U R W A L D . . .
das wetter ist so unsagbar schön für november, dass es mich in den urwald zieht – schon wieder…
am parkplatz ein knabe aus göttingen – hobbyfotograf. ich frage, wies war im urwald. naja, das hat sich alles stark verändert, sagt er. die umzäunungen. die stinken mir auch, sage ich. er – die müssen wohl sein bei den vielen menschen, die sie nun daher locken. für den tierpark ist das ja sehr schön. das gespräch geht noch über göttingen, wo ich 15 jahre eine tanzgruppe hatte. am ende sagt er noch – heute habe ich nur nach oben fotografiert.
nach oben fotografiert… heute habe ich gar keine lust zu fotografieren. einfach nur sein. klettere dann aber zu meiner DUNKLEN SCHÖNEN, die jetzt zu erkennen ist zwischen laublosen staksebäumen. so enttäuscht bin ich, wie sehr sie sich verändert hat. nicht mehr zu erkennen als SCHÖNE. vielleicht als DUNKLES etwas. und – wie die zeit vergeht – oder wir – erkenne ich und muß es hinnehmen.
am brandbaum vorbei zur margarite, der noch ganz schön dicken. aber ihr LAMUNGO, den ich so nannte in meinem buch, hat auch ganz sehr gelitten.
dann höre ich stimmen an und in der kamineiche – denke, es sind vater und kind – das kind in der eiche. fast freut es mich, dass die menschen zu ihr noch finden, obwohl – obwohl dieser hässliche zaun sie davon abhalten soll.
es sind zwei junge menschen, alina und till, wie sich später herausstellt.
die geschichte geht dann anders.
später noch das erinnern an den satz – …nur nach oben fotografiert.
das sehe ich als aufforderung und möglichkeit. die dunklen äste nehmen sich gegen die blätterdächer und den blauen himmel vorzüglich aus. zwar habe ich an der kamin- und der wappeneiche und dem brandbaum schon oft nach oben fotografiert – aber eben nicht so ausschließlich. das gibt ein anderes gefühl, zieht den blick in den himmel.