SEHNSUCHTSORT…

U R W A L D . . .
URWALD_WALD_P1590413das wetter ist so unsagbar schön für november, dass es mich in den urwald zieht – schon wieder…
am parkplatz ein knabe aus göttingen – hobbyfotograf. ich frage, wies war im urwald. naja, das hat sich alles stark verändert, sagt er. die umzäunungen. die stinken mir auch, sage ich. er –  die müssen wohl sein bei den vielen menschen, die sie nun daher locken. für den tierpark ist das ja sehr schön. das gespräch geht noch über göttingen, wo ich 15 jahre eine tanzgruppe hatte. am ende sagt er noch – heute habe ich nur nach oben fotografiert.

URWALD_DUNKLE SCHÖNE HEUTE_25.115nach oben fotografiert… heute habe ich gar keine lust zu fotografieren. einfach nur sein. klettere dann aber zu meiner DUNKLEN SCHÖNEN, die jetzt zu erkennen ist zwischen laublosen staksebäumen. so enttäuscht bin ich, wie sehr sie sich verändert hat. nicht mehr zu erkennen als SCHÖNE. vielleicht als DUNKLES etwas. und – wie die zeit vergeht – oder wir – erkenne ich und muß es hinnehmen.

URWALD_BRANDBAUM_III_NACH OBEN FOTOGR._25.111am brandbaum vorbei zur margarite, der noch ganz schön dicken. aber ihr LAMUNGO, den ich so nannte in meinem buch, hat auch ganz sehr gelitten.
dann höre ich stimmen an und in der kamineiche – denke, es sind vater und kind – das kind in der eiche. fast freut es mich, dass die menschen zu ihr noch finden, obwohl – obwohl dieser hässliche zaun sie davon abhalten soll.
es sind zwei junge menschen, alina und till, wie sich später herausstellt.
die geschichte geht dann anders.

URWALD_I_ NACH OBEN FOTOGR._25.113 URWALD_II_ NACH OBEN FOTOGR._25.112später noch das erinnern an den satz – …nur nach oben fotografiert.
das sehe ich als aufforderung und möglichkeit. die dunklen äste nehmen sich gegen die blätterdächer und den blauen himmel vorzüglich aus. zwar habe ich an der kamin- und der wappeneiche und dem brandbaum schon oft nach oben fotografiert – aber eben nicht so ausschließlich. das gibt ein anderes gefühl, zieht den blick in den himmel.

BASALTSTEINBRUCH DRUSEL…

KASSEL DRUSELTAL…
STEINBRUCH KS_II_P1590176das erleben ist wohl mehr bei mir. das wilde sehen ist nicht so spektakulär für fremde augen – denke ich mal.
das herbstglühen habe ich verpasst. es braucht bei mir immer eine überwindung
über die erdbarriere in den steinbruch einzusteigen.
STEINBRUCH KS_III_BLÄTTER_23.11 STEINBRUCH KS_IV_23.111leise angerührt hat es mich. die zarten farben wie aquarelle. herausragend einzig die goldgelben lärchen. sie hocken in den hängen und leuchten in der sonne. hinzu kam ein süßlicher duft von irgendwelchen blättern. er zog durch den gesamten steinbruch. erlen nehme ich mal an. eines fische ich aus dem wasser – größer als meine ausgestreckte hand. es strahlt mich an und zeigt sich in seiner letzten pracht. dass ich dann nassen fußes weiter muss, macht mir nichts aus. es ist nicht sonderlich kalt.

STEINBRUCH KS_VI_23.113und wie viele viele verschiedene bäume da wachsen – unglaublich. habe erst jetzt darauf geachtet, wo mir die blätter zu füssen liegen.
die ganze untere ebene leuchtend in einem hellen grün – vorwiegend moos. und ich stelle mir vor, wenn diese ebene von pflanzen überwachsen irgendwann einmal noch ganz anders aussehen wird.

und mein steinkreis – unverletzt und heimlich. hätte gern die herzsteine raus genommen.
es entspricht nicht der symbolik des kreises. aber ich dachte, wenn ich es wegtue, kommt eine ganz andere energie hinzu und es zerstört mir vielleicht auch jemand meinen kreis…

der anstieg fällt mir diesmal leichter. die großen steinbrocken, die einen eingang bilden und die durchfahrt für fahrzeuge verhindert haben, haben einen platz für mich, auf dem ich eine weile ruhe.

