bäume haben eine dicke haut – was darunter ist bekommen wir nicht zu sehen –
dieser baumstumpf gewährte mir einblick – beim dem letzten unwetter hat es in der kasseler karlsaue viele grosse starke bäume umgestossen – sie waren gross stark aber nicht unverletzlich –
drei wurzelballen wurden im kompostloch abgelegt – immer hat das schreckliche auch schöne bilder – die verletzbarkeit lag wie eine offene wunde – so schien es mir – vor mir –
bäume weinen bäume bluten bäume klagen – sie liegen am boden und haben meine hochachtung – sie waren schön sie sind schön sie werden es immer bleiben – sie strömen einen unvergleichlich betörenden duft aus – ich gehe mit meiner nase dicht heran und atme ihn tief in mich hinein –
die nassen wunden leuchten in allen farben – g. hält die rinde ab damit ich besser fotografieren kann – die rinde schützt die wunde – am nächsten tag hat jemand den grossen rindenstreifen abgerissen…
dass die bäume eine „dicke haut“ haben und kein empfinden glaube ich nicht – sie nehmen die feinsten regungen um sich herum wahr – sie reagieren auf jedes wetter sie verzeichnen es in ihrem innern mit jahresringen und geben kunde davon in ihren rinden –
die dicke linde hat gerade geblüht – die wurzel ist von der krone getrennt – keine von beiden weiss um das schicksal der anderen genauso wenig wie ich es weiss…
Die Rinde schützt die Wunde.
Der verwundetet Baum muss sich geschlagen geben, leider.
Die fotografierten Holzstrukturen werden nur einmal so zu sehen sein.
Es beginnen Prozesse, beispielsweise des Trocknens…
Liebe Rosadora,
eindrucksvolle Fotos. Ich glaube auch, dass Bäume etwas spüren.
Würden sie sonst bluten oder ihre Wunden mit Harz versiegeln?
Mir tut es auch immer leid, wenn ich einen von Ihnen entwurzelt oder gefällt am Boden liegen sehe.
Einen angenehmen Resttag wünscht
Irmi