…und die geschichte dazu geht so…
schon einmal habe ich davon berichtet wie ich in der abfallecke der aktuellen kompostierungsanlage rostgeschirr gefunden – fotografiert und – zur kunst erklärt habe.
das reizt mich hin und wieder nachzuschauen was sich da wieder angefunden haben könnte.
also – ich fand wieder rostgeschirr – ganz verbeult und geschunden – und eine porzellantasse deren henkel fehlte. ich fotografiere die dinge vor ort.
als mirko und ich die tasse im iphoto anschauten entdeckten wir eine gutlesbare aufschrift – PARK-RESTAURANT CASSEL. die hatte ich beim fotografieren nicht wahrgenommen. unser erstaunen war gross. die tasse musste mindestens so alt wie ich sein – nämlich 77 jahre oder älter. irgendwie erfuhr ich dass in der aue gebuddelt und nach bomben gesucht wird. daher der fund.
wir schauten im internet nach und fanden eine postkarte von diesem lokal in der aue. ich erkannte das café und erinnerte mich dass ich dort als kleines kind gewesen bin. fast stieg kaffeegeruch in meiner nase auf – ein so ganz anderer als heute. die tasse bekam plötzlich einen wert für mich. es war wie das anfassenkönnen der alten zeit. dick ist das porzellan und eben fast unverwüstlich. die zeit dagegen hatgelitten…
mein bestreben war diese tasse in verwahr zu nehmen – als andenken und so etwas wie hochachtung vor dem was sie über und unter der erde erfahren hat – fast unbeschädigt – nur der henkel fehlt.
gleich am nächsten tag – es war ein freitag – versuchte ich die tasse zu holen. doch weil ich so langweilig bin und so spät los fuhr kam ich zu spät. kurz nach 14 uhr – das tor zum gelände war schon verschlossen. klar freitag. die tasse stand noch wie ich sie zum fotografieren aufgestellt hatte auf dem deckel eines müllbehälters.
ich zitterte und bibberte dass ich wenigstens am montag rechtzeitig dort wäre ehe die übrigen schrottteile abgeholt werden würden.
also – montag – das tor war geöffnet – die tasse stand unverändert da – hatte regen aufgefangen der war nächtens gefroren. es war wie ein doppeltes geschenk – die tasse mit einem eiskristall im innersten. das eis musste ich leider entfernen damit ich die tasse in meine jackentasche stecken konnte.
zuhause dann säubern des fundes und erneut fotografieren. das fühlte sich so ganz anders an als draussen. ich werde sie ehren und meinen kaffee daraus trinken. wer weiss was dabei so alles in mir aufsteigen wird…
Das ist eine zauberhafte Geschichte, die einem unter die Haut geht.
Oh ja, an diesem ganz besonderen Fund (um den du sogar bangen musstest) wirst du bestimmt viel Freude haben, zumal damit so viele Jugenderinnerungen verbunden sind.
Herzlichen Gruss in den Tag,
Brigitte
hallo rosadora,
wow, ist die tasse toll, die hätte ich auch gern gefunden, ausgebuddelt und gewaschen. so dickwandiges porzellan. sicher ist sie viel älter als ich es bin, trifft auf vieles zu. das park restaurant sieht wunderschön idyllisch aus und so was hast du noch erlebt – das kann natürlich nicht jeder sagen. würde diese tasse auch bewahren wie einen schatz.
lg alex
ganz viele herzliche glückwünsche! das ist ein toller fund, gut, dass du ihn geborgen hast…
diese tasse ist eine echte schönheit
und dann auch noch die geschichte dazu
und die postkarte von ihrem ehemaligen
zuhause. gut dass du rechtzeitig da warst,
um sie zu retten! und wirklich, sie braucht
gar keinen henkel, sie ist auch so einfach
perfekt!
beim graben eine wunderbare „zeitbombe“ gefunden – so ein seelentrostgefäß, das du nun bei dir haben kannst. was für eine geschichte! wer schon alles draus getrunken hat, den kleinen finger zierlich abgespreizt…