wenn ich verzweifelt bin
schreibe ich gedichte
bin ich fröhlich
schreiben sich gedichte
in mich
wer bin ich
wenn ich nicht
schreibe
das sind erfahrungen, die rose ausländer mit dem schreiben von gedichten machte.
meine sind irgendwie anders. meine gedichte sind wie in einem kokon. und wie es bei einem kokon schwierig ist den anfangsfaden zu finden, geht es mir mit meinen gedichten. ich finde den faden nicht. es ‚ent – wickelt’ sich nichts. den kokon legt man in heisses wasser, damit sich der faden löst. mich kann ich nicht in soooo heisses wasser legen und die augenblicklich schwüle hitze tut auch nichts dazu. eher liege ich und alles, wass ich meinem hirn entlocken möchte, platt am boden und nichts fängt an zu laufen (ausser dem schweiss). und der läuft ohne dass ich grössere anstrengungen vollbringen würde.
und wenn sich tatsächlich mal ein faden, ein gedankenfaden, löst, sind es meistens momente, in denen ich überhaupt nicht damit gerechnet habe.
der kokon spult gedanken oder auch nicht, und wenn alle so ausfallen würden wie das endprodukt von dem kokon, dünn und wendig, gegen heiss und kalt gewachsen, seidig und widerstandfähig, trefflich und geschmeidig, eben seidenweich in all seinen widersprüchen, wäre ich mehr als zufrieden.
ich muss aufpassen, dass ich ihn nicht verliere – diesen gedanken-kokon. es soll vorkommen, dass er sich verselbständigt und auf reisen geht – auf nimmerwiedersehn. dieses aufpassen macht ein bisschen verkrampft und ist wiederum ein hinderungsgrund, weshalb der faden ins stocken geraten kann.
ich beachte den kokon am besten mal überhaupt nicht. das soll ja ungeahnte entwicklungen freisetzen.