies. sein innen verschwindet, bevor seine äussere hülle sich zersetzt. pflanzen und moose dürfen auf ihm wachsen. sie geben ihm ein schönes frisches aussehn. er täuscht mir vor, dass er noch ewig so da sein wird.
den sommer über konnte ich durch den hohen adlerfarn nicht zu dem baum – ich nenne ihn auch jetzt, da er niederliegt, noch baum, durchdringen. aber jetzt hat der herbst den farn bezwungen. er liegt flach am boden. mit seinen geknickten stielen bildet er schlingen und ich muss aufpassen, dass er mich nicht fängt und niederreisst. aber ich habe es geschafft…
zur wintersonnenwende wandere ich mit einer dicken kerze zu ihm, begrüsse ihn und bedanke mich dafür, dass er mich in seiner nähe duldet. kein wesen auf der welt ist über die dauer der jahre so den jahreszeiten ausgesetzt, keines speichert die zeit so sehr in für mich unvorstellbarer weise. seine weisheiten kann er uns nicht vermitteln, was an unserem nichtverstehen liegt, doch er lässt uns unsere erfahrungen machen, wenn wir mit ihm in eine beziehung treten und mit ihm reden.
Das feine Erdholzmehlgemisch im Innern fasziniert mich bei solchen alten gefallenen Bäumen. Wie es riecht, wie man es durch die Finger rieseln lassen kann…
Ich wühle auch gerne in dem, was die Wurzeln mitgezogen haben aus der Erde. Habe viele solcher kleinen Steinchen im Garten und auf Fensterbänken liegen.
Ein ganz besonderer Baum ist das – inzwischen schon ein Baummonument.
Man spürt die Leidenschaft aus deinen Zeilen und Bildern.
Lieben Gruss,
Brigitte
Liebe wunderbare Rosado —
Deine Urwald Bäume sind absolut ur-waldisch – sagenhaft!
Von Herzen Dank !
Herzlich, deine Ina