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rosa_fotografin_400.jpg

heute würde ich sagen, dass es doch eigentlich klippundklar war, was die berufung dieser dreijährigen gewesen ist, bei dem hellen, untäuschbaren blick, den sie damals schon hatte – eben fotografin. noch genauer besehen – portrait-fotografin. hätte man um die Bedeutung der bilder gewusst, hätte man das vorgegebene beachtet und vertieft, hätte man die neugier und die sehergabe inbetracht gezogen, hätte man, hätte man, hätte man…
hat man aber nicht. ein bild seiner lieben trug man und trägt man heute noch bei sich – im portemonais. dabei ging es um die pose, um den beweis, dass man sie hat, die lieben – nicht um deutung oder bedeutung und was man sonst noch alles hätte draus lesen können, um es im weiteren lebenslauf zu berücksichtigen.
die kleine rosa ist fotografin geworden. da könnte man ja sagen, na also. war aber nicht so. erst nach beruf und familie und scheidung kam sie auf die idee, ein künstlerisches studium zu wagen. wagnis deshalb, weil sie schon über vierzig war. sie musste sich also trauen – trauen, gegen konventionen und allgemeine ansichten zu stossen. die konventionen störten sie nicht, viel mehr verfolgte sie nicht hartnäckig ein ziel, das sie erreichen wollte. und so erreichte sie es auch nicht. mit ‚gutem’ abschluss definierte sie selbst nicht klar, dass sie nun grafik-designerin mit abschluss in fotografie war.
irgendwie wollte sie all ihre kreativen fähigkeiten nicht unter einer berufbezeichnung unterbringen. das schien ihr viel zu eng. sie wollte sie alle miteinander verbinden.
und eng – das ist es ihr oft auf dieser welt, die alles in schubladen unterbringen möchte, alles benennen will, damit klarheit vorgetäuscht wird.
heute hat sie so viel selbstvertrauen, dass sie denkt, dass sie ihren weg gegangen ist, den einzig

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