ERINNERUNG … 5. APRIL 2016

dass ich diesen artikel gerade heute finde…

nein, es ist kein zufall – wenn doch, dann haben zufälle ihre gesetzmäßigkeit
jedenfalls bei mir.
es scheint, als habe sich in der zwischenzeit an der weltlage nichts geändert.
ich wills nicht näher ausführen – ihr wisst es genauso wie ich.
die lage ist schief im übelsten sinne.
um nicht verrückt zu werden, muss man neben den welttragödien versuchen,
das annehmbare und gute und auch schöne nicht ausser blick zu lassen.
ja, es gibt es – auch – das schöne. legen wirs drauf an – versuchen wir ein
zipfelchen davon zuentdecken und sagen danke…
auch in diesen jahr hatte ich wieder sehr schöne begegnungen AUF DER TREPPE….
rosadora

GESPRÄCHE UNTER KIRSCHBLÜTEN…

KIRSCHBLÜTE – GUSTAV-MAHLER-TREPPE

syrienfreunde_P1450560gustav-mahler-treppe
kirschlütenbeginn
treffen mit alten und neuen syrischen freunden

ahmad
wael
iyyad
othman
devvie

SYRIENFREUNDE I_KIRSCHBLÜTE MAHLERTREPPE_04.044_bearbeitet-1devvie fotografiert

zwei von ihnen hatte ich schon beim
wasserpfeifenrauchen am auebasin getroffen
einer von ihnen erkannte mich wieder
die fotografin…

alles beginnt
auch freundschaften
unter blütenbäumen
KIRSCHBLÜTE MAHLERTREPPE_II_04.042_bearbeitet-1wir unterhalten uns lange
haben spass
auch trauriges wie der krieg in aleppo
den der jüngste ahmad von ihnen erlebt hat
wir alle
am fuße des großen kriegsmüllhanges
in der aue – dem rosenhang…
welch großes symbol

sie studieren
zwei ´backpfeifen´
devvie 35 ist die älteste
und ärztin aus indonesien
ein zahnarzt 28
der mir neue zähne machen will…
ein bauingenieur

wael spricht augesprochen einwandfrei
deutsch – nach 3 monaten
auch mit den anderen kann ich mich auf deutsch
gut verständigen
sie scheinen nicht nur talent sondern
einen bewundernswerten ehrgeiz zu besitzen

warum ich so glücklich bin sie zu treffen
es geht ein hoffen von ihnen aus
sie leiden an der augenblicklichen
weltsituation
den vielen kriegen
und mir ist ganz übel
wenn ich darüber nachdenke

sie werden dazu beitragen
dass die hoffnung und die freude
wieder in die welt kommt
wenn einer von ihnen auch äußert
dass sie – die welt –
verloren ist – zugrunde gehen wird

sie sind zwischen 18 und 28 jahre
eine generation
der die weltentrümmer um die ohren fliegen
und der ich die kraft wünsche
dass sie etwas verändern können
dass sie eine chance bekommen
nicht zu retten – das wäre traumtänzerisch
aber sie zu verändern
weiterhin eine lebensgrundlage zu schaffen

das war mein geschenk zum gestrigen tag
nachdem ich schon verwöhnt worden war
von der sonne
und ich im tschingis khan draussen
zum essen sitzen konnte

RICHARD S E R R A …

ich liebe serras skulpturen.

das schwere machte er leicht.

seine skulpturen wachsen in den himmel und verschmelzen mit der natur, das ist das vertraute und gemeinsame mit den menschen.

das zusammenspiel von technik und natur machte es, dass sie wie für den menschen geschaffen schienen.

seine werke aus edelroststahl wurden in den hallen der schwerindustrie erstellt. dort schaffte richard serra gemeinsam mit den arbeitern und stadtplanern

seine formensprache ist unübertroffen, ihre größe ist unübersehbar und einprägsam. eines der beliebtesten werke ist die begehbare ibstallation in bilbao von 2005.

serras TERMINAL 1977documenta  und TRUNK skulptur, standen einst in kassel auf der doc. 7 und 8.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

seine unverwechselbaren eindrücklichen bilder fand ich im städel in ffm.

schwarz – das alle anderen farben enthält- schwarz – das platz macht – schwarz – das fantasieen raum läßt, es enthält das dunkle der nacht – unterstreicht eindrücklich das helle des tages.

nun gehn sie allmählich alle – die großen – die eindrückliches uns hinterlassen haben. wehmütig verabschiede ich mich von RICHARD SERRA – einem der ganz großen.

rosadora

 

 

 

 

KIRSCHBAUMBLÜTE – WIESO DENN NICHT…

MAHLERTREPPE IN BLÜTE

es ist intuition sag ich dir… wir wollen einen gang in der aue machen und werden in richtung mahlertreppe geführt.“geführt“ – von wem oder was denn – reine intuition – du mußt es nur zulassen.

