sanjaya narrates
es sind bilder, die uns wie blitze treffen. sie fahren ein in unsere erinnerungs-sphäre, ohne dass wir sie abwenden könnten. sie zielen ziemlich genau. in tiefsten tiefen finden sie einen haltepunkt und reissen ihn auf.
was ist es denn, was dieser erschrockene blick der frau in uns anschlägt? manchmal finden wir eine erinnerung wieder, die tief in uns vergraben lag, so tief, weil wir uns nicht erinnern wollten. manchmal ist es nur ein anklang an ein gefühl.
es sind ‚unscharfe’ bilder, die sheela gowda da gemalt hat, etwas verwischt oder verlaufen, wie aquarelle das so gern an sich haben. doch scheint das zum ‚genaueren hinsehen’ zu zwingen. ich kneife meine augen zu, als ob ich – wie bei der kamera – die linse ‚scharf’ stellen könnte und komme so diesen bildern, an die es in mir rührt, näher.
mit sanjaya narrates bezieht sich die künstlerin auf eine passage in dem indischen epos mahabharata. sanjaya erzählt dem blinden könig von dem ereignis, wie sich seine kinder auf dem schlachtfeld gegenseitig umbringen.
der auslösende moment bei ihr war ein zeitungsbild aus palästina.
erfahrungshintergründe aus einer anderen kultur, die sich uns entziehen und wir das werk neu definieren müssen.