schläft ein lied in allen dingen,
die da träumen fort und fort,
und die welt hebt an zu singen,
triffst du nur das zauberwort.
joseph von eichendorff
das bild ist mit dem lied, der melodie, eng verbunden. ich kann nicht sagen, was zuerst da ist – ob ich das bild finde und darauf das lied erklingt, oder umgekehrt.
vielleicht gehe ich auch mit einer melodie in mir und bin so gestimmt auf den erforderlichen blick, den ich brauche, um mich auf die dinge einzuschwingen, um kleinstes im grossen zu entdecken.
ich trete an einen riesigen findling und halte meine kamera ganz dicht daran. ‚was sehen sie denn da’, fragt mich ein mann. ‚schauen sie. ich lasse aus einer kleinen flechte einen baum in der wüste werden’. er schaut auf das display und staunt. ‚verrückt’, sagt er und winkt seine frau heran. ‚guck mal’.
den dingen aufmerksam begegnen, ihnen respekt entgegenbringen, in ihnen den zauber des universums entdecken. wie froh mich das macht. und wenn die sonne, die lichtbringerin mit ihrem charme, die kleinen dinge durchleuchtet und die grossen dinge klar sehen lässt, bin ich der glücklichste mensch der welt.
das leben ist die kunst der begegnung.
(vinícius de moraes)
ich begegne menschen, dingen, tieren und den elementen gleichermassen. aus diesen begegnungen entsteht etwas tiefempfundenes und unwiederbringliches, das ich speichere in meinem herzen, in meiner seele, in meinem ganzen körper, und etwas von der schönheit und dem licht beginnt zu leuchten.
Ich lese schon eine Weile (heimlich ;-)! ) in diesem blog und freue mich jedesmal wenn ein neuer post da ist. Als ich den Titel des heutigen sah, hörte ich sofort das Lied und summte es gleich mit. Sehr schöne Bilder mit empathischem Text.
Mit vielen Grüssen aus der Schweiz,
Barbara
…..gerade habe ich mal wieder bei dir gelesen und bin tief berührt wie du schreibst:“ich begegne menschen………:“
Ja, es ist so wunderschön Licht zu empfinden.
Liebe Grüße
Elke