jüdischer friedhof breitenbach
…immer ist ein leuchten in der welt.
der jüdische friedhof in breitenbach ist einzig. 1987 hat man die grabsteine, die von der schreckensherrschaft verwüsteten, wieder aufgestellt. in reihen sind sie geordnet. das ist ein gewöhnungsbedürftiger anblick. grabfelder gibt es, mit ausnahme von zwei gräbern, nicht. auch wenn die gräber zerstört sind – die toten sind gegenwärtig. eine bestimmte energie geht von ihnen aus. diese ist offen, lässt mir platz – für mich, für meine wahrnehmungen und eigene betrachtensweise.
immer wieder finde ich auf jüdischen friedhöfen diese sehr verschiedenartige ausprägung der steine und symbole. auch hier überraschen mich die reichen sinngebenden formen der steine und abbildungen.
ein stein, nicht besonders gross, findet meine begeisterung. ein stern leuchtet mir sehr einprägsam, mich in meiner seele treffend, entgegen. es ist wie eine begrüssung, auch eine besondere gabe an mich, die ich so gern in den zwischenräumen lese. er erhellt die ganzen grabreihen, ja den ganzen totengarten.
das leuchten ist in mir geblieben. immer wenn ich an diesen friedhof denken werde, wird das besondere daran dieser sternstein sein.
Vielen Dank für deinen informativen Bericht über den wirklich wunderschönen jüdischen Friedhof, von dem ich noch nie etwas gehört habe. In unserer Gegend – vom Bodensee bis Oberschwaben und auch in Unterfranken – habe ich schon so ziemlich jeden jüdischen Friedhof besucht. Vielleicht kennst du Laupheim (in der Nähe von Ulm) oder auch den Friedhof von Buttenhausen – sehr sehenswert und geschichtsträchtig (in meinem Blog habe ich beide Friedhöfe vorgestellt). Wie auf deinen Fotos ist auch dort die Stimmung einzigartig – und man ist meist allein. Herzliche Grüße, Sabine
Sehr schöne Bilder und ein einfühlasamer Text, der dem Ort gerecht wird.
Leider war in Breitenbach die Realität nicht so, wie geschildert: der Friedhof war bis Anfang der 70er Jahre mehr oder weniger unzerstört! Erst dann wuirden die Grabsteine von der politischen Gemeinde abgeräumt und, um die Pflege des Areals zu erleichtern, in der Mitte auf ein Postament gelegt.
Nachdem sich eine Gruppe Zugezogener in den 80ziger Jahren mit der Aufarbeitung der dörflichen Geschichte und deren Jüdischer Gemeinde kümmerte, wurden die Grabsteine wieder aufgestellt. Leider war bis dahin der Untergrund schon durchgepflügt und die ehemaligen Grabstätten zerstört worden.