Es ist nicht möglich,
die Zeit totzuschlagen
ohne die Ewigkeit zu kränken.
henry david thoreau
Henry David Thoreau
wurde heute vor 193 jahren
am 12. Juli 1817 in Concord, Massachusetts, geboren.
HEUTE, AN SEINEM GEBURTSTAG, FIELEN MIR SEIN APHORISMEN
VOR DIE FÜSSE. JEDEN SEINER SPRÜCHE KÖNNTE ICH BETEUERN.
ES SIND NICHT NUR SPRÜCHE, ER HAT AUCH DANACH GELEBT…
er starb am 6. Mai 1862 ebenda.
er war ein US-amerikanischer Schriftsteller und Philosoph.
Die Zeit totschlagen möchte ich gar nicht, sondern das durch die Hitze bedingte Nichts-Tun-Können genießen. Das aber aber nicht so einfach.
Hab trotzdem einen angenehmen Tag.
Herzlich
Anna-Lena
bliebe zu überlegen, was das ist – die zeit totschlagen.
bliebe zu überlegen, was das ist – die zeit.
bliebe zu überlegen, was das ist – das nichtstun geniessen.
zu kompliziert für die hitze…
herzlich
rosadoa
Handeln wir doch einfach mal so, wie Thoreau es in seinem „Walden“ als Vorreiter für Skinners „Walden two“ anregte
– wir überlegen nicht, was diese drei sind,
sondern handeln.
Allerdings besteht die Gefahr, dass wir genauso Schiffbruch erleiden wie der Behaviorismus mit seinen ‚ach so überzeugenden Theorien‘. *ggg*
Auf jeden Fall ist die Aussage über ‚die Zeit tozuschlagen‘ immer ein Werturteil über einen Anderen,
wenn man ihm das eigene Weltbild überstülpt.
Genauso ’sinnig‘ oder ‚unsinnig‘ wie die ‚Ewigkeit zu kränken‘.
Trotzdem war Dein Eintrag eine interessante Anregung, über diese Vergangenheit und die kämpferische Person Thoreau wieder mal nachzudenken.
LG
Curt
Lieber Curt,
du sprichst in Rätseln:
„Auf jeden Fall ist die Aussage über ‘die Zeit tozuschlagen’ immer ein Werturteil über einen Anderen,
wenn man ihm das eigene Weltbild überstülpt.“
Personifizierst du die Zeit mit dem ANDEREN?Dann würde man ihn sogar umbringen und dann ist das Weltbild, das man ihm überstülpt, egal.
Zeit ist für mich nicht greifbar und nicht personifiziert. Wenn ich sie totschlage, bin ich zu keinem sinnvollen Handeln – wie jetzt bei der Hitze – fähig und das erzwungene Hitzefrei, das Nichts-Tun-Können kann ich nicht recht genießen, weil ich kein Mensch der Untätigkeit bin.
Nun reden wir sicher gründlich aneinander vorbei, aber den Herrn Thoreau uns sein Kämpfertum sagt mir gar nichts.
Bitte klär uns auf.
Herzlich
Anna-Lena
curt,
es ist doch nicht nötig, henry david thoreaus lyrische aussage mit behaviorismus in verbindung zu bringen. diese, seine worte sind alles andere als theorie, sondern nahe dem herzen und fantasievoller seele und die aufforderung beinhaltend, die zeit sinnvoll zu nutzen.
ich stimme anna-lena zu. und ich gehe noch weiter, dass man jemand anderem sein weltbild nicht überstülpen kann.
und zeit, philosophisch betrachtet, gibt es ja nicht und ist ein gefüge, unsere realität zu strukturieren.
mit deinem ´trotzdem´sagst du viel über das, wie du denkst aus…
lg rosadora
liebe anna-lena,
ich denke wie du. auch dass man in einen satz nicht theorien und haltung eines menschen hinein gibt, die nicht enthalten sind.
ich meinte diesen satz und empfand ihn sehr lyrisch, vielleicht auch philosophisch. thoreau war ein philosoph.
so weit ausgeholt – curt – redet man schnell aneinander vorbei.
alles lässt sich immer von mehreren standpunkten aus betrachten.
lassen wir uns die freiheit.
und zeit, ist für mich immer ganz kostbar und manchmal schlage ich sie auch tot, aber dann war ich unaufmerksam oder nicht in form,
ja wie jetzt eben, die hitze. die lässt mich mit der zeit nicht das anfangen, was ich gern möchte.
danke, anna-lena und schöne abendgrüsse
rosadora
Thoreaus Aphorismen scheinen wirklich kontroverse Gedanken anzufachen. Das würde ihm gewiss gefallen…
Und deine Blumenbilder würde er bestimmt mögen wie ich auch!
