RUNDGANG MIT NORBERT TEBBE
noch vor ein paar tagen gab diese aufschrift kunde von dem was hier einmal angesiedelt war – die UMLADESTELLE KASSEL HBF
dieses bild ist nun geschichte – die kontainer im hof warten darauf dass sie fein säuberlich getrennt die steine – das holz – das eisen und diverses andere aufnehmen
gestern nun sah es dann so aus – fein säuberlich und sorgfältig nehme ich die bilder auf damit geschichte einmal nachvollziehbar ist – norbert tebbe dipl. biologe führt mich herum und passt auf dass ich nicht zu übermütig werde und mir nichts geschieht – viel hat sich verändert in den vergangenen jahren – vergangene zeit wird getilgt – wehmut und neugier was werden wird sind nebeneinander halten sich nicht immer die waage
drinnen ist nicht mehr viel – es wird hohl und heller bis nichts mehr ist… die arbeiter schuften – geben ihr bestes – knochenarbeit und bei der hitze besonders
ich finde wieder kunstverdächtiges – rundes – schnur – n. t. trägt es für mich lagert es damit ich die hände zum fotografieren frei habe – eine nette geste
– die bilder überlagern sich ich kann sie nicht alle einfangen und immer ist es geduld die mir abverlangt wird
so sah es noch dieser tage aus
ich kann die augen nicht davon wenden wie die baggerführer mit dem riesigen greifer feinste materialien sortieren – wie mit spinnenfinger und zielgenau – es ist von abbruch die rede und nicht von abriss wo man früher mit einer abrissglocke alles niederriss und wahllos entsorgte – dennis schnittger der boss erklärt mir das – ich bin begeistert – nachhaltigkeit – mitgedacht – die arbeit ist diffiziler und dauert – aber es zahlt sich aus so zu denken und zu arbeiten
dieses backsteinhaus war standort für kunstwerke bei der documenta 13 – vergangenheit und erinnerung
das ist wieder sehr anregend hier bei dir – ein abbruchfaszinosum – „wie mit spinnenfinger und zielgenau“ – und gut zu hören, dass nicht alles nur so eben zusammengekloppt und irgendwo hin gekippt wird, sondern fein sortiert. es ist längst an der zeit… neulich erzählte ein älterer herr, wie sie nach dem krieg jeden nagel gerade gekloppt haben, um ihn wieder zu verwenden. heut gibts kaum noch dies kleinen eisenwarenläden, in denen du nägel und schrauben einzeln kaufen konntest. in wie vielen kellern und schuppen lagern tonnen von nicht verwendeten wertvollen dingen, weil es sie im baumarkt nur in riesengebinden gibt. strange.
wieder so toll anzuschau’n – der rost!
herzlich
Sylvia