IN JEDEM DING IST EWIGKEIT…

W O L S

„Das Abstrakte, das alles durchdringt, ist nicht fassbar. In jedem Augenblick, in jedem Ding ist Ewigkeit.“
ROTER PFEIL_P1050680das kabinett im kellergeschoss der neuen galerie verschluckt die arbeiten von bols regelrecht
soviel besser hätten sie mir gefallen an wänden mit dunklem samt bespannt auf dem die aquarelle in beleuchteten schaukästen gezeigt würden – wie einst seine frau gréty es für eine ausstellung in paris arrangierte
hier die stimmung düster mich fast verschlingend – trauer machte sich breit ob des allzu grossen opfers – ein leben für die kunst
ich konnte nicht lang bleiben – es nahm mir die luft und die vielen kleinen bilder nahmen zu viel platz in mir ein
mir fehlen die worte – ich kann nicht so tun als hätte ich tiefe einsichten in wols werk – ich war einfach nur erschüttert

so lasse ich hier die personen sprechen die wols kannten

WOLS_NEUE GALERIE 3.042wols selbst:
die natur ist die kunst

vielleicht habe ich gelernt, in der natur dinge zu sehen, die sie (andere) nicht sehen

dieser riss ist eine meiner zeichnungen. dieser spalt ist etwas lebendiges. er wird wachsen, wird sich mit jedem tag wie eine blume verändern. er entstand durch etwas, das niemand von uns wirklich begreift: die unglaubliche kraft der natur

WOLS_NEUE GALERIE 3.041ione robinson:
der realismus in der kunst existiert nicht in dem sinne, wie ihn die meisten menschen auffassen… alles was wir sehen wenn wir auf der erde herumgehen könnte auf ganz andere art wahrgenommen werden. die meisten menschen sehen nur halb, nehmen nur die hälfte dessen auf was sie sehen. eigentlich sind sie volkommen blind. sie gestatten sich nicht mehr als das augenscheinliche zu sehen… der künstler muss hinter das augenscheinliche blicken.
WOLS_NEUE GALERIE 3.04haftmann schreibt 1959 im katalog der documenta II:
da kommt etwas dunkles herauf -chants du maldoror- blumen des phallischen hass des geschlechts die abstrakte wut und immer wieder die blutende wunde der welt. geduldig und aufmerksam im lauschen auf die mitteilungen von innen zeichnet wols unermüdlich die anflutenden bilder auf wie sie sich auf dem bildschirm der geschlossenen lider projizieren.

werner hofmann:
hier ist ein leben das mit seltener intensität ergriffen und folgerichtig zu ende gelebt wurde; ein werk das unverhüllte kunde von diesem leben und seiner selbstzerstörung gibt. beide haften aneinander wie schale und kern… es ist an der zeit… an den befreienden impetus dieses werkes zu erinnern das sich in zonen der ich- und welterfahrung vorwagte für die es bislang keine sprachmittel gab
W O L S -P1050698sartre:
klee ist ein engel wols ein armer teufel. der eine erschafft oder wiedererschafft die wunder dieser welt der andere erfährt an ihnen das wunderbare entsetzen
mit geschlossenen augen und zurückgezogen in seine nacht empfindet er (wols) das universelle grauen des in-der-welt-seins

W O L S _GRAS_P1050694_bearbeitet-1wols:
oftmals betrachte ich mit geschlossenen augen das was ich sehe
alles gibt es da
das ist schön –
das erschöpft

sehen heisst die augen schliessen.

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