MAISFELD…

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…und ich selber mittendrin…
das ist eine neue erfahrung, in einem maisfeld, nicht, dass ich sonst nicht irgendwo mittendrin stecke.
was willst du denn mit maisfotos?
das weiss ich noch nicht. vieles erschliesst sich mir erst durch mein neugieriges tun.

mais zu fotografieren ist nicht einfach. pflanze an pflanze und so dicht beieinander.
aber ich passe in die lücken. geschick und vorsicht sind erforderlich, vorsicht, die pflanzen nicht zu verletzen oder gar umzutreten. ich zucke schon zusammen, wenn ein blatt mit einem hörbaren knack einen knick bekommt. jedesmal entschuldige ich mich, wenigstens das.
die spitzen der maiskolben, die ausschaun wie haarschöpfe, nehmen sich so verschieden aus wie menschliche frisuren. sie sehen bei regen anders aus, und eigentlich am schönsten, als bei sonnenschein.
die maisköpfchen stehlen allem anderen die schau. ich brauche lange, bis ich sie wirklich wahrnehme. es ist sehr anstrengend, das wesen einer pflanze zu erkennen, wenn überhaupt. ganz mais werden – das ist das geheimnis.
noch vor dem sehen kommt vielleicht das riechen. während ich schreibe, umgibt mich der geruch des maisfeldes, dieses ganz bestimmten feldes. ob andere ebenso riechen weiss ich nicht. durch den dünger hindurch muss ich das maisspezifische erkennen. etwas herbes vermischt sich mit süsslichem und zwar bei regen intensiver als bei sonnenschein.

und dann ist da ein windchen. das spielt mit den blättern, macht ein rauhes geräusch, dass ich zuerst schaue, ob noch jemand im feld ist. ausser einem mäuschen ist da nichts. ich bin nicht ängstlich, aber aufmerksam. da ist auch noch der mähdrescher. ich sehe ihn nicht durch die hohe maiswand, aber immer mal wieder kommt er verdächtig nahe. es ist noch keine maiserntezeit, er gehört zur wahrnehmung des maisfeldes und sein drumherum.
das schauen und das andere schauen.
etwas sehen und etwas anders sehen.
es ist eine grosse anstrengung für die augen und für die sinne.
es erschöpft mich.
nach einer guten stunde sehe ich erst spezieller und später garnichts mehr.
ich gehe morgen wieder hier her, oder übermorgen und verfolge den weg des maises.
wenn er dann abgeerntet ist, habe ich ja noch die erinnerungen und die bilder.

es sind die überlegung zur maisgöttin, zu den mayas, denen der mais eines der wichtigstens nahrungsmittel war.
und die frage, was wird heute bei uns mit dem mais gemacht. im speiseplan nimmt er keine grosse rolle ein. es geht darum, einen treibstoff herzustellen. und da kollidiert das wichtigste mit dem unwichtigen.

für mich ist mais noch ein drittes.
maisbilder nähren meine seele.
sie zeigen mir die verbundenheit mit allem.
ich bin dann ein teil von dem mais,
die maisbildgöttin…

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16 thoughts on “MAISFELD…

  1. Du bist die Maisbildgöttin, jawoll! Und ich schwelge in den Bildern.

    Lieben Gruss in die neue Woche,
    Brigitte

  2. nach grossem unwetter muss ich gleich schauen, wie es ihm geht – meinem maisfeld.
    danke, brigitte,

    dir auch einen lieben gruss
    rosadora

  3. Das hast sehr schön beschrieben und ich war vor kurzem auch in einem Maisfeld.
    Unglaublich, was die Natur zaubern kann.
    Sehr schöne Fotos.

    GLG Marianne :-)

  4. Da möchte ich doch glatt mit dir in einem Maisfeld sitzen, nach der wunderbaren Impression.

    Liebe Grüße
    Anna-Lena

  5. dem gewöhnlichen, was man gar nicht mehr wahrnimmt das ungewöhnliche abringen, das ist dir hier wunderbar gelungen!

    ein lieber Gruß

    Ba

  6. ja, komm doch, anna-lena.
    das ist eine gute idee. bestimmt sehen wir dann noch viel mehr…

    liebe grüsse
    rosadora

  7. das ist die kunst, liebe bea,
    die sichtweise macht es gewöhnlich oder ungewöhnlich.

    schönen tag dir
    rosadora

  8. danke, marianne,
    ja, du fotografierst ja auch sehr viel.
    ich schaue gern deine bilder…

    lieben gruss
    rosadora

  9. ja, das ist wohl wahr:
    das ist die kunst.
    der maisbauer muss ganz andere „augen“ haben….
    gruß von sonja

  10. Liebe rosadora, vorhin auf dem Weg nach Hause habe ich an einem Maisfeld angehalten und versucht, Deinen Gedanken dazu nachzuspüren. Es hat geklappt :-).

    Morgen gibt es ein paar Fotos dazu…
    Herzliche Grüße
    Anna-Lena

  11. Pingback: Das Foto am Donnerstag | Anna-Lenas Lesestübchen

  12. Das ist ja total interessant. Offensichtlich bist du am gleichen Tag im Mais gewesen, wie ich. Meine Empfindungen waren auch ganz ähnlich wie deine, nur dass ich das nicht so schön in Worte fassen kann. Besonders das geräuschvollen knacken hat mich immer wieder verunsichert und ich hätte mich auch beinahe entschuldigt :-) Wusstest du, dass es männliche und weibliche Blüten beim Mais gibt? Die weiblichen sind die „Frisuren“ und die männlichen sind die, die ganz oben wie Kerzen rausschauen. Sehr schöne und zarte Fotos. lg aNette

  13. ich war ganz erfreut, dass du mit einer ebensolchen intensität dir deine fotomotive fängst, liebe aNette.
    ich schaue gerne auf deiner seite…
    einen schönen abend dir
    rosadora

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