SHEELA GOWDA . . .

AND TELL HIM OF MY PAIN … Installation 2007

100907_friedericianum_gr-kamera_0036_400dpi.jpg

sheela gowdas werk, ’and tell him of my pain’, ist so klar wie verwirrend. erstmal lehne ich meine erklärungen an meine erfahrungshintergründe an. der ‚rote faden’. den brauche ich, um mich durch die ausstellung zu hangeln, immer wieder. ohne ihn wäre ich verloren. so kann ich anknüpfen, auffädeln, aneinanderreihen, mein gesehenes und erlebtes zu einem ganzen werden lassen, zu meinem ganzen. was ich sortiert habe, nehme ich hin zu mir.

100907_friedericianum_gr-kamera_0038_400dpi.jpg

anderes ‚übersehe’ ich. nicht, weil ich es ignoriere, sondern weil es nicht in meine ‚reihung’ passt. alles zu ‚schlucken’ wäre zu viel, würde den ‚faden’ bis zum anschlag fädeln und darüber hinaus und ich an den ‚nadeln’ ersticken.

100907_friedericianum_gr-kamera_0043_400dpi.jpg

es ist zu wenig licht. überall ist zu wenig licht. mehrmals suche ich diesen ort auf, um meine beobachtungen zu erweitern. der faden spult sich, kreuzt sich, hängt, liegt platt da. all diese ‚zustände’ regen mich zu weiteren überlegungen an, lassen sich nicht nur auf menschliche befindlichkeiten übertragen.

100907_friedericianum_gr-kamera_0041_400dpi.jpg

sheela gowdas sagt, dass kunst von ‚widerstand’ handelt und dass dieser widerstand uns stärkt. kunst zwingt uns zum denken, bewirkt veränderungen.
sheela gowda orientiert sich an der vergangenheit ebenso, wie an der lokalen tradition, um eine eigene identität herausbilden zu können.

100907_friedericianum_gr-kamera_0035_400dpi-ja.jpg

89 nadeln
durch jede hat sie einen hundert meter langen faden gezogen, die fäden ineinander verdreht, mit gummiarabikum verklebt und rot eingefärbt.
zwischen grafischer und skulpturaler anmutung, von nabelschnur bis zum wandel der indischen industrie, von der farbe rot in den verschiedenen bedeutungen (leben, tod, religion u. u. u. ), bis zum roten faden , der sich durch alles zieht – bis hin zum lebennehmenden.
‚ich nehme mir einen strick’ befällt mich hin und wieder, wenn ich den raum betrete und muss den gedanken dann ‚umwandeln’, hinführen zu den mir in dem moment offenstehenden symbolischen eingebungen.

100907_friedericianum_gr-kamera_0036_400dpi_jajaja.jpg

ich gehe nocheinmal in diesen raum. was mich da immerwieder hinzieht, kann ich nicht so genau sagen. ich nehme als anlass, dass ich ‚neu gucken’ muss, dass meine fotos nicht die erwünschte abbildung wiedergeben (das ist sicher eine ausrede).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.