wenn der advent nun aber kein licht bringt, sondern bedrückende gedanken und nicht nur das.
die läden sind voll mit überflüssigem, mit glitzer und glimmer – wie noch nie. doch daraus zu schliessen, dass es den menschen gut ginge, ist weit gefehlt.
die beschäftigten der galeria-kaufhof, hertie, sinn-leffers, sportarena, woolworth, real, ikea bitten, ‚kaufen sie hier heute nicht ein’. dieser betrieb wird bestreikt. ich komme der bitte gern nach. ich brauche ohnehin keine irdischen geschenke für weihnachten.
eine frau schildert mir ihre persönliche situation: sie muss ‚dazuverdienen’, damit sie sich ihren ganz normalen lebensunterhalt leisten kann. und was ist schon normal? sie hat kein auto, keinen pc – einfach nur miete und essen und…
arbeit auf abruf
urlaubs- und weihnachtsgeld längst gestrichen
spätöffnungs- und nachtarbeitszuschläge sollen gestrichen werden.
wir sind in den siebziger jahren auf die strasse gegangen, um die 40-stunden-woche durchzusetzen. da ging es aufwärts. heute geht es abwärts, und zwar rapide. das ist eine total andere situation. vor allem hätte noch vor ein paar jahren niemand damit gerechnet.
ich will mich hier zur politischen lage nicht äussern. nur diese krassen gegensätze aufzeigen, die mir auffallen, wenn ich durch die stadt gehe.
hier die ware im überschuss – da die menschen, die sich nichts leisten können, und dazwischen die anderen, die das noch können – vielleicht immer können werden.
der zustand der welt schmerzt. wo beginnen mit der abhilfe?!