so spontan, wie mich dieser begriff ansprang, so spontan meine frage, was denn eigentlich unter ‚tosen’ zu verstehen sei.
im rechtschreibduden steht erklärend: ‚der tosende bach’.
was, bitteschön, hat mein ‚tosendes ich’ mit dem ‚tosen eines baches’ gemeinsam?
weshalb sprang mich dieser begriff spontan und mit so immenser sicherheit an, als müsse ich mit ihm, durch ihn, zu einer erweiterung meines bewusstseins gelangen?
ich taste mich von bach zu wasser, zu flüssig und fliessend vor und übertrage es auf mein ‚ich’. wenn es in einem tosenden zustand ist, fliesst es zwangsläufig – aber wohin? von mir weg, auf mich zu, um mich herum – wohin sonst noch?
nun ist das ‚ich’ ansich schon keine klar zu benennende tatsache, eher ein fragezeichen, das mit vielem sinn und unsinn von bis noch vor kurzem unter uns weilenden psychologen und therapeuten behaftet ist.
und dennoch statte ich mit meinem ‚ich’ viele sätze und behauptungen aus. z. b. ‚ICH fahre nach hamburg’ – wer oder was fährt denn da? und wer oder was lässt mich da fahren? na, ich bestimme das. also, bin ich mein ich. ich bin ich! ab wann bin ich ich und was lässt mich dazu werden? und wann stelle ich diesen begriff in frage? und ab wann ist dieses ‚ich’ ein ‚tosendes ich’, das mich anspringt?
auf jeden fall bin ich auf der hut. wer weiss, was dieses ‚ich’ sich noch alles einfallen lässt! ich stehe gefestigt auf zwei beinen und warte auf den nächsten ansprung…
mir fällt ein – zu gottfried benn würde dieser ausspruch passen. Der hat es oft mit seinem umgrenzenden, umschäumenden, vielleicht auch umtosenden ich…
…um beim tosenden Bild zu bleiben….fragender Text hat ein anderes ich „aufgewühlt“ und einen Moment an seinen beiden, ebenfalls recht festen, „Standbeinen“ gerüttelt….. ;-) !!