wie die felder jetzt so leer sind, denke ich – zuerst. doch als ich nach meinem sonnenblumenfeld schaue, sehe, dass es noch nicht abgeräumt ist – ich hatte es fast vermutet – steigt freude auf. auch das wiedersehen eines sonnenblumenfeldes vermag es, mich in meinem tiefsten anzurühren.
diesmal hat es sich stark verändert. dass es mal ein feld mit leuchtenden sonnenblumen gewesen ist, weiss ich nur, weil ich es begleitet habe in seiner verwandlung. die beige farbe leuchtet das morbide bild aus. einzig der ewige kohl setzt nun seine grünen leuchter auf. in seinem robusten gestänge scheint er sogar noch den winter zu überdauern.
das gras konkurriert mit dem grün des kohls. beige und grün – das ist eine wunderbare farbkombination.
die knochen des kopfes eines rehböckchens liegen dazwischen und sehen aus wie pflanzenwuchs. wer es wohl zur strecke gebracht hat. ich mache mir so meine gedanken, wie das gewesen sein könnte und dass es ja sicher kein ganz kleines tier gewesen sein kann, das ihm zum verhängnis wurde. ich trage es wie eine trophäe mit mir und werde ihm einen ehrenplatz bei mir geben. vielleicht sind wir uns im herbst ja schon einmal begegnet.
die strünke der sonnenblume ohne kopf sehen aus wie lange hanfstengel. gegen die sonne bilden sie die reinsten trotzstangen. irgend etwas muss sie noch aufrecht halten. überhaupt haben die sonnenblumen für mich eine besondere haltung. mit festem stand trotzen sie allen wettern, bis zuletzt.
die langen disteln nun schön gefaltet am boden. die malven lassen sich auch nicht unterkriegen. einige stehen schon wieder in den startlöchern und treiben neu aus. etwas zu früh wie ich finde. aber natur nützt jede wetterlücke.
ein erdbau von einem nicht ganz kleinen tier, daneben noch einer.
mehr als erahnt ist ein ökofeld nahrung und raum für viele tiere.
viele der trockenen pflanzen weiss ich nicht mehr einzuordnen in ihrer veränderten form. in der farbäusserung haben sie sich sehr angeglichen. das merkmal der jeweiligen farbe fehlt und macht mir ein erkennen schwer.
ich bleibe an ihnen mit meinen füssen hängen und entschuldige mich, dass ich hier so herumstolpere. sie nehmens hin und mir scheint, dass sie lächeln über meine sorge.
das arrangement von einem grasbüschel und einer geknickten und vertrockneten sonnenblume locken sich auf ein foto.
manche sonnenblume hält noch einen leckerbissen für die tiere bereit – dicke, eingeweichte sonnenblumenkerne.
zum abschied pflücke ich noch ein paar kohlblätter und bin nicht sicher, ob ich mich traue sie zu essen.
er vermag sich in schönstes goldgelb zu verwandeln.
meine neugier, wie lange das sonnenblumenfeld noch seiner verwandlung erliegen darf, ist gross. ich hoffe, dass es sich im frühjahr wieder selbst aussämen darf und in ganz anderer weise erblühen wird.
Beige, grün, naturfarben und braun sind meine Lieblingsfarben in der Kleidung.
Deine Fotos sprechen für sich und die Sonnenblumen werde ich dieses Jahr mal extra nur für dich fotografieren, auch wenn es schwierig wird.
GLG Marianne ♥
Jetzt schaunmermal, habe es online gestellt.
http://fudelchen.wordpress.com/2012/01/27/wer-weis-es-2/
also ich meine, dass es Rosenkohl ist, die Röschen sind ja da unterhalb der Blätter und sie sollten erst einmal Frost abbekommen haben, bevor man sie erntet. Derzeit findet man sie ab und an noch so stehen, …
hallo :)
ich hab dich grad auf mariannes blog endeckt. Wunderschöne bilder zeigst du hier .
lg juzicka
Toll, dass alles so bleiben darf.
Das mit dem Rehkitz geht mir unter die Haut, ich könnte das nicht mitnehmen!
..grüßt dich Monika
Kannst mal schauen, es gibt eine Antwort….. ♥
Jaaa, hab noch einmal gegoogelt und „ewiger Kohl“ gibt es wirklich, kann man auch essen.
http://www.kraeuter-und-duftpflanzen.de/Pflanzen-und-Saatgut/Kalmegh-Kuechenschelle/Kohl-ewiger/Ewiger-Kohl-Pflanze
GLG Marianne :-)
Deine Naturreportage erfreut mein Herz genauso wie meine Augen!
Es ist einfach wunderbar, an solchen feinen und liebevoll-genauen Betrachtungen und Überlegungen teilzuhaben.
Herzlichen Dank und liebe Grüsse,
Brigitte
Deine Fotos erziehen meinen Blick, lehren mich auf eine ganz bestimmte Art zu sehen.
Liebe Grüße
Barbara
Ich würde mal in ein Naturhistorisches Museum gehen – vielleicht in der nächstgelegenen Stadt oder in ein Forum schreiben (siehe „Mein Waldgarten“ – da habe ich so etwas verlinkt!) – da treiben sich immer Spezialisten herum. Oder bei „Naturwanderer/Blogspot“ einmal anfragen.
Es gibt auch Wildpflanzen, die ähnlich Kulturpflanzen aussehen.
Da wäre ich doch vorerst lieber vorsichtig!
Das Ganze schaut ja eher nach einer Wiese oder Weide und keineswegsnach einer Kulturfläche für Gemüse aus!
Herzlicher Gruß
Sara
http://mein-waldgarten.blogspot.com/
Du bist eine Naturwundersehfrau!!
Ich bin begeistert von deinem Blickwinkel, liebe Rosadora.
LG Anna-Lena
ich habe eine freundin, die besonders diese art von sonnenblumenfeldern liebte, die blühenden waren eher meins – eine freundin, die auch die farbe rot nicht mochte…
danke für deine blick-winkel, die auch ich sehr schätze!