friedenspreis des buchhandels 19.10.08
die dankesrede von anselm kiefer erforderte höchste konzentration.
von der kabbala zu ingeborg bachmann, nelly sachs, dem talmud, paul celan, chassidischen erzählungen, um nur einige zu nennen, schlug er den bogenzu sich und seinem werk, um immer wieder einen ‚leeren raum’ aufzuspüren in scheinbar vollen und vollgestopften hallen.
die ‚grenze’ ist ein gegenstand, eine tatsache auch, die er in seinem denken und tun benennt und sichtbar werden lässt, wie sie in vielen schöpferischen prozessen von küstlerinnen und künstlern immer wieder gegenwärtig wird.
grenzen, die scheinbare sicherheit vorgaukeln, selbstgesetzte, die die kraft des schöpfungsprozesses auf die probe stellen, grenzen als machtsymbol.
wie kann es passieren, dass eine so tiefsinnigen dankesrede ausgeschaltet wird, weil die sendezeit abgelaufen ist.
nichts verstanden, funktionierende, angepasste ausführende. da weiss frau gleich, warum geschichte sich immer wiederholt…
schön kommentiert frau doras..
das mit dem ausschalten (sendezeit) sehe ich fast zynisch..
wenigstens da hatte wer was zu sagen..bestimmen..
mainstream nennt man das auch…
ich hatte das glück die rede von herrn kiefer bei phönix zu sehen..
etwas mehr hellhörig wurde ich zu seinen äusserungen über die
art der wiedervereinigung..und seine gedanken dazu..
ich (musiker) mach mir gerade einen kopf über einen text..
herr kiefer hat gesagt…oder so..
grüsse aus leipzig
detlef stiegert
d.stiegert(at)t-online.de