HAINBUCHEN IM PARK…

HAINBUCHE_O_P1460094ich höre sie schlürfen – die bäume. dieser sturmfreie bäume und pflanzen erquickende  regen. man kann förmlich zuschauen wie alles wächst. die vielen verschiedenen grüntöne, die forschen blüten und die folgenden blätter die sich eben hervor wagen – es ist zum jubeln.

AUE_HAIBUCHEN_II_14.041hier im park sind eine große anzahl hainbuchen. alle haben sie eine ganz eigene form – oft muß ich genau schauen und rätseln. sie machen es mir nicht einfach – aber es ist spannend. die ganz geraden sind selten – die knorrigen haben meine vorliebe. sie fantasieren sich in die unvorstellbarsten gestalten.

AUE_HAIBUCHEN_I_14.04hinter dem betriebshof steht eine hainbuchenriesin. sie hat einen guten platz und viel raum. sie konnte sich ausdehnen ganz nach ihren vorstellungen. und heute sehe ich sie strotzen in ihrer ganzen kraft. ich besuche sie hin und wieder und nun werfe ich auch noch ein besonderes auge auf sie – schaue nach was die jahreszeiten mit ihr machen.

AUE_HAIBUCHEN_III_14.042ich fädele mich durch eine ganze reihe von hainbuchen – größer und kleinerer art – hin bis zum basin. da sitzen die sonnenanbeter/innen und haben nicht die geringste ahnung von dem, was sich hier rings um sie herum im geheimen tut.
es wird mir schwer werden sie in zukunft zu ignorieren – immer sind sie da und überall – die hainbuchen…

BLÜHBÄUME IN DER AUE…

AUEBANK AM BASIN MIT SCHLÖßCHEN_P1450990,jetzt müssen sie sich aber beeilen‘ sagt ein ehepaar zu mir und meint dass die bäume nun ausschlagen wie verrückt und ich mit dem fotografieren nicht hinterher komme. lange reden wir – der kandelaberbaum – wie ich ihn vorläufig nenne – ist ihnen auch schon aufgefallen. kandelaber war er im herbst und ändert nun seine gestalt völlig. die blühkätzchen helfen uns nicht weiter. der mann macht mich aufmerksam dass immer drei blättchen auf einer stelle zusammenstehn – sonst hat das blatt ähnlichkeiten mit einem buchenblatt.

AUE_BLÜHBÄUME_HAINBUCHE AM BASIN_11.042
ich frage t. von der MHK. er kann es mir nicht sagen und will ihn sich anschaun. vielleicht fällt ihm was dazu ein. immer denke ich, es müsste doch ein kataster geben von den älteren bäumen…
ganz eifrig dabei sind die hainbuchen – groß und klein – egal welcher standort auch immer – sie stehen überall im park – haben sozusagen die oberhand.
die sonbe macht die menschen gesprächiger. das schlimme ist, jemand den oder die ich schon mal getroffen habe erkenne ich nicht wieder weil sie immer eine dicke schwarze sonnenbrille tragen. dahinter versteckt sich mir ein ganzes gesicht und ich erkenne die menschen nun am gesicht und nicht an ihrem gelben anorak.

AUE_BLÜHBÄUME_3 HOHE_11.041bei den bäumen muss ich mir die merkmal mit denen sie sich mir zu erkennen geben mühsam erarbeiten. sie wachsen schnell ändern damit ihre gestalt und zu jeder jahreszeit außerdem. nicht immer kann ich sie mir über das internet aneignen. oft gibt es sie da nicht – sie kommen von weit her und sind zahlreich und sooo verschieden.
ein neues baumverzeichnis erarbeitet t. und wird in ein zwei jahren erstellt sein.

GRAUREIHER…

ARDEIDAE
REIHER AUF HAUS_P1460028bisher dachte ich dass der von mir erwählte seeadler mein tier sei – er ist über erde und wasser in der luft unterwegs – dem feuer kann er entkommen – also ein tier der vier elemente. tiefe gedanken habe ich mir nie zu ihm gemacht. doch heute weiß ich dass das nicht stimmt.
am sonntag ist mir der reiher am teich im botanischen garten begegnet und immer mal schon vorher. am wassergraben um die insel siebenbergen folgt er mir oft am gegenüberliegenden ufer wenn ich fotografiere – und heute kommt er direkt zu mir und landet auf dem giebel des daches gegenüber.

