HOHE NACHT DER KLAREN STERNE,
DIE WIE WEITE BRÜCKEN STEH’N
ÜBER EINER WEITEN FERNE
D’RÜBER UNS’RE HERZEN GEH’N
unseren herzen ist die weihnacht am nächsten von allen anderen christlichen festen, auch dann, wenn wir die christliche tradition nicht leben, bedeutet sie uns etwas.
es ist ‚das geborenwerden’, es ist das sich erneuende leben, das uns die zuversicht schenkt, wieder und immer wieder, die zuversicht, dass auch wir neu beginnen können in allem. startblöcke werden uns geschenkt, die uns signalisieren, nun mach mal, es ist (noch) nicht zu spät. das leben immer wieder neu beginnen, es neu sehen, neu gestalten – alles neu, einfach neu. den mut haben, eigene wege zu gehen, manchmal erst spät, nicht ausgetretenen pfaden hinterherwackeln, sonder da gehen, wo noch kein weg ist – meinen eigenen weg finden und eine spur legen.
ich übe das gern im wald, wo ich kreuz und quer laufe und mir damit ein bild mache, wie das in mir drinnen aussehen könnte mit dem eigenen weg. das ist eine schöne und gute erfahrung, immer wieder. und wenn es raschelt und kracht, was mir viel freude bereitet, weiss ich, dass es auch in mir ‚rascheln und krachen’ muss, um einen eigenen weg zu legen.
viele brücken brauchen wir, über die unsere herzen sich wagen zu gehen. unsere herzen wissen um die brücken…
ich nehme die erste strophe des liedes von hans baumann, das ein nationalsozialistisches weihnachtslied war. hier klingt es noch ohne absicht und äussert sich in wunderschönen bildern.