FRÜHJAHRSRUNDGANG…
für die frühjahrsblüher war es zeit sie noch zu erwischen. einige haben sich schon davongemacht, und die bäume haben so eine wucht und schleudern ihre blüten hervor, dass der ganze eifer bald vorüber sein wird. also höchste zeit.
bellis, narzissen und stiefmütterchen, farblich sortiert, füllen ganze beet – schöne hingucker. die herabgefallenen blütenblätter der japanischen kirsche bilden einen ganzen blütenteppich, so spiegelbild und doppelte freude.
heute ist es windig und die äste der bäume wiegen sich im wind, ja tanzen ganze frühlingstänze. schön anzusehn.
die weide und andere bäume am wassergraben spiegeln sich, verdoppeln ihre pracht. gegenüber das beet mit den gemischten blumen, bellis, stiefmütterchen, osterglocken, in verschiedensten farben strahlen mit der sonne um die wette. eine gutgelungene komposition.
der katsurabaum, lebkuchen – od. kuchenbaum – es sind mehrere – haben sich besonders weit hervorgewagt. ihr frisches grün läßt keinen zweifel aufkommen, dass der frühling voll im kommen ist. er heißt so, weil im herbst das laub nach zimt und karamel duftet. und immer steck ich mir dann die taschen voll.
am gegenüberliegenden ufer eine birke besonderer art. wie ein blumenstrauß ist sie prächtig gewachsen und eifert dem katsurabaum nach.
am hang weiß- und blaublühende stiefmütterchen. wie eine lawine, die im rutschen innegehalten hat.
in sichtrichtung tempelchen – da fehlt doch was – natürlich – die trauerweide. weshalb mußte sie weichen? eine neue ist bereits an ihrem platz und ich hoffe, dass sie sich beeilt mit dem wachsen, gab doch die alte schatten und manchen fotovordergrund ab.
auf dem blauglockenbaum, der sich mit blühen noch etwas zeit nimmt, und schalenhüllen noch an den stämmen hat, sitzt ein rabenvogel. er beobachtet mich. ohne scheu läßt er sich fotografieren und schaut neugierig dem geschehen zu, rückt sich in position, als wollte er sagen, dies ist meine schokoladenseite…
auf dem weg zum zweiten rundgang eine auffallende schönheit – skimmie japonica. dichte blütenbälle in zartem rosa-weiß und ein herrlicher, süß-aromatischer duft sind die auffallendsten merkmale. sie fiel mir auf durch diese doppelfunktion – blühen und früchte gleichzeitig. ich staune.
dagegen die magnolien – sie kommen und gehen wie in jedem jahr, aber immerwieder auffallend schön und graziös.
ein bild vollster schönheit – der blühende laubengang der hängenden schneekirsche, die das wetterhäuschen einrahmt – ein bißchen an japanische bilder erinnernd. dieser tag ist der schneekirschentag. nie mehr werde ich das bild vergessen. sie blühen kurz – die kirschen. da ist es ein glück, sie genau in dem höchsten stand ihrer blüte zu erblicken.
ich erwische mike (gärtner) genau unter diesem blütenbogen – diese einrahmung hat er verdient. so schön hat er alles hergerichtet mit seinen mitarbeiter/innen.
die wolfsmilch gibt anlass zu vielen gesprächen. sie hat zur zeit das auffälligste frische grün. zwischen den anderen pflanzen fesselt es den blick.
zum abschluss noch eine pause auf der bank unter der dicken eiche – menschen kommen und gehen. ich verwickele sie gern in ein gespräch und sie sind alle froh, und dass der frühling sich so bunt gibt.