… gedanklich greifen wir gerne zu alten tüchern – festen meinungen, an die wir uns lehnen wie an ein gerüst. wie alte tücher sind auch alte gedanken porös und brüchig. als menschen sind wir in einen fortgang eingebunden. so rasant er auch zu werden scheint, wir können uns ihm nicht entziehen. wir selbst treiben ihn an. immer schneller. immer spezieller. so weit, bis er uns einmal überholt und wir keine tücher und keine gedanken mehr brauchen – schon gar keine alten.
aus:
rosadora g. trümper tuschick
zeitlebens
Manchmal gebe alte Tücher Halt, formen und begleiten uns. Wir wollen sie nicht aus der Hand geben, denn sie bedeuten Erinnerung, so zerschlissen sie auch sein mögen. Manche lasse ich nicht los.
Einen schönen Tag, liebe Rosadora!
Anna-Lena
Wenn wir keinen gedanklichen Halt mehr haben, sei er auch alt, porös und brüchig, dann stürzen wir – ins endlose.
Hab noch einen schönen Tag, liebe Rosadora.
Gabriele
das wäre ja furchtbar, wenn wir etwas altes lassen, dass wir dann stürzten, liebe anna-lena, liebe gabriele.
neue muster bedeuten ja nicht haltlosigkeit, vielleich sogar besseres gehaltensein im heute.
der erinnerung wegen brauchen wir sie ja nicht zu halten. erinnerung heisst doch, dass ich etwas losgelassen habe.
die einen mögen alte, die anderen neue, wieder andere kombinieren. so solls sein.
schönen abendgrüsse
rosadora
Es gibt da sicher bei fast allen ein paar alte Tücher im Schrank oder am Haken, die uns kostbar sind, und an denen wir voller Nostalgie „hängen“.
Und dann gibt es noch ein paar alte Zöpfe… Aber das wäre dann wieder eine andere Geschichte.
Liebe Grüsse,
Brigitte
und die geschichte mit den ´alten zöpfen´, die schreibst du, liebe brigitte.
einen schönen morgen dir,
rosadora