diese mondin, die nicht dem kalender, nur ihrem eigenen rhytmus folgt – wie sie mir imponiert, weil sie sich nicht am 21., sondern schon am 18. des juni zeigte. die menschen verlieren die orientierung – in jeder weise, nicht nur, weil sie den vorgegebenen mondphasen keine beachtung schenken – die desorientierung ist überall.

ich bewundere meinen kater, meinen findling aus sifnos, wie er sich des nachts auf meinem bett im mondlicht ausstreckt, wie er sekundengenau seine runden läuft, besonders des nachts und auf die minute genau weiss, wann ich aufstehen soll, obwohl ich nicht zu einer bestimmten zeit aufstehen muss.

manche autisten haben noch so eine innere uhr, weil sie sich den sozialen vorgaben nicht unterwerfen, der sie folgen, ohne die sie – sehr irritiert – sich nicht zurechtfinden könnten.

alle lichter in der pflanzenwelt sind angezündet und gehen nun ihrem reifeprozess entgegen. wir zünden lichter an und feuer und springen darüber, eine jahreszeitenbarriere überwindend, wohl auch, um die hellste nacht noch heller werden zu lassen, sie zu erhöhen zum zeichen unserer ergebenheit.

auffallend viele blüten und früchte erinnern an die völle und reife durch ihre gelben, orangen und roten farben. besonders das johanniskraut leuchtet mir entgegen wie wachsendes licht. erdbeeren mit ihrem leuchterot verlocken – köstlicher genuss. in mutters garten waren noch nie so viele walderdbeeren wie in diesem jahr…

ausgelassene tänze, durch die nacht, in völliger nacktheit und verzückung – nur ein traum, nur ein traum…
wo getanzt wird, geselle dich hinzu, teile die freude mit den menschen. ich danke für alles, was mir zuteil wird in diesem leben, erbitte schutz und energie für meinen langen weg.

sommersonnenwende
du wendest das jahr
und mich