KARLSAUE – DOCUMENTA 15…
eine verbindung von der INSEL SIEBENBERGEN und dem KOMPOSTHAUFEN Documenta 15 wurde zwar in den schriftlichen erklärungen erwähnt, kam aber beim besuch des KOMPOSTHAUFENS irgendwie nicht zum tragen.
da die verbindung aber eine entscheidente ist, füge ich einen älteren beitrag ein, um einen besseren ein- und durchblick zu bekommen. sämtliche pflanzenabfälle von der insel finden hier in dem kompostloch ihre erstmal letzte ruhestätte. d. h. – eine LETZTE RUHESTÄTTE gibt es (auch) bei pflanzen nicht. es geht immer weiter. der aufenthalt, wie auch immer, ist nur vorübergehend.
ich bin neugierig, wie die entwicklung hier weitergehen wird und ob eine documenta die NEUE SICHT AUF PFLANZEN unterstützen kann.
das neue buch entspricht vollkommen der alten sehweise und hält die menschen zurück, indem die pflanzen ausschließllich lateinisch benannt sind (was ja ein durchschnittlich begabter mensch keinesfalls beherrscht) und von einer neuen sichtweise nicht die geringste spur.
www.gruene-moderne.de
die neue sicht auf pflanzen
hier mein etwas älterer aufsatz:
INSEL SIEBENBERGEN
seit 1710 gibt es die insel siebenbergen.
als das grosse basin mit der schwaneninsel angelegt wurde, legte die ausgebaggerte erde den grundstock für siebenbergen.
der letzte von sieben künstlich angelegten hügeln gab den ausschlag für den namen. zu der zeit hatte er noch mehrere hügel mit kleinen ausblicksbergen.
anfang des 19. jahrhunderts wurde siebenbergen in anlehnung an den englischen landschaftsgarten umstrukturiert und neu bepflanzt.
wilhelm hentze´s (hofgartendirektor) pflanzenliebe galt vorwiegend den bodenblühern (geophyten) und exotischen pflanzen. auch seltene heimische wildstauden, die er bei exkusionen durch nordhessen sammelte, siedelte er hier an und schaffte für sie geeignete bedingungen.
die insel war früher nur mit einer fähre zu erreichen. sie wurde von einem seil gezogen. 30 personen hatten darauf platz. diese wurde1942 von einer fliegerbombe zerstört.
seit der bundesgartenschau 1955 erreicht man die insel über eine brücke.
die insel ist auf drei ebenen angelegt. im unteren bereich findet man seltene baumarten.
hibisken und fuchsien sind mit vielen sorten vertreten. im mai blühen rhododendren und
azaleen in den schönsten farben und zieren die hänge.
im alpinum wächst hochgebirgsflora. dieser bereich wurde 1986 angelegt und sind aus verschiedenen kontinenten zusammengetragen.
auf der zweiten ebene wachsen farne und seltene koniferen.
die dritte ebene wird von einer weitausladenden zeder bewohnt.
von allen ebenen hat man einen guten blick zur schwaneninsel und weiter zur orangerie. doch im obersten ausblick erreicht er den grössten überblick.
besonders beliebt sind die vielen pfauenpaare, besonders die radschlagenden männlichen tiere.
die insel ist zu jeder jahreszeit interessant. aber mir sind zwei höhepunkte in erinnerung.
der mai mit der farbenpracht der rhododendren und azaleen, dazwischen farbenprächtige, immer in neuen farben angepflanzte bodenblüher, und der herbst mit den zahlreichen stauden in wunderschöner farbausprägung.
eine besondere atraktion ist der taschentuchbaum, davidia involucrata var. vilmolucrata, auch taubenbaum genannt. diese varietät ist in der chinesischen provinz sichuan heimisch. fast alle in deutschland gepflanzten exemplare gehören zu dieser varietät. ihr charakteristikum sind die unterseits vollkommen kahlen und glänzend hellgrünen blätter. viele menschen finden ihn besonders und kommen seinetwegen hierher. im jahr, 2011, hat er so prächtige exemplare von taschentüchern gezaubert, dass ich mehrmals hierher kam.
rosadora