sonne regen zeit – sie alle tragen auf ihre ganz eigene weise zur veränderung in meinem kompostloch bei – sie bringen die pflanzen dazu ihr äusserstes zu geben und das tun sie indem sie blühen wachsen gedeihen und vergehen – obwohl ihnen der boden entzogen wurde und sie mit dem was beim rütteln und schütteln übrig blieb – steine holz pflanzenreste minimalbodenübrigbleibsel zurechtkommen mussten
zwei jahre sind vergangen seit dem beginn der documenta 13 und fast nichts erinnert mehr daran an diesen ort ,untilled‘ – die pflanzen die jetzt hier ihren platz gefunden haben sind alle aus samen die in den restehügeln verschüttet waren herausgekrochen – kaum ein springkraut – das unverwüstliche klettenlabkraut das jetzt übergriffig wird – und einige distelarten denen der grund und der reichliche platz zum üppigen wuchs verhalfen –
am anderen hügel der ackersenf – dessen ansiedlung wohl nachgeholfen wurde – mit seinem wuchtigen gelb – für mehrere wochen schmückte er das ganze rund wie zu einer hochzeit –
nun haben starke sonne und sehr starker regen dem ein ende gesetzt – die schweren samenschoten verhindern den aufrechten stand – gemeinsam zaubern sie ein bogengebilde ehe sie ihre senfscharfen samen versprühen werden
der gesang der vögel und das zwitschern der zweiten brut versammet sich hier konzentriert – das kompostloch wird gesang – der betörende duft der holunderblüten – ringsherum stehen sie im kreis die holunderbeerbäume – dass der ganze ort wie ein rund daliegt mag mich zu der inspiration des wortes kompost‘loch‘ geführt haben
das giftige hahnenfussgewächs das um die teiche herum sich breit macht und erst mit vielen vielen kleinen gelben sternen leuchtete trägt nun an der stelle der blüten seine tausendfachen samen – sie können nicht springen wie die samen des indischen springkrautes – das sehr verhasste von mir so geliebte – aber das wasser scheint mir ist ein geheimer träger und verbreiter – zur d13 entdeckte ich nur einige kleine pflänzchen – ob es die im herbst noch so üppig blühende hühnerhirse verdrängt hat bleibt abzuwarten
der regen zaubert kleine teiche oder tümpel hervor – die sonne leckt das wasser wieder weg – mein letzter steinkreis – der siebte – und der saatkreis verschwanden vollends – nun erscheinen sie wieder – das kommen und gehen – das werden und vergehen – gut zu beobachten – fast jeden tag bin ich hier weil die veränderungen so schnell gehen und ich so neugierig darauf bin
wer nun an diesen ort kommt kann meine anfangseuphorie nicht mehr nachempfinden – für den ersten blick ist der anblick sicher ein schock – doch die natur schläft nicht etwas wird nachkommen und ich bin gespannt darauf
Wieso Schock?
Wieso die Anfangseuphorie nicht mehr nachempfinden können?
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – diese bekannten Worte trafen auch hier zu- und nun wächst es prall heraus in der Vogelstimmengemengelage, im Schwülsommer. Dschungelartig- und wie gut, dass Du so unendlich neugierig bleibst!
Liebe Rosadora, ich nehme an, das Sie wieder in Ihrem kleinen Paradies im Auepark sind und ich würde mich sehr für Sie freuen, wenn viele Menschen vorbei kommen und verweilen um die fantastischen Wirbelbilder anzuschauen. Den Artikel in der HNA habe ich gelesen und da muss ich mit einem Indianischen Sprichwort antworten – “ Um einander zu verstehen, brauchen die Menschen nur wenige Worte. Viele Worte brauchen sie nur um sich nicht zu verstehen.“
Ich danke Ihnen für die Zeit am Sonntag, die Sie mir gewidmet haben und ich freue mich sehr, Sie kennen gelernt zu haben.
Liebe herzliche Grüsse -Gisela Geipel.
Ein Naturparadies der ganz eigenen Art ist da entstanden und durch dich mitgeprägt worden. Die Bilder sind wunderschön!
Liebe Grüsse zu dir,
Brigitte
Liebe Rosadora,immer wieder auf Deiner Seite, begeistert von den Texten,den Fotos,die aus „Un“kraut Edelrosen machen,bin ich zum Fan geworden und freue mich täglich darauf.liebe Grüße Marisibill.