ETEL ADNAN
,der preis der liebe, den wir nicht zahlen wollen‘.
oder doch müssen…
ETEL ADNAN zog in ein haus in sausalito. vor ihrem fenstern bäumte sich der tamalpais ein berg der die landschaft beherrschte auf. er war aus sämtlichen fenstern zu sehen. es war in der zeit als sie mit dem malen begann und sie schreibt:
,ich malte nur noch den berg, und das ging jahrelang so, bis ich nichts anderes mehr denken konnte. es wurde meine hauptbeschäftigung, den berg in seiner unaufhörlichen veränderung zu beobachten. ich schrieb sogar ein buch über den berg. um ihn und meine gefühle in den griff zu bekommen – doch die erfahrung trat über die ufer meines schreibens. ich war süchtig‘.
…und ich fotografiere nur noch das kompostloch
um die unaufhörlichen veränderungen zu beobachten
sie gehen schneller als ich schauen kann
und ich laufe hinter ihnen her
vielleicht auch um meine gefühle in den griff zu bekommen
wenn ich auch sage dass es mir in erster linie um das verstehen geht
verstehen wie das leben tickt was es will oder nicht und was es mir vermitteln kann mit meinen vergleichen und verbindungen
meine schwester schreibt:
,…und wünsche mir, dass Du nicht in
Deinem Sumpfloch Wurzeln schlägst ?! Diese Spielchen mit entsprechendem
Reiz waren schon immer Dein Image und die ganze Familie war in Aufruhr
bei Deinen Eskapaden…‘
oder ,wurzeln schlagen‘ ist es das was wir möchten und doch nicht können
sind wir aus dem grunde so ruhelos so umherwandernd und oft getrieben
eher treten die bilder über die ufer meines erfahrens als umgekehrt
und was wäre so schlimm süchtig zu werden nach den dingen die uns rufen und aufrufen
in allem ist leben und sinn versteckt und manchmal zeigt sich mir ein zipfelchen
ETEL ADNAN
reise zum mount tamalpais
nautilus
Liebe RosaDora,
Wurzeln schlagen – auf der einen Seite möchten wir es, auf der anderen Seite sind wir zu ruhelos und möchten immer weiter.
Einen guten Start in die neue Woche wünscht
Irmi
wurzeln schlagen ist mehr als nur sesshaft werden…
bei sich angekommen sein und doch auch eine gewisse unruhe zu spüren, die einem antreibt – aber nicht forttreibt und entwurzelt…
wunderschön dein neuer „maserati“!
liebe grüße
karin
es ist dieser widerspruch in uns
mit den füssen fest in der erde
und stets beweglich sein und herumlaufen
und die sehnsucht bleibt
rosadora