ehe ich ganz hoch steige, gehe ich noch in den bauch, wie ich ihn nenne – ganz dicht an die sprengfelsen heran. es hat sich viel verändert seit meinem letzten besuch. es schaut aus, als hätten sich erdmassen dazwischengedrängt, bilden schlieren durch die steinwand, die kann ich mir nicht erklären. auch hier immer wieder sitzen auf steinbrocken.
STEINBRUCH KSD_I_P1590287dann hoch bis in die äußerste ecke. von da einen blick in den bauch hinab –
gefährliche tiefe. hab einen moment dort gesessen und eine banane verzehrt –
frühstück mal ganz ganz anders, aber gute luft und gute gesellschaft. steine sind wunderbar in der nähe.
STEINBRUCH KS_VIII_23.114mein blick geht immer wieder zu den lärchengeschmückten hängen hin.
hinab geht es auch nicht viel schneller. immer wieder schauen und schnuppern.
mein steinkreis von hier oben winzig klein. aber ich weiß um seine existenz. niemand würde auf die idee kommen, in diese äußerste ecke zu gehen.
STEINBRUCH KS_VII_23.115 noch nie habe ich den steinbruch bei solch einer beleuchtung gesehen und noch nie in dieser jahreszeit. wochen vor- oder nachher sieht wieder alles ganz anders aus. sehen, wie er sich verwandelt und doch immer derselbe bleibt.

WILHELMSTHAL…

bei calden

AMALIENTHAL…

WILHELMSTHAL_SCHLOSS VON AUßEN_IV__21.1111643 kaufte die hessische Landgräfin Amalie Elisabeth, Witwe von Wilhelm V., das Gut Amelgotzen. Das Gut war ursprünglich im Besitz des Klosters Helmarshausen. Unter dem Namen Amalienthal diente es ihr als bescheidener Landsitz. Das heutige Schloss wurde von 1743 bis 1761 als Lustschloss für den hessischen Landgrafen Wilhelm VIII. erbaut.

WILHELMSTHAL_BAUMSCHATTEN IM WASSER_I_P1590074WILHELMSTHAL_BAUMSCHATTEN IM TEICH_V_21.112eigentlich wollte ich baumschattenwasserbilder fangen. dass es nicht so recht gelang lang daran, dass wegen renovierungsarbeiten der gesamten wasserleitungen der kanal hin bis zum zugewachsenen wasserreservoir für die wasserspiele das wasser abgelassen wurde.

WILHELMSTHAL_KANAL_OHNE WASSER_III_21.11

WILHELMSTHAL_FIRMA ROHDE_IX_21.116herr a. von der firma rohde erklärte mir, wie schwierig das unterfangen sei, weil niemand mehr die alten aufzeichnungen lesen, geschweige denn verstehen könne. na, dann aber…  wenn die rohre freigelegt sind, wird eine kamera eingeführt, um die lage zu orten und die schäden zu finden, und um sie beseitigen zu können. das ganze soll nach den alten plänen wieder hergerichtet werden.

WILHELMSTHAL_AUSSEN_BRÜCKEN RENOVIERT_VI_21.113 WILHELMSTHAL_PARKIMPRESSIONEN_VIII_21.115

zuvor hatte ich herrn gr. mit seinen beiden dackeln getroffen, der erzählte mir von dem vorhaben, die den park umgebende mauer zu erneuern. kostenspielig sei es und das reiche bis in die millionen – mehrere – betonte er. ob da wohl die kosten für die renovierungsarbeiten der wasserspiele enthalten sind…
ich fliehe vor einem blätterpuster in den hinteren teil des parks. bis dahin ist er noch nicht gekommen. die baumblattherbstallee ist mit einem blattteppich ausgelegt, wie zum empfang einer königin. ich fühle mich willkommen.

WILHELMSTHAL_BLICKACHSE AUSSICHTSTURM_II_P1590137der freie blick zum aussichtturm erinnert mich an die pfaueninsel – berlin wannsee – wo die blickachsen zu den sehenswürdigkeiten geschickt freigehalten werden.  ein verdienst von Peter Joseph Lenné, einer der bedeutendsten Garten- und Landschaftsgestalter Europas. daher habe ich auch hier einen freien blick zum turm – einen herbstlich schönumrahmten und geschmückten.

