meine gefässgöttin umgestaltet zur AUGENGÖTTIN.
weit aufgetan die augen ist sie die seherin, die, die nicht nur sieht, was ist, sondern nochmehr das, was sein wird. so sehr ihre seherinnengabe befragt war, so sehr war sie auch verhasst – verhasst, weil sie nicht nur das gute voraussagte, sondern auch schlimme ereignisse deutlich erkennen konnte. ob sie davor warnte, weiss ich nicht zu sagen, aber das kann ich mir nicht vorstellen. das schicksal liegt letztlich in den entscheidungen der menschen.
wie sie in verschiedenen kulturen unterschiedliche namen trägt, so hat sie auch alle anderen eigenheiten und eigenschaften in sich vereint. sie ist niemals die, die nur sieht – sie ist allumfassend und allesumschliessend.
ich bin froh sie in meinen ‚heiligen hallen’ zu haben, erinnert sie mich doch daran selbst zu entscheiden, nichts schleifen zu lassen. sie ist mir mein spiegel, aus dem ich lesen kann.