REIHER AUF HAUS_II_12.04er gefällt mir mit seiner gelassenheit in die ich mich einschwingen kann – grazil schwebt er durch die lüfte mit eingezogenem hals. er ist ein guter beobachter – mit seinem langen schnabel kann er blitzschnell zupacken. er hat große geduld und entscheidet forsch.
auch er ist an land im wasser und in der luft zuhause – wie eigentlich die meisten vögel.
ich entscheide dass er für eine weile mein tier ist. dein besuch hat mich erregt und erfreut – danke.

ROSTKUNST – NA UND…

ROSTKUNST_GEBILDE_P1450958ob es die rostfarbe ist – oder das morbide – oder das vergagngene was mich so ruft und reizt – ich weiß es nicht. werde es nicht herausbekommen und entscheiden mag ich mich nicht. auf jedenfall ist es eine bestimmte art KUNST – und kunst ist es weil ich sie dazu mache – meine kunst also – ROSTKUNST.

ROSTKUNST_WEISSNICHTWAS_11.041es ist eine kunst das so zu sehen – das scheinbar unwichtige und als schrott abgetane ins blickfeld zu rücken – es wieder zu erwecken und ihm meine aufmerksamkeit zu schenken.
die dinge haben geschichte. die meisten sind älter als ich und haben all die jahre seit dem krieg unter der erde verbracht. beim nachbombenbuddeln kamen sie wieder ans tageslicht. ich wünschte dass sie eine stimme hätten um erzählen zu können. so muß ich meine fantasie bemühen was mir gar nicht leicht fällt. unter der erde war ich ja noch nicht – habe also keinerlei erfahrung damit den gedanken will ich nicht zuende denken…
ROSTKUNST_MILCHKANNE_11.042meine freude kann ich mir nicht erklären die ich empfinde wenn ich diese dinge finde. ich kann nur sagen dass ich sie empfinde – diese freude als würde ich altbekanntes wiedertreffen. jeder hauch von farbrest schwingt da hinein und dass ich es mit meinen händen fassen und mit meinem kopf begreifen – oder umgekehrt – kann.

ROSTKUNST_GR. TOPF_GEWESEN_11.043ROSTKUNST ist nur ein überbegriff. jedes einzelne teil müßte ich benennen, damit es aufgenommen wird im jetzt.
ein museumsdirektor hat sich auf jeden fall schon dafür interessiert.
und was ist wenn sie berühmt werden diese teile als die die aus kassels unzterwelt kamen….

ROSTKUNST_RUNDE SACHE_11.04

BOTANISCHER GARTEN KASSEL…

IM FRÜHJAHR…
BOT. GARTEN KS_REIHERLIESEL_P1450918

BOT. GARTEN KS_10.04_REIHER_das schönste erlebnis zuletzt – der reiher fliegt ein. ganz gemächlich umschreitet er den kleinen see – gänseliesel wird zur reiherfrau. nah geht er an den uferrand. er spiegelt sich im wasser – fängt einen fisch der nur ein stöckchen ist…

BOT. GARTEN KS_10.041_STRAUCHPÄONIEN__bearbeitet-1die stock- oder baum-päonien geben ihr bestes. formen schon blütendolden – riskieren viel – eine frostige nacht. ich halte ihr bemühen im bild fest – falls…
,sie wissen doch bescheid…‘ spricht mich ein ehepaar an – fragt was das für pflanzen seien. das gespräch geht – wie so oft – von den blumen zu den dingen in der welt und was bewegt. botanik liegt ganz nah bei den menschlichen themen.
BOT. GARTEN KS_BLÜTEN_10.042_bearbeitet-1es blüht noch nicht viel. hier scheinen die pflanzen und bäume mehr zu wissen als in anderen regionen – sie sind vorsichtig…
der mandelbaum blüht prächtig empfängt die menschen am eingang – schenkt ihnen freude und einen schönen frühlingstag und heißt sie willkommen.

MENSCHSEIN…

MENSCHWERDEN…
es ist so kompliziert für mich das zu denken. zum einen glauben wir die ganze schöpfung zu übersteigen – auf der anderen seite sind wir ein winzig kleines körnchen von allem.

