was willst du da denn schon wieder – da ist doch nichts los sagt b.
ich weiss immer was ich da will – neu gucken – leben finden im scheinbar leblosen –
zunächst sind da die die sich selbst zeigen in den baumwurzeln und herausgerissenem – immer mal wieder kommt etwas hinzu – ein gestrüpp eine baumwurzel ein dicker ast – der regen das licht setzt sie in szene – die szene wechselt tagtäglich – es sind wesen die sich mir zeigen – denen ich begegne denen ich ein gesicht entlocke eine gestalt
dann sind da die von mir in zsene gesetzten – dieser sich freuende mit dem dreizack – er hält mir schon lange die treue – brennnesseln taubnesseln blühende – vogelmiere gras – alle gedeihen prächtig
das ruhende gesicht habe ich heute kreiert – den stein habe ich schon vor einiger zeit herausgezogen aus dem resteberg – und eigentlich schien er mir wie die grundlage zu einem grabstein – aber dann war mir das leben lieber – ich kratzte den dreck etwas herunter – ein eckkopf also – und dann gab ich ihm augen und nase und mund – die ohren hat er glaube ich schon – so solls sein
dann wollte noch eine spirale gestaltet werden – die die ins leben führt – mit meiner angeknacksten wirbelsäule war das eine schwere herausfordernde arbeit – aber die spirale wollte so sehr gestalt annehmen dass ich es auch wollte – das gestalten ist auch deshalb so schwierig weil die steine ja nicht einfach so herumliegen – mühsamst zusammengesucht habe ich sie aus den restebergen – doch als dann die sonne heraus kam und mein werk beleuchtete war ich glücklich wie selten
kresse
taubnesseln – rosa – blühende
und mit dem frühjahr kommt noch mehr leben in das kompostloch – wenn auch keine tulpen und rosen die gibts ja andernorts zur genüge – nein die seltenen pflanzen die sich in dem wenigen erdreich heraustrauen erstaunen mich wie mich leben an unerwarteten orten immer erstaunt – so kraftvoll die natur – so überwältigend
vor nun fast einem halben jahre wurde der kompost ja zusammengeschoben und durchgerüttelt und die kostbare erde an einen anderen ort verbracht – dass sich nun in diesem dreckhaufen – wie b. es nennt – nur noch resterde aufhält
das kompostloch hat eine geschichte – meine geschichte die ich ihm seit der documenta 13 gegeben habe – sie wird weitergehen bis dieses areal dem park wieder eingeordnet wird – das kann dauern sagt mike der gärtner – und ich denke zu meinem glück…
Schön, wie viel Kreativität du in „deinem“ Kompostloch generieren kannst. Ja, da ist Leben und Vitalität zur Genüge, wenn man sich wie du darauf einlässt.
Liebe Grüsse ins Wochenende,
Brigitte