com // PASSION
Katarina Veldhues und Gottfried Schumacher
katholischen Projektreihe „St. Elisabeth und documenta“
Ein Beitrag der Gegenwartskunst im sakralen Raum zum Elisabethjahr 2007
in St. Elisabeth, Kassel, Friedrichsplatz13
F Ü R C H T E D I C H N I C H T
DIE MITTE – MANIFESTIERT IM KREUZ
stehen
vor dem kreuz
unter dem kreuz
hinter dem kreuz
in dem kreuz
neben dem kreuz
meine gedanken, die ich mir mache, zum kreuz hängen davon ab, wo ich mich postiere. Im kreuz inspiriert es mich anders als vor dem kreuz.
Im kreuz stelle ich mich mittenhinein, dort, wo sich horizontale und vertikale begegnen, schneiden, überkreuzen, kontakt miteinander aufnehmen.
Zwischen himmlischem und irdischem bin ich so eingespannt, werde selbst zum kreuzwesen.
Die weisse fläche, auf der sich das kreuz befindet, zieht mich ganz in ihren bann. Sie räumt mir platz ein, ist frei von allem vorgegebenen, lässt mir meine entscheidungen frei. Mein neuanfang ist klar vorgegeben, schliesst alle möglichkeiten ein.
Das FÜRCHTE DICH NICHT in roten hebräischen lettern hängt verheissungsvoll darüber – etwas schräg rechts, aufsteigend also
Ganz ohne furcht wird es nicht gehen. Dazu bin ich zu viel mensch. Die furcht ist ein teil von mir.
WIR SIND LICHT
Das bild, das sagen soll, dass wir ‚lichtesser’ sind, macht bei mir eher den eindruck, dass wir LICHT sind. Wir kommen aus dem licht und wir gehen ins licht und auf unserem weg begleitet es uns, das licht.
Meine betrachtungen sind frei von christlicher anschauung. Sie gehen aus von den reinen immergültigen symbolen. Sie sind stark und überdauern die zeit.
DAS KREUZ MIT DEM KREUZ
Die vernissage war – entgegen den vorhaben der documentabetreiberInnen, die die kunst den betrachterInnen zugänglicher machen wollen – in einen stark kirchlichen gedankenrahmen gepresst. So baute ich eine innere sperre den bildern und der musik gegenüber auf und hielt mich an die auch vorhandenen symbole. Sie erlauben mir freie gedanken und meinen eigenen ‚standpunkt’ neu zu bedenken.