URWALDSPIRALE_MEIN BAUM_P1420583_bearbeitet-1ich bringe meine ehrungen den bäumen – ja insbesondere den bäumen – den pflanzen und allem was ist entgegen. es für die menschen zu formulieren fällt mir schwer.
sie tragen nicht dieses einmalig klare für sie bestimmte in sich wie beispielsweise die bäume die ihr leben vollbringen egal unter welchen bedingungen – sie haben auch die kraft dazu. die menschen sind so gespalten durch ihre überheblichkeit – sie reissen an sich was ihnen nicht zusteht – sie machen nieder wo immer sie platz beanspruchen. sie wissen auch nicht wer sie sind und schon gar nicht wer oder was die bäume sind die natur die schöpfung. nichts ist ihnen heilig.

URWALDBAUM_P1420970 - Arbeitskopie 2
ich bin mit meinen bäumen und sie sind mit mir. auch wenn wir uns zum erstenmal begegnen sind sie mir vertraut – sie geben mir kraft und trost und fantasie dazu wie ein extrageschenk.
ja – ,wärum brauchts eigentlich d´mänschä?‘ – wie der neffe von agnes frage ich dich das.
die welt käme ohne sie bestimmt besser zurecht – würde nicht so geschändet verletzt ausgenutzt und unbeachtet.

ich bin mensch befinde mich im stadium des menschwerdens und zwar ganz anfänglich – auch wenn meine zeit bald vorbei ist. ganz mensch zu werden schaffe ich nicht in einem leben – und ein weiteres wird uns nicht zugestanden – oder.
ich bemühe mich – aber viel zu wenig. ich nutze die zeit nicht – ich bin bequem.
ich hinterlasse nichts was die menschen beeindruckt – vielleicht ein paar wenige die sich auch in der phase der menschwerdung befinden und sich mühen und bemühen wissen zu schätzen was ich tue – aber das wird schnell vergessen sein.
also lohnt sich unser bemühen um unser menschwerden – oder ist es vollkommen egal was wir in unserem leben machen worum wir uns bemühen.

wenigstens einen dank an die erde an das große ganze das universum…

Taize Laudate omnes gentes

ich höre es an auf youtube

mit meinen enkelkindern habe ich es dreistimmig in hohwacht gesungen
ganz zwischendrin und ungeplant an ostern

im flur dicht beieinanderstehend – wie eine kleine a cappella-gruppe
und wir wollten es noch auf Whats App aufnehmen und haben es dann vergessen
schade
schade
schade
solch kostbare momente….

auszug aus meinem brief an meine freundin R. in der schweiz

URWALD MORBIDE…

FRÜHLING…
URWALD_ALTE BÄUME I_08.04_bearbeitet-1

URWALD_BAUMSTRUKTUREN II_08.043

auch älteste urwaldbäume – längst vergangene wie wir denken – haben ein frühlingserwachen. speziell aber deutlich. sie duften aus, sie schwitzen aus, sie schlagen aus – sie geben ihr bestes. es läuft ihnen förmlich der schweiß über ihr vergehendes – strukturen auch und farbenfrohe dazu.

URWALD_ALTE BÄUME II_08.041_bearbeitet-1
da sind zwei denen schießt der übermut in die stämme. unbedingt wollen sie an den himmel stoßen – wie wir das auch auf unsere art möchten. so weit oben vermute ich gar keine wipfel mehr. aber das umschauen und aufschauen hält so manche überraschung bereit. noch wird das grün vom moos bestimmt solange es feuchtigkeit genug gibt – ehe die bäume grünen und springen vor freude dass der winter überstanden ist.

URWALD_BAUMSTRUKTUREN_08.042.jp
ich muss sie anfassen – diese tapferen emsigen weichenden – sie sollen erfahren dass ich sie wahrnehme – heute ganz besonders und nur sie. allesamt sind sie morbide schönheiten und keine gleicht der anderen – soviel individualität im vergehenden.

RAHMENBAU HAUS-RUCKER-CO…

GUTE AUSSICHT…
HAUS RUCKER CO.-P1450652Anlässlich der documenta 6, im Jahr 1977, entstand die begehbare Stahlskulptur Rahmenbau des österreichischen Künstlerkollektivs Haus-Rucker-Co.
ob von oben oder unten gesehen sie scheint zu schweben. ich möchte schwebend die aussicht geniessen – den blick auf die orangerie – auf die kirschbaumtreppe – dieser ganz besondere anblick und nur wenige tage. ich geniesse und fotografiere.
die skulptur gibt es schon seit fast 40 jahren doch meistens sehe ich sie nur im vorbeifahren. sie gehört zum stadtbild wie viele in kassel verbliebene documentawerke und bleibt doch immer ein bisschen fremd.

