hier in den bildern von gerwald rockenschaub in der documentahalle
Das bild im bild meint, dass ich ein bild in ein anderes einfüge.
Das bild im bild zu erkennen erfordert eine andere vorgehensweise. Spiegelungen haben es mir angetan, oder ausschnitte aus einem vorhandenen bild, die so ein neues bild ergeben. Es geht um das wache betrachten und wahrnehmen. Sehen ist eine sehr individuelle gabe.
Die acrylflächen unterschiedlicher färbung, gehalten oder gefasst von rahmen konträrer farbgebung, von gerwald rockenschaub, stellen das bild, oder das zu betrachtende nichtbild dar.
ich spiele mit den reflexionen und spiegelungen.
Zuerst nehme ich nur die sich spiegelnden wandbehänge wahr. während ich mit einem aufsichtführenden jungen mann spreche, sehe ich aus einer neuen position andere bilder, die sich in den nichtbildern spiegeln – menschen, die verweilen, scherenschnittartige gebilde.
Kein bild ist wiederholbar, sind die menschen weitergegangen, ist auch das bild weg. es erfordert geduld und rasches sehen und reagieren.
Meine bilder üben einen reiz auf mich aus. Sie verführen mich dazu, mich nächstens wieder dort aufzuhalten, um neue bilder zu erhaschen.
Die fertigen bilder sind fertig und bleiben es. Meine ‚findbilder’ sind immer neu. Das wird nie langweilig und ist ungeheuer spannend. Für mich spannend deshalb, weil es ‚meine bilder’ sind, weil es bilder sind, die es nur für mich und für einen moment gibt. Sie eilen so schnell vorbei wie die zeit, versinnbildlichen das flüchtige, das, was ich nicht festhalten kann. Die ‚findbilder’ gibt es zwar in meiner kamera und vielleicht später noch auf papier, aber sie sind nicht wiederholbar, nicht nachzustellen – ein einziger einmaliger augenblick im angesicht der ewigkeit.