NEUE GALERIE KASSEL
besuch aus hannover
bei einem kaffee entscheiden wir uns für die NEUE GALERIE. 7000 eichen josef beuys.
vom parkhaus aus laufen wir die schöne aussicht entlang unter einer baumallee, rätselnd, welche art – hainbuchen – man so zuckerhutartig zuschneiden kann. es ist gut warm und windig – eine wunderbare mischung – wie extra bestellt.
die beuys ausstellung enttäuscht mich leise. den schlittenteil kenne ich schon – der ist immer da. die erklärung und die fotos zu den bäumen finde ich etwas mager. immerhin ergeben 7 tausend bäume fast einen wald, stellt sich hier aber so überhaupt nicht dar.
baumfotos, ergreifend schöne, ein baum – selbst zu pierre huyghes ,untilled‘ zur documenta 13 zurrte man einen beuys-baum aufs kompostgelände.
die kämpfer für die bäume sind jetzt zu faul das laub wegzufegen… diese bemerkung nach so langer zeit und guter erfahrung gibt zu bedenken…
der weitere lauf durch die neue galerie gestaltete sich als reiner freudenlauf. sylvia kennt die maler – die bilder – und ist hellauf begeistert, wen sie hier alles antrifft.
HANNAH HÖCH – zum beispiel – die schattenwerfenden gläser mit der roten blume
,ich möchte die festen grenzen verwischen…‘ hannah höch, dada…
ein ganzer raum ausschliesslich mit ERNST WILHELM NAY. sylvia entlockt es nur ein aaaahhhhh…
ich liebe eher FRITZ WINTER mit den weiten horizontalen – fast grenzenlos.
bei der glücklichen wolke von GERHARD HOEHME flippt sylvia fast aus. auf so einen titel muss man erst kommen. objektkunst könnte ich fast sagen – aus holz, polyester, spachtelmasse, leinwandresten, mull, zeitungspapier, draht, acryl, lack. ich versuche die materialien herauszuspüren… der zauber geht vom titel aus.
das kanallepinkene mag ich so überhaupt nicht. es blendet mich, es prahlt, ist aufdringlich wie sonst keines ringsum. sylvia ist erstaunt, es hier zu finden – oder gefällt es ihr gar…
MARIO MERZ – arte povera künstler – sein im september 2013 wieder aufgebautes kunstwerk, ISOLA, das auf der d 7 1982 zu sehen war, inspiriert mich durch seine präsenz immer aufs neue.
ein nagelobjekt von GÜNTHER UECKER – wie falsch am platz – und mich doch in seinen bann ziehend.
den grössten spass haben wir mit den marmornen frauen, welche die LÄNDER DER KUNST darstellen, und ganz unerwartet. sylvia benennt die einzelnen details, wie flippflopps, und löckchen und vor allem die ,so niedlich dargestellten‘ romulus und remus, wie sie diese noch nie sah, zu denen uns lachenhervorrufende bemerkungen einfallen. das erlebt man nicht, wenn man allein daherschaut.
am meisten beeindruckt mich die architektonische raffinesse mit der das museum ausgestattet ist. fenster in langen gängen und schattenerzeugendes licht – einfach umwerfend – immerwieder….
Was es da alles zu sehen gibt: Da kommt man aus dem Staunen kaum mehr heraus, nehme ich an. Danke für den fotografischen Spaziergang und die Erläuterungen. So kommen wir auch ein wenig in den Genuss dieser Vielseitigkeit.
Liebe Sonntagsgrüsse,
Brigitte
oh wie schön, liebe Rosadora! ein toller rundgang, gut inszeniert, da kann ich freudig noch ein wenig „nachschmecken“… danke für den schönen tag!
lieben gruß
Sylvia
Wie wunderbar, dass Ihr Euch getroffen habt und an einer solch lebenstragenden Stelle rumgelaufen seid! Mein Favorit: ISOLA – meine Lieblingsmaterialien in Kumulation in sinnvoller Gestaltung, es fehlen nur die Federn!
Gruß von Sonja