WILHELMSTHAL_SCHLOSS MIT TEICH VON OBEN_VII_21.114der blick von dem nun belaubten hügel herab auf das rokoko schloß mit vorgelagertem teich hat märchenhafte züge – wie schlösser heutzutage oft und aus unwissenheit auf die damaligen zeiten. fürs auge ist es bezaubernd schön.
das schloß – es hat mich empfangen – es hat mich verabschiedet – das wetter nicht sehr fotogerecht, aber immerhin nicht regnerisch. obwohl mich die bauarbeiten anfangs störten, bin ich froh, die hintergründe erfahren zu haben – und – unser park soll schöner werden… geduld ist angesagt.

hr Peter Joseph Lenné und die Insel Potsdam Film von Rainer Hoffmann | tagesschau24

Fünfzig schöpferische Jahre verbrachte Peter Joseph Lenné, einer der bedeutendsten Garten- und Landschaftsgestalter Europas, im Dienste dreier preußischer Könige. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stand seit 1825 ‚die Verschönerung der Insel Potsdam‘, ein Vorhaben, das Lenné, wie er selbst voraussah, zu seinen Lebzeiten nicht würde abschließen können. Er hatte die Vision einer Zusamenführung von Volks- und Schloßgärten, von Landschaft und Feldflur. Diese großartige Herausforderung eines riesigen Gartens mit den berühmtesten preußischen Schlössern ist endlich nach dem Fall der Mauer wieder hergestellt und der Öffentlichkeit zugänglich.
Jubilläumsjahr „Peter Joseph Lenné 2016

Das Lenné-Jahr endet mit der Verleihung der Peter-Joseph-Lenné-Preise des Landes Berlin am 25. November 2016.

FRÜHLINGSWIND IM NOVEMBER…

KARLSAUE ZUM BASSIN…

AU_VOM NORDTOR ZUM BASSIN_TOR_III_20.111ein vogel singt frühlinslieder schon am frühen morgen. das wetter ist irritierend – nicht nur für menschen. schön ists im sturmwind zu laufen. die menschen sind aus den häusern gepurzelt, als wäre baumblattausverkauf.

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sie rascheln unter den füßen – noch – bis sie von den gärtnern weggepustet werden. weich, wie auf einem teppich gehe ich. so ein tag ist ein geschenk.

AU_VOM NORDTOR ZUM BASSIN_TANSENDE WASSERBLÄTTER_II_20.11
der wind peitscht das wasser im see auf. die blätter tanzen den wasserblatttanz – schön anzusehen. ach wäre ich doch ein blatt – nur für eine kleine weile.
noch vor wenigen tagen war das landschaftsbild ein so ganz anderes. jetzt ist die tönung beig-braun – ein bißchen gelb – unvermutet ein kleines rot – so genügsam und doch üppig in seiner art.

AU_VOM NORDTOR ZUM BASSIN_DREI BÄUME HOCH_VI_20.114 AU_VOM NORDTOR ZUM BASSIN_STEFFI UND TEDDY_V_20.113

die menschen führen freudig ihre hunde aus – so viele hunde. ich setze mich auf eine bank. ein hund kommt zu mir gleaufen, leckt mir die hände, schnüffelt ausgiebig. die besitzerin kommt auch – steffi – eine kunststudentin. na das paßt ja – steffi und teddy. wir reden lange – es ist redewetter – und die luft fast lau bis bissig.
frühling im november – das wars doch…

AU_VOM NORDTOR ZUM BASSIN_NÜSSE BAUMHASEL_IV_20.112

DER REIZ DES VERGEHENDEN…

GLASHÜTTE SÜßMUTH…
IMMENHAUSEN
GLASHÜTTE_RUINE_SCHERBEN VOR FENSTER_X_P1580836
die glashütte ist etwas, an das ich mich erinnere. nun steht das gebäude seit 20 jahren und wird nicht mehr gebraucht. es zerfällt und niemand hält den zerfall auf.
die großen alten fabrikgebäude sind auch heute noch beeindruckend. keine ahnung, warum sie niemand als erhaltenswert betrachtet. die kunst fände immer einen grund. doch wie immer, geht es ums geld. man stellt es erstmal unter denkmalschutz und läßt alles wie es ist.

