HAUPTBAHNHOF NORD – abgerissen
diese haben gesichter – sind erstaunt und verwundert – erschrocken auch – aber auch befreit – die mittlere wischt sich den letzten traum aus den augen – alle halten ihre beine nach links und gekreuzt – sie sind sich einig – wohin die reise gehen wird können sie nicht erahnen – ihrem schicksal ausgeliefert aber für einen moment befreit und in ihre ganz eigene form gezogen – für einen moment gestalten der willkür anderer – doch ohne die hätten sie niemals wieder das licht der welt erblickt – auch sie – ganz besonders sie – von mir ausgeschaut und verewigtwie ein grosser vogel der die lage überblickt – der sich aufplustert und nach luft ringt sich umblickt um zu verstehen – er nimmt für eine weile gestalt an – die eines vogels in der hoffnung – fortfliegen zu können und in den weiten des himmels zu verschwinden auf eine lange ewigkeitsie recken sich und streben himmelwärts geniessen für eine weile die frische luft – erleben tag und nacht sonne und regen und nebel – sie tanzen rufen sich mut zu probieren die himmelsrichtungen aus ehe sie in einem anderen dasein wieder verschwindenwie ein neues wahrzeichen – mir ist es nicht gelungen – es in einem kunstprojekt welches das erinnern an den bahnhof hält unterzubringen – zumindest war es eine zeitlang konkurrenz für den hohen schornstein der 1964 zu der kurhessischen molkereizentrale gehörte und jetzt auf dem grundstück der firma linss alter für mobilfunkanbieter genutzt wird – der überall und immerwieder auf meinen fotos und filmen auftauchtzwischen den derben brocken mein kleines zartes rotschwänzchen – irgendwie ist es von dem grundstück nicht abzubringen – es begrüsst mich wippt auf und ab in rotschwänzchenmanier – es ist und bleibt sein revier – ich werde es im blick behalten und schaun ob es sich bei fraunhofer wieder einnistet
ina schreibt
atemberaubend — die Vernichtungs-Bilder – dramatisch, trortz Zerstörung unheimlich SCHÖN – ich Habe Deine Bilder genossen !!!
Von Herzen Dank !
Die Abrissbilder sind imposant! Wie verloren das Rotschwänzchen uns vorkommt in dem ganzen Bauschutt! „Neues Leben in den Ruinen (und auch altes)“ kommt mir dabei in den Sinn…
Und das Headerbild mit dir finde ich fantastisch!
Liebe Grüsse in den noch verhaltenen Morgen,
Brigitte
whaaaaaa – das ist großartig, dass die wesen jetzt zu tage kriechen, zur sichtbaren welt kommen, wo sie so lang im untergrund hockten. freilich, ein gutes augen brauchts, um sie hoch leben zu lassen…
auch dein neues „eingangstor“, kissing the boys, find ich stark und sexy!
Kunst ist Wunsch-
Sehen- etwas in Etwas hinein sehen,
hier geschehen, ganz ohne
Delirium…