hamburger kunsthalle
EVA HESSE
one more than one
foto paul tuschick
es gibt eine zeit und eine zeit danach
eva hesses lebenszeit war kurz – mit 34 jahren starb sie an einem hirntumor die zeit in der ihr künstlerisches werk erkannt und gezeigt wurde begann danach
als jüdin in hamburg geboren nach amerika emigriert war eva hesse eine der begründerinnen der arte povera – die werke der Arte Povera sind typischerweise räumliche Installationen aus „armen“, d. h. gewöhnlichen und alltäglichen materialien (erde glassplitter holz bindfaden u. ä.)
eine deutliche wende in ihrem werk beschreitet die malerin und zeichnerin eva hesse als sie von dem industriellenpaar scheidt 1964 nach kettwig – zw. essen und düsseldorf – eingeladen wird in einer stillgelegten textilfabrik entdeckt sie die bis dahin in der kunst ungebräuchlichen synthetischen materialien sie entwickelt daraus eine ganz eigene plastische bildsprache
1965 kehrt sie nach new york zurück vier jahre bleiben ihr noch bis zu ihrem tod um dieses in erstaunen und bewunderung setzende oeuvre zu schaffen
in hamburg ruft man diese künstlerin jetzt mit einer retrospektive genannte ausstellung in erinnerung und damit ins licht
aus vielen privatsammlungen und museen hat man ihr werk zusammengetragen das einen guten überblick gibt und doch nicht vollständig ist es wird voraussichtlich die letzte sein da die werke zerbrechlich und damit kaum zu transportieren sind
in der hamburger kunsthalle sind ihre werke wunderbar geordnet und werden in hellen räumen gezeigt licht ist ein sehr bedeutender faktor bei den aus glasfaser polyester papiermaché silicon und latex erstellten objekten das licht umschmeichelt die skulpturen und ermöglicht ein spielerisches umgehen mit denselben eröffnet neue dimensionen
gern hätte ich sie auf meine spezielle art fotografiert aber es gab keine erlaubnis zum fotografieren die angehörigen haben es streng untersagt
dass die kunstwerke eigenhändig erschaffen wurden macht sie lebendigt sie wirken auf mich auf unaussprechbare weise ziehen mich auf die ebene der künstlerin – die heute im gleichen alter wäre wie ich – zumal die verwendeten materialien in meiner lebenszeit eine rolle spielten
lampen aus polyester aus der zeit ähnelten ihren in „repetition ninetene“ mit eigenen händen geformten zylindern
es war ein werkstoff der mir mit seinem geruch bei meiner anwesenheit der herstellung von lampen noch heute gegenwärtig ist
ich habe die skulturen eva hesses nicht nur gesehen ich habe sie erschnüffelt anfassen durfte ich sie ja nicht obwohl es mir bei dem ein oder anderen gebilde in den händen juckte
eva hesse war auf den documentas 5 und 6 zu sehen doch erst in ihrer retrospektive in hamburg wurde sie mir vorstellig
eva hesse ist heute mehr denn je eine bedeutende künstlerin
auch carolyn christov-bakargiev expertin für arte povera hat ihre documenta 13 danach ausgerichtet und speziell giuseppe penone der als künstler der „armen kunst“ gilt nach kassel geholt (baum in der karlsaue)
ina aus ulm schreibt:
ich kannte die Werke der Hesse überhaupt nicht — eindrucksvoll aus der Kunsthalle in Hamburg !
Jeden Ort nutzt Du für Deine ganz wunderbare Eruierung der Werke —–
Dank
liebe ina
das gesamtwerk der eva hesse war mir auch nicht bekannt
erst durch die hamburger ausstellung habe ich sie für mich entdeckt
und auf einer documenta hervorzustechen ist nicht einfach
zumal zu der zeit und als frau
rosadora
Das ist Kunst, die mir sehr gut gefällt.
Liebe Grüße von Mathilda ♥
Mir war diese Künstlerin auch nicht bekannt. Aber wie ich hier sehen kann, hat sie mit einfachsten Mitteln Erstaunliches geschaffen. Wie schade, dass sie so früh sterben musste.
Liebe Sonntagabendgrüsse,
Brigitte
mir auch liebe mathilda
rosadora grüsst dich ebenso und sehr herzlich
vielleicht liebe brigitte
war damit ihre wichtigste aussage vollendet
obwohl ich gern gesehen hätte
was ihr sonst noch an ausdruck entstanden wäre
in ihrem angstvollen leben
lg rosadora
oh liebe rosadora, gut dass ich bei dir spazieren ging und diesen beitrag fand, ich hätte es fast vergessen. umso schöner, dass die ausstellung noch bis in den februar hinein zu sehen ist, es ist ja von hannover ein katzensprung. danke!
herzliche grüße
sylvia