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die bilder, die ich finde, sind einmalig. ich habe ein faible für abrisshäuser und bahnhöfe. es sind spuren in die vergangenheit, die ich neu ordne. dass hier einmal feinstes glas gezaubert wurde – unvorstellbar.
irgendwie fehlt der zauber des morbiden – oder liegts am regenwetter und der schlechten beleuchtung. einen reiz hat es trotzdem für mich. woher die vielen schuhe kommen – frag ich mich – und das blüschkamel und die kinderautos und und und… vielleicht dient es längst als mülldeponie – zu viel kruscht.

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dennoch beeindruckt mich die gewaltige halle. noch steht sie, als wolle sie beachtet und aufgerichtet werden. zerschlagenes geschirr und töpfe – ob hier gekocht wurde, oder nur müll. der kleinkram zwischen den beiden hallen hat seinen reiz. so zwischen schilfkolben und blühendem moos. die natur hat ihr anrecht schon gefunden.

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die vielen fenster gucken auf mich wie große gierige augen. sie sind um mich herum – fast denke ich, so bin ich nicht allein. leichter regen fällt, wie um die wunden zu kühlen oder zu tilgen. ein denkwürdiger ort. ich hoffe, er findet seine bestimmung.GLASHÜTTE_RUINE_XIII_18.119

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die geschichte der glashütte würde ich gern nachlesen können. da gibt es nichts – sagt der mann, der heute hier anwesend ist und die besucherinnen und besucher herein läßt.

 

URWALD IM HERBST…

URWALD SABABURG REINHARDSWALD…

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was sind das für zeiten,wo ein gespräch über bäume fast ein verbrechen ist, weil es ein schweigen über so viele untaten einschliesst.

bertold brecht

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das wunderbare herbsterleben im urwald kann ich kaum beschreiben – ich kann nicht vermitteln, wie der duft der erlen mich umschwelgt, wie er in mich hineinkriecht, so dass ich ihn nie mehr vergessen werde. der üppige blätterteppich unter meinen füßen – zum hineinwerfen schön. hineinwerfen möchte ich mich – ganz blatt – ganz baum werden. als ich mich bücke, um pilze zu fotografieren, passiert es: ich kippe nach hinten um und kullere wie ein äpfelchen durchs laub. das aufstehen ist etwas beschwerlich, so über die seite abrollen, aber es zählt zu den unvergesslichen ereignissen des tages. und es passiert mir gleich noch einige male. dazu sind die blätter ausgelegt – denke ich – fallen können ohne schrammen.
erlen, eichen, buchen – die bäume sind nie stolzer und recken sich in den himmel. die erlen sind großzügig mit ihren blattabwürfen, eichen zögern eher und die buchen, naja, die liegen so dazwischen.

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ich atme tief ein, dass mir fast die lunge platzt – so gierig bin ich nach dem becircenden duft. alles atmet aus und ich atme ein…
zum schluß noch ein apfelbäumchen – eher in richtung baum – das verzweifelt seine sämtlichen äpfelchen abgeworfen hat, damit endlich ruhe einkehren kann. die äpfelchen sind süß und saftig. einen ausgefallenen urwaldapfelgelee würde es geben. doch ich überlasse sie dann doch dem urwald und seinen bewohnern. die wildschweine sind rege – tagsüber verkriechen sie sich im unterholz. sie bevorzugen die ungekochten früchte.
ein urwaldtag – unvergleichlich schön – auch die sonne, die sich leicht zurückhält, spielt mit – bestes fotolicht. ich fotografiere wild drauf los – die ganze herbstschönheit des waldes möchte ich einfangen – reserven für den winter.

ES IST EINE ALTE GESCHICHTE…

ES IST EINE ALTE GESCHICHTE…
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Es ist eine alte Geschichte,
Doch bleibt sie immer neu;
Und wem sie just passieret,
Dem bricht das Herz entzwei.

heinrich heine

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amour
diese beiden – ja was denn – gestalten – ihnen fehlen hand und fuß. sie symbolisieren für mich die totale liebe – eine zärtliche dazu – zärtlich, wie ich sie heute nicht mehr finden kann. sie steckt in meinen erinnerungen fest.
mir fallen dazu moderne filme ein, in denen liebe ist wie auffressen, wie verschlingen, wie vereinnahmen. von zärtlichkeit nicht die geringste spur und ich denke, was kommt nach dem gegenseitigen auffressen

hiroshima mon amour… der film von 1959 fällt mir ein. ich war 20 und tief ergriffen.

ich schaue die werke mit liebenden augen an. die lippen, die herzen, die penisse und das viele sperma – metamorphosen – erklärungen – deutung… und immer wieder liebe in den verschiedensten farben und formen. es wächst aus einem blumentopf heraus – das herz. ein durch liebe befruchtetes – es gebiert zwei kleine herzen. zwei eingesperrte in einem käfig, damit sie nicht entfleuche – die liebe.

