rost als vergänglichkeit allen lebens
warum sind die farben des rostes und des ockers so einschmeichelnd
sie strahlen wärme aus – lassen fast die haut erzittern und das herz
rost hat viele nuancen wie das leben – rost zeigt die vergänglichkeit des lebens an
dass ich diese rostbilder festhalten will leuchtet mir ein – immer wollen wir das was leben ausmacht festhalten
ich finde sie weil ich sie vermute – auf dieser abrissstelle – wo ich letztens einen abgebrochenen eisenträger fand und zur kunst erklärte – dass ich ein weiteres objekt finden würde hatte ich nicht vermutet – es ist ähnlich und doch ganz anders – fast ist es mir peinlich dass ich sie immer finde – diese kunstnobodys ausser mir scheint sie niemand zu erkennen – fast peinlich – aber ich empfinde es als grosses glück
diese eisenträger verbiegen sich beim ab- und umbrechen in graziler weise – mein eindruck liegt zwischen tanz und aufschrei – immerhin vermögen sie mich mit ihren verformungen zu rühren – jahrelang standen sie starr und haben einer sinnvollen aufgabe gedient – nun wären sie imstande – wären sie es denn – einen ganzen skulpturenpark zu gestalten
ich erblicke ausschnitte mache sie zu bildern – aus bahnhof wird kunst – in leben und sterben ist immer kunst – in der kunst finden wir die erklärungen die wir brauchen und jede/r findet eine andere – vielfältig ist das leben vielfältig das sterben – rost ist da nicht ausgenommen – er zeigt es uns in schönsten bildern
irre —— Deine Rostbilder vom Bahnhof – richtig atemberaubend !
ina
Ein Skulpturenfest. Vergänglichkeitsbilder. Es gibt Planeten nur mit Rostfarben – und es gibt Menschen, die Kunst finden, zeigen, Leben bereichern damit, ungeheuerliche Gedankenwiesen können damit erstehen. Ich roste immer schwungvoller…
Beeindruckend, die herrlichen Metallbruchstücke und die meisterlichen Fotos!
Schön, dass du solche Abriss-Dokumente erstellst und so das Vergängliche ein Stück weit verewigst.
Mit lieben Grüssen,
Brigitte