WILDPFLANZENLIEBHABERIN
vielleicht habe ich es nicht gleich gemerkt dass ich zur wildpflanzenliebhaberin geworden bin – hier auf den hügeln legen sie sich ins zeug – die wilden pflanzen – als müssten sie beweisen mit wie wenig erde sie auskommen – sie wachsen und blühen um die wette – bedanken sich damit für diesen wunderbaren ort – sie verwinden und verbinden sich miteinander – machen sich gegenseitig mut und geben sich den halt untereinander den sie so dringend brauchen – reichlich platz haben sie hier – das macht sie grösser aber auch anfälliger
am morgen schauen sie mich an – oder schaue ich sie an – wie vom schlaf erwacht – taunass ohne ihr streben nach dem licht zu unterbrechen
an dem punkt beginnt meine liebe zu den wilden pflanzen – sie sind zauberhafte fotomodelle – um nicht -objekte zu sagen, denn das sind sie ja nicht – objekte – ich kann sie nicht hier und dahin beordern um einen günstigen fotoblick zu erhaschen – sie sind da und bleiben da und zieren sich nicht für mein fotogucken – wenngleich ich das auch manchmal annehmen möchte
die kratzdisteln od. ackerdisteln – eine differenziertere benennung kann ich nicht finden und finde es schade für diese distelvielfalt – haben zur zeit das sagen – ich sage zur zeit – weil es eine strenge pflanzenwuchsordnung gibt
die taubnesseln waren zuerst da – doch die sind gleich ganz verschwunden und auf ihrem weg
das kleinste der springkräuter ist eifrig dabei für nachwuchs zu sorgen und rollt sich zusammmen – das klettenlabkraut in seiner aufdringlichen manier ist auch nicht von dauer – fällt irgendwann zu boden und weicht anderen pflanzen
die brennnesseln haben es schwer – wahrscheinlich weil samen leichter durch eine rüttelmaschine fallen als brennnessel-rhizome – die wenigen die sich hier halten konnten sind grazil und treten fast einzeln oder in klitzekleinen grüppchen auf
die strahlenlose kamille ganz oben auf dem hügel – gras mischt sich dazwischen und schmückt mit den langen blütenrispen das beet wie schleierkraut einen blumenstrauss – zaghaft auch die winden – doch ich sah sie vereinzelt – sie werden genug wuchskraft haben um ihre art zu erhalten – knoblauchsrauke hier und da etwas zögerlich – und ein einziges springkraut hat es geschafft – ich hoffe es schafft den festen stand und eine gute blüte –
noch schmückt ackersenf das beet – gibt hier einen farbklecks ein und dort –
ich halte meine augen offen was sich als nächstes hervortut
an den anderen hügeln andere befindlichkeiten und vorkommnisse – doch dieser hat zur zeit meine aufmerksamkeit
Liebe RosaDora,
danke für diesen wundervollen Post. Warum sagt man eigentlich „Wildkräuter“? Sie sind so wunderdschön und werden so wenig beachtet. Und sie waren lange vor den veredelten kKräutern da.
Ich bin ganz einfach begeistert.
Einen guten Start ins Wochenende wünscht
Irmi
Gerade die Wildkräuter mag ich besonders gerne und wenn ich auf meinen kleinen Spaziergängen etwas entdecke, dann wird das auch fotografiert.
Sehr schöne Fotos.
LGMathilda ☼
das wilde mag man nicht so
weder bei den kräutern noch bei den menschen
ungebändigt sind sie unberechenbar
die einen dehnen sich aus wo sie nicht sollen
die anderen reden wie ihnen der schnabel gewachsen ist
danke für euer reinschauen – irmi und mathilda
rosadora