TETSUMI_HERZ IN TOPF_P1580179 TETSUMI_HERZPENISSE_P1580208
in ketten gelegt auch – zwei penisse, die zu einem herz verschmelzen. der konflikt – liebe und penis…

philip fragt mich, ob mir die vielen penisse nicht die scham ins gesicht trieben. die scham sei doch in meinen früheren jahren sicher thema gewesen.
war es nicht wirklich. ich erzähle ihm meine eigene geschichte – meine erfahrungen mit scham.
und heute und hier.
ich überlege – nein, weder scham noch peinlichkeit. sie sind ja in ihrer ART schon metamorphisiert  umgestaltet und nicht aktuell mir gegenüber – aber auch dann – nein, nein….
auf jeden fall sind sie gegenstand von diskussionen.

die menschen machen die ausstellung interessant – die gespräche.
die geschichte ist eine lange – von hiroshima bis herher. diese atombombenabwürfe mit  den 32 kilometer hohen atompilzen kriege ich nicht aus meinem kopf. ich war damals sechs jahre. und erst viel später – 15 jahre später – hatte uns dieses monster noch immer im griff. da fragten wir uns, ob nach hiroshima kinderkriegen noch angesagt sei.
noch heute macht es mich unruhig durch die ausstellung zu gehen. der spuk ist nicht vorbei denke ich. er wird nie vorbei sein, solange menschen…
und ich antworte mit TETSUMI KUDO:
Geprägt von den  Atombombenabwürfen über Hiroshima und
Nagasaki erwägt Kudo eine radikale, posthumane Konsequenz: Eine impotente Menschheit wäre frei vom unbedingten Streben nach Fortbestand der Spezies und würde so eine Neuordnung der vorherrschenden Kategorien zuallererst möglich
machen.

WIRBEL IST IMMER…

so du ihn machst…

NICHTBILDER
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sie sind unberechenbar – sie sind  – um mich herum – ich sehe sie nicht und muss sie doch finden – die NICHTBILDER. sie sind immer da – sind lebendig oder schlafen – machen geräuschlos viel lärm.
die sehanstrengung ist enorm. ich halte die luft an damit sie meine absicht nicht erkennen.
sobald sie von mir notiz nehmen drehe ich mich ab und tue so als meinte ich sie gar nicht.
es ist ein spiel – ein spiel mit farben formen und reflexen. die reflexten liebe ich besonders. das merken sie. deshalb blinseln sie mir zu. sie glauben nicht an verwendung – ich kann sie ja nicht kaufen obwohl sie hier ausgestellt sind die dinge. aber ich mag ja nur ihre reflektierten bildwürfe. wir verstehen uns.
sobald das wetter draussen eklig ist – und das ist es ja selten für mich – komme ich an diesen warmen ort und fange an zu wirbeln…

NICHTBILDER_WIRBEL_I_P1580002 NICHTBILDER_WIRBEL_IV_P1580015 NICHTBILDER_WIRBEL_VI_P1570987

ART ZU FINDEN…

JÜDISCHER FRIEDHOF KASSEL…

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meine augen tanzen – im regenlicht – im lichtregen – und dann im sonnenschein – zwischen den steinen – die steine schmunzeln – sie blinzeln mir zu – foppen – mal sitzt ein scheinchen auf der kante – winkt und ist auch schon wieder weg – mal sitzt eines auf dem gipfel – bleibt etwas länger.
dieses ausnehmende gucken macht ganz kirre – wie besoffen – mir schwindelt. die gefühle sind irritiert – sie machen mit – finden es aufreizend und amüsant. ich berühige sie mit normalen bildern zwischendrin.

JÜD. FRIEDHOF KS MAL ANDERS_III_06.11 JÜD. FRIEDHOF KS MAL ANDERS_IV_06.111 JÜD. FRIEDHOF KS MAL ANDERS_V_06.112 JÜD. FRIEDHOF KS MAL ANDERS_VI_06.113

eine heimelich anmutende szenerie zwischen den steinen im regensonnenlicht.

JÜD. FRIEDHOF KS MAL ANDERS_VII_06.114