Gruss, Brigitte
ja, die herausforderung der worte, liebe brigitte. das kennst du ja zur genüge.
wie unterschiedlich die ausfallenkann…
die zinien haben immer so wunderbar sommerliche farben.
sommergrüsse zu dir hin
rosadora
Liebe Anna-Lena,
… Wenn ich sie totschlage, bin ich zu keinem sinnvollen Handeln…fähig
hier machst Du eine Aussage über Dein eigenes Handeln und Denken,
das ist einwandfrei: jeder ist frei z.b. ein Nichtstun als sinnvoll oder -leer zu empfinden.
Nur die Verallgemeinerung bei Thoreau ist möglicherweise nicht unbedingt zutreffend.
Wieso mein Einspruch?
Thoreau war durch sein Buch ‚Walden‘ der Präkursor für eine ganze Serie von stark manipulativen Aktionen der Behavioristen, die behaupteten, dass man jedes Lebewesen durch Schaffung entsprechender Umgebung
dazu bringen könne, so zu handeln, wie man es möchte. Das Buch von Skinner „Walden two“ war für kurze Zeit die Bibel für seine Jünger. Zum Glück ist der Mensch doch nicht so manipulierbar und die ganzen ‚Communities-Aktivitäten‘ gingen sprichwörtlich in die Binsen.
Möglicherweise wird von manchen ein Nichtstun als ‚Totschlagen der Zeit‘ missverstanden, weil ihnen das WuWei nicht bekannt ist.
Vielleicht zu Recht hatte Rosadora ja sofort aus Hitzegründen es abgelehnt, zunächst zu überleben, was ‚Totschlagen der Zeit‘, was ‚Zeit‘ und ‚Nichtstun‘ bzw. ‚Nichtstun genießen‘ ist.
Da mir die Hitze nicht so zusetzt….. s.o. *ggg*
Ganz liebe Grüße
Curt
curt
glaubst du denn, gandhi wäre ihm auf den leim gegangen? sicher hatte er gute beweggründe, weshalb ihm thoreau in seiner haltung und meinung imponierte.
´Über den Vegetarierbund fand Gandhi zu den Schriften des amerikanischen Dichters Henry David Thoreau. Dessen Essay „Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat“ hatte einen entscheidenden Einfluß auf sein späteres politisches Handeln. ´
ungehorsam gegen den staat – das hört sich doch positiv an. klingt doch ganz aktuell und wird es immer sein…
deine behauptung, dass thoreau ´der präkursor für eine ganze serie von stark manipulativer aktionen der behavioristen ´ war, will ich jetzt nicht weiter untersuchen. ich werde mir sein werk tröpfchenweise einverleiben. danach können wir weiterdiskutieren.
hier noch eine weitere darstellung, die mich zu meiner meinung führt:
auszug aus WALDEN dort lebte thoreau 2 jahrelang in einer holzhütte…
„Ich zog in den Wald, weil ich den Wunsch hatte, mit Überlegung zu leben, dem eigentlichen, wirklichen Leben näher zu treten, zu sehen, ob ich nicht lernen konnte, was es zu lehren hätte, damit ich nicht, wenn es zum Sterben ginge, einsehen müsste, dass ich nicht gelebt hatte. Ich wollte nicht das leben, was nicht Leben war; das Leben ist so kostbar. Auch wollte ich keine Entsagung üben, außer es wurde unumgänglich notwendig. Ich wollte tief leben, alles Mark des Lebens aussaugen, so hart und spartanisch leben, dass alles, was nicht Leben war, in die Flucht geschlagen wurde.“
Im Film Der Club der toten Dichter wird das obenstehende Zitat als Eröffnungsspruch zu jeder „Sitzung“ des Clubs von allen Mitgliedern gemeinsam rezitiert.
sich abzusetzen, abzusondern vom üblichen, um nachzudenken und zu anderen schlüssen zu kommen, auch das finde ich sehr positiv.
jetzt ists gut, curt
rosadora