HAUS RUCKER CO._06.04diesmal besteige ich sie – fast wie ein erklimmen auf steilem pfad. die rampe ist eng und ab- und aufkommende menschen müssen aneinander vorbei – oder auch nicht.
ich bin für ,nicht‘- verstricke zweie ins gespräch – zwei junge männer aus syrien. über eine fotosession und wenig deutsch bringen wir eine verständigung zustande. ich frage woher sie kommen und wie alt sie sind. ich sage wie alt ich bin und einer von ihnen so charmant und höflich – nein du bist nicht alt du bist nicht alt – und macht tanzbewegungen. – als wenn er sehen könnte dass ich mal getanzt habe und ich erzähle. an syrische tänze kann ich mich nicht erinnern – an griechische, rumänische, bulgarische, russische, indische u.u.u. kreistänze eben. leider ist es zu eng um auf der rampe zu tanzen – nur eine zaghafte andeutung.

HAUS RUCKER CO._06.041also nicht nur ausblick sondern auch einblick – einblick in mir fremde kulturen. aleppo fällt wieder – ja da kommen sie her. ihr gesicht verfinstert sich – aber dann schnell wieder in die kirschblütenrealität…

TREPPENSTRASSE…

… in kirschblütenprachtt…

I_TREPPENSTRASSE KIRSCHBLÜTE_III_P1450589_bearbeitet-3 wie ein rosanes band leitet die kasseler treppenstrasse vom alten hauptbahnhof über den friedrichsplatz zur gustav-mahler-treppe zur orangerie. 1953 war sie die erste fussgängerzone und eine attraktion. durch die üppige blüte der kirschbäume ist sie das zur zeit sicher auch – eine attraktion – ein blühwunder.

TREPPENSTRASSE KIRSCHBLÜTE_II_05.041TREPPENSTRASSE KIRSCHBLÜTE_I_05.04viele neue restaurationen haben sich angesiedelt – ein paar menschen sitzen draussen – die sonne ist zaghaft und die temperaturen milde aber nicht unbedingt warm. das frühjahr hat sich in diesem jahr verzögert.
das eam-hochhaus auf der oberen kante – die orangerie am unteren ende – ein leitfaden besonderer art und gedacht.
mehr s. wikipedia

DER PENONEBAUM…

IN DER KARLSAUE                                                                                                            im april 2016

PENONE BAUM_P1450533

PENONE_KIRSCHBLÜTE MAHLERTREPPE_04.04_bearbeitet-1ganz verwaist steht er da – kein publikum – niemand der neben ihm rastet. die kirschbäume vermögen ihm auch noch keinen schmückenden hintergrund zu geben – in ein – zwei tagen vielleicht. ich portraitiere ihn – mal wieder – dazu brauchts nicht unbedingt menschliche verzierung. am bewölkt-sonnigen himmel setzt er sich am besten ab. nicht lange mehr findet er unter den bäumen seinesgleichen. die bemühen sich eifrig um blüten und frühlingsgrün. das ist ihm nicht vergönnt. aber vielleicht ist ihm die aufmerksamkeit dadurch dass er sich absetzt von den übrigen gesichert.

PENONE_KIRSCHBLÜTE MAHLERTREPPE_04.041_bearbeitet-1´Am Fuße des Bronzebaums pflanzte Penone eine kleine Stechpalme, die zur Eröffnung der nächsten documenta eine stattliche Größe erreicht haben soll.´
zu meinem leidwesen ist von dem kleinen lebensbaum der ihm beigegeben wurde keine spur mehr – abgerissen – ausgerissen. der standort bietet keine sicherheit für kunst.
die nächste documenta ist bald. vielleicht könnten die menschen die den baum durch spenden gekauft haben sorge tragen und einen neuen beibaum setzen, damit die besucherinnen und besucher der nächsten documenta nicht gar zu enttäuscht sind ob des unvollständigen kunstwerkes auch wenn er bis da hin unmöglich eine ´stattliche größe´ erreicht haben dürfte…