zur ausstellung
EIN INSTITUT ENTSTEHT
heft 1
M E N S C H E N
am bau
FRAUNHOFER INSTITUT
MENSCHENWERK
es waren arbeiter – menschen – aus verschiedensten ländern – ähnlich wie beim turmbau von babel. nur, dass sie nicht einfach ihre arbeit niederlegen konnten, weil es vielleicht nicht die arbeit war, die sie sich vorgestellt haben. bei wind und wetter, bei starker sonne und bei großem regen waren sie tätig.
ich versuchte immer zu kontakten, ihnen zu zeigen, dass ich sie wahrnahm und ihr tun schätzte. ohne mich sprachlich verständigen zu können, bis auf wenige ausnahmen, war das einigermaßen schwierig. ich lächelte sie an und winkte ihnen zu, redete mit händen und füßen. das brachte ein erstaunen und lächeln auf ihr gesicht. fotografieren durfte ich alle, und r. sagte, jetzt nicht. morgen, da ziehe ich mich schön an für dich. du kommst doch. na klar komme ich.
reinhold, der bauleiter, sagte, du bist bekannt wie ein bunter hund. und ich überlegte, weshalb das so sein könnte. naja, frauen gab es, außer ina, die den betonmischer herbeifuhr, ja nicht. also war ich meistens die eizige auf dem gelände.
und als f., der fahrer von der firma kimm, mich fragte, ob ich die chefin vom ganzen sei, fühlte ich mich ganz schön gebauchpinselt – darf ich hier so sagen – oder.
die arbeiter leisteten unvorstellbares. die arbeiten waren so verschieden, dass auch die arbeiter immer andere waren. und… zeitarbeiter nennt man sie wohl.
mir fielen fast die augen aus, so mußte ich staunen, hatte ich doch noch nie bei einem durchunddurch stahl- und betonbau zugesehen oder die details in augenschein genommen.
während die arbeiter nur an einem bestimmten platz zugange waren, sauste ich auf dem gesamten gelände hin und her und machte die seltsamsten und aufregendsten beobachtungen, dass ich noch jetzt und heute überwältigt bin. hier will ich kein buch schreiben, aber die arbeiter müssen einfach hervorgehoben werden. ohne sie wäre das hier alles nicht erstanden und ein buch könnte ich allein erstellen von den vielen verschiedenen tätigkeiten. vom schweißer bis zum gärtner, vom stahlträger bis zum anstreicher. nein, ich höre schon auf. auch würde es ein viel zu dickes buch werden, damit alle, die hier geschafft haben, erwähnung finden würden.
deshalb – ein D A N K E an alle, die hand angelegt haben, und meine
B E W U N D E R UN G .
TAUSEND DANK – IHR WARD WUNDERBAR.
rosadora
Auch ich habe größten Respekt vor jenen Menschen, die mit ihren Händen Räume, Plätze, Straßen, Brücken, etc. erschaffen. Sich allen Witterungen und Temperaturen aussetzen, oft in schwindelerregenden Höhen! Die Arbeitsplatzbedingungen am Bau sind wahrlich nicht die feinsten, ein Thema auch Leiharbeit.
Und dann wandern meine Gedanken auch in jene Zeiten, in denen es noch keine ausgefeilte Technik gab, die so manche Baufortschritte begleitet hätte; von Gewerkschaften sowieso noch lange keine Rede. Und trotzdem gibt es auf der ganzen Welt unnachahmlich Meisterhaftes, das bereits seit Jahrhunderten oder noch weit darüber hinaus Bestand hat …
Ja, ohne die Basis, die Hand anlegt, die arbeitet und umsetzt, was andere bestimmen, geht an so einem Platz gar nichts.
Ein Hoch auf diese Mann-schaft! Gerade heute, am Tag der Arbeit!!
Mit lieben Grüssen,
Brigitte