DISTULA
ich nenne sie distula in anbetracht ihrer enormen wuchsgrösse und prächtigen entfaltung
hier nimmt sie sich die resterde die feuchtigkeit das licht die wärme und treibt es auf die spitze – sie überwächst mich gestaltet den ganzen hügel – der ist zu einer wildpflanzen-gartenanlage geworden
das morgenlicht gibt einen wunderbaren glanz – die arien der vogelstimmen untermalen das ganze – ein naturschauspiel
es gibt so viel zu entdecken
wenn ich eine pflanze male beginne ich mit einem langen stengel der nach oben wächst und dann das drumherum die blätter die knospen und blüten
hier wo die pflanzen genügend platz haben wachsen sie erstmal in die breite bilden einen kreis und damit eine enorme standfestigkeit – das lässt sich eine vielzahl von pflanzen einfallen – als hätten sie ein gemeinsames muster oder vorhaben
der giftige hahnenfuss wächst üppig in diesem jahr – hatte er zur documentazeit einen schmächtigen wuchs – steht er hier sich ausdehnend und sehr kräftig und übertreibt es ein bisschen für meine begriffe – aber die zählen ja nicht – und – erklär mir natur
die vielen kleinen blüten wirken in der menge – ähneln der strahlenlosen kamille
noch im august letzten jahres hatte die hühnerhirse diesen platz inne – davon kann ich im moment nichts entdecken – gebiete werden gebtauscht und eingenommen nach eigenen gesetzen
die kleinen hahnenfussblüten bilden einen wunderbaren kontrast zu dem ackersenf am hügel – gelb schmückt den ort und stimmt ihn heiter – grosse maiheiterkeit
die krähe kommt – holt sich ihr brot von mir und wagt sich mutig dicht heran – sie kräht die anderen nicht herbei sondern holt sich brocken für brocken und bringt sie in verschiedene verstecke – elegant ist ihr tiefflug