während ich fotos für mein engelbuch aussuche, kommt mir die idee, ich könnte die menschen bitten, mir einen engel zu malen, um diese für das buch zu verwenden.

ich sitze im cafè antik und bitte inken, jens und thomas, mir einen engel zu malen. erwachsene tun sich schwer mit malen. sie behaupten, sie könnten es nicht.
schliesslich holt jens weisses papier, ich gebe die stifte und mit etwas überredungskunst gelingt es mir dann, eine malrunde am runden tisch zusammen zu bekommen. jede/r entschuldigt sich für ihren/seinen engel und dass er nicht gelungen ist.

als sabine mit ihrer tochter elisa, fünf jahre, kommt, nimmt diese sofort einen platz am tisch ein und ‚will auch einen engel malen’. auch sabine hat keine grösseren einwände.
elisa erklärt, was sie malt. der hat hände u. u. u… als ich beim nächsten bild die überlegung eingebe, vielleicht zwei engel zu malen, sagt elisa, ‚ja, das sind freunde. die halten sich an der hand’. ‚aha’, sage ich, ‚erkennt man freunde daran, dass sie sich an der hand halten?’
‚natürlich, das sind doch freunde.’

den einen engel malt sie rot an und erklärt, der eine sei ein feuerengel und der andere ein wasserengel. die würden nicht zusammenpassen. ‚das wasser löscht das feuer doch aus’.
das gespräch geht so weiter, und elisa malt und malt.

kleinere kinder sind da noch ganz unbefangen und ideenreich, bis sie einmal erzählt bekommen, dass nicht richtig ist, was sie da gemalt haben. dann ist’s aus mit der spontaneität.

alle engel gemalt von elisa
ich fand das ganz toll von dir, elisa. danke!

wenn du lust hast, kannst du mir auch einen engel malen. ich bin jetzt auf ‚engelfang’.