IMMERHIN…
finde ich ihn noch wieder – MEINEN BAUM – aber so wild und verlassen habe ich ihn mir nicht vorgestellt. der farn hat die oberhand und vielleicht weicht der ja zum winter hin noch ein wenig, damit ich eine blasse ahnung habe, wie unbeirrt und strahlend MEIN BAUM sein enden begann. sein strahlen ist gänzlich versunken und es ist, als habe er sich nun damit abgefunden, der erde gleich gemacht zu werden – durch nicht endenwollende wetter, niederschläge – wortwörtlich genommen, der erde näher als dem himmel, meiner bewunderung entzogen. ich muß gestehen, trauer umfängt mich, habe ich doch bisher irgendwie schutz gesucht und gefunden. das spiel ist aus – es ist vorbei. mein baum bleibst du trotzalledem und in nieendender bewunderung.
gestern war ich nach langer langer zeit mit mirko wieder mal im urwald
mirko hatte mir mein wägelchen auf der straße
parallel zu meinem baum aufgestellt
damit ich in der zeit, in der er das auto zum parkplatz fuhr
mich dort absetzen konnte
aber das hielt nicht
mit stock stakselte ich hin zu meinem baum
über farn und gewächse ohne weg und weisung
war danach fix und fertig
mirko sammelte mich wieder ein
s. blog
das wars dann auch schon
einen gang in den urwald konnte ich nicht mehr
wir haben dann noch an der saaaababurg gehalten
und geguckt, was sich da so tut
tut sich aber nichts – verdammmmmmt
mit frau aus korea und mann aus london
die dort ein paar tage verweilten
haben wir noch angenehm geredet
ich mein kärtchen abgegeben
damit die den urwald und drum und dran
wenigstens nachlesen und -schauen können
ich schreibe mindestens eine mail
sagte er – und ich warte drauf
das wars für gestern
also wie du siehst und liest
es hat geklappt und war wunderschön
ich war glücklich, mal wieder bei meinem baum gewesen zu sein
vor allem wage ich für nichts sonst so eine anstrengung…
ja bäume…
aber wer nicht weiß, dass unter dem ganzen gewürge
ein baum liegt, findet ihn nicht, weiß von der ganzen geschichte
einfach nichts – gut so – so ist es meine geschichte
und dies ganz allein
Schön und traurig zugleich sind diese Fotos „deines Baumes“ und ein wunderbares Sinnbild für den Kreislauf der Natur.
Einen leicht melancholischen Gruss zu dir,
Brigitte
Liebe Rosadora, – berührende Worte, die du deinem Baum (und uns über ihn) schenkst.
Der Urwald, sein Ursprung, seine Un- und Ruhestätte auf immer und ewig. Wenn auch am Boden und nicht mehr so erhaben wie einst, als er mit seiner Krone bis ins ‚Dortdroben‘ schaute, und uns als Menschlein so klein aussehen ließ, können wir seine Würde nun, u. a. durch unseren, ihm gewidmeten Augenblick, bewahren und am Leben erhalten. Ist es denn nicht wirklich vor allem unser Blick, der ihm diese Würde verleiht? Unser menschliches Denken, das ihn personifiziert? Und unser Herz, das in solchen Momenten (der Andacht?) für ihn schlägt, bis wir selbst ihn aus den Augen verlieren und entlassen müssen in seine Ewigkeit, die (in modifizierter Form) – ebenso wie die unsere – auch noch existieren wird, wenn unsere und seine Sichtbarkeit verloren gegangen zu sein scheint?
Schau, liebe Rosadora, welche Gedankenwellen deine Bilder/Worte anstoßen. Sie dir hier mitzuteilen, war mir ein Bedürfnis.
Herzliche Grüße zu dir – wie so oft (wenn auch nur gedanklich) in deine Himmelrichtung – Monika
da hast du den weg doch gemacht,
durch den farn, wegab…
deine worte berühren mich.
auch dein baum, zeigt er uns doch,
was die bewegung alles lebenden ist –
hinab, hinein…
lieber gruß
Sylvia
ja, hinab, hinein – am liebsten hätte ich mich dazugelegt
danke für euren bewegenden anteilnehmenden worte
ein baum vermag viel – vielmehr als ein mensch
ich werde ihm weiterhin die treue halten
in gedanken oder im hinschlürfen
z. b. wenn der farn ganz weg ist und die annemonen sich breiten
lieben gruß
rosadora
Schön von dieser langjährigen Verbindung lesen zu können.
hinschlürfen…was für ein Wort.
Es passt.
Aber warte…
wo hast du das HINSCHLÜRFEN her
danke
rosadora
Liebe Rosadora,
das ungewöhnliche Verb steht in deiner Kommentarantwort auf Sylvia, ziemlich unten :-)