wie sie sich schleppen und wälzen durch die jahreszeiten, diese verschwommenen tage. wie sie sich platt legen über ganze landschaften.
wie ihnen das fortkommen erschwert ist, das plagen der menschen gelingt, ohne dass sie es wollten. bleiern die landschaften, bleiern die menschen, die sich bemühen, unter dem schwamm des tages eine heitere gelassenheit hervorzuziehen. der eine ruft: nun mach schon. die andere ruft: es geht nicht und schon ziehen sie in diese und jene richtung. letztlich ist die heitere gelassenheit weder heiter noch gelassen, ob es gelang, sie unter der bleidecke hervorzuziehen oder nicht. bleiern nun auch die menschen von ergebnislosem bemühen und der schwere des tages.
der nebel liegt heute vor mir wie ein mühsam sich veränderndes. die stadt liegt darunter. ich kann sie nicht sehen, nicht einmal andeutungsweise. der tag schwimmt über dem tal. im tal liegt die stadt und in ihr der verschwommene tag. die menschen, begraben unter einer nebeldecke, wie häuser und strassen.
verschwommenes lässt sich nicht durchschauen, behindert die sicht, macht unmütig und sogar angst. verschwommenes bleibt nicht verschwommen. die vorstellung, dass alles in bewegung ist, jedes leben, alle materie, tröstet nicht wirklich. in mir ist alles gedämpft, aber nicht beruhigt. eine energie, die heraus will und nicht kann. gedanken sind vernebelt, wie das wetter es vorgibt, obwohl ich keine wetterwarte verberge. sie sind matt von der grossen mühe, sich dem verschwommenen zu widersetzen. sie werden heute nicht mehr zur höchstform auflaufen. ich kann mich selbst beruhigen und zu mir sagen, dass heute ruhetag ist.
unklar bleibt, wo das verschwomme beginnt und wo es aufhört. das beginnen hat einen ursprung, doch der liegt in der tiefe. aufgewirbeltes verteilt sich, schwimmt durch den tag und verschwimmt sich. ich warte darauf, dass es sich wieder beruhigt und auf den grund sinkt.
wenn es sinkt, das verschwommene, das sich verschwimmende, beginne ich wieder zu steigen. ich bin wieder oben. nichts ist mehr schwer und trüb. ob es weiterzieht, oder sich nur verflüchtig, denke ich noch und, dass es doch endlich ganz verschwinden soll. aber nichts fällt heraus aus der welt, nicht das verschwommene, die verschwommenen tage nicht, und ich schon gar nicht.