 

 

 

 

 

glückliche menschen, fotografierende menschen, kontaktfreudige menschen – und alles nur, weil es frühling wird, geworden ist. die blühbäume vermögen es – die sonne auch und die merklich wärmeren temperaturen. alles auf anfang – ach wäre doch immer „alles auf anfang“, den hoffnunggebenden, kraftspendenden, mutmachenden und ichweißnichtwasnochalles machenden. a wie anfang – n wie nunmachdochmal – f wie freudespendend – a wie achliebmichdoch – n wie neugeboren – glaube mir!!!

die blüten scheinen mir in diesem jahr blasser als sonst all die jahre und auch kleiner außer mir äußert das niemand, naja. ich spreche mit menschen, die ich gar nicht kenne und sie freuen sich – das ist außergewöhnlich für kassel. auffallend viele junge leute  – sie hocken unter den bäumen, machen fotos, fotografieren sich gegenseitig.

achja, den penone-baum nicht vergessen. er hat darauf gewartet, dass die menschen ihn wieder in ihre mitte nehmen. noch sind es einige wenige – aber immerhin. bald, bald wenn die temperaturen wärmer werden, sitzen sie wieder um ihn herum, rauchen ihre shisha, verbringen sorglose stunden mit ihm.

mehr vom baum nächstesmal.

 

 

ANNA ELISABETH – sie ist meine mutter…

da ich so gut wie nicht unterwegs bin
fällt mir zum FRAUENTAG so garnichts ein
 
so erinnere ich mich an anna elisabeths tag – den 8. märz 2008
da war ich gerade ein jahr aus der schweiz zurück
und das war gut so – so konnten wir noch ein ganzes jahr miteinander
verbringen – vorwiegend in anna elisabeths garten, den sie 
I H R   P A R A D I E S 
nannte in dem wir eine GARTENKANTATE nach der anderen zwitscherten
und wenn jetzt die vögel morgens eifrig singen, halte ich gern einen moment inne,
und erinnere mich an die noch gemeinsam verbrachte zeit
die mir in erinnerung bleibt.

HILDE DOMIN – 22.02.2017

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da ist es gerissen ‚das goldene seil’ – ‚da wird schon der name gerufen’ – ‚hinweg aus der….welt, …unter die alles vermengende erde.’
‚ich komme wieder’, hatte sie noch gesagt, ‚wenn ich hundert bin’. die worte sind noch in meinem ohr. ich habe mir nicht träumen lassen, dass sie das nicht wahr machen würde, diese kleine resolute person mit den grossen worten. da war sie neunzig. kraftvoll formte sie silbe für silbe, ihr sprechen hatte einen harten ton.
der ‚böse löffel’ des ‚vergessens’ fiel nun – fast unerwartet – in die ‚schale aus schatten’. unerwartet, weil fast ein hauch ewigkeit mit der person hilde domin verbunden ist. sie war schon zu lebzeiten eine legende. da will man nicht wahrhaben, dass sie eines tage nur noch legende sein wird.

‚…die pause ist vorbei.’ 
‚stehenbleiben und sich umdrehen hilft nicht. es muss gegangen sein’. dieser letzte weg von den ‚verlierbaren lebenden’ zu den ‚unverlierbaren toten.’
 viele ihrer lebenden hatte sie schon lange verloren auf unterschiedlichste weise, aber letztlich doch die meisten durch das grosse grauen, das in die welt gekommen war. da ist es ein trost, sie bei den toten zu wissen, zu denen sie nun gehen wird, zu den unverlierbaren. 
auch von sich muss sie sich nun trennen. ‚ich muss mich von mir trennen. ich werde weggeführt von mir’. sie hat den weg lange vorher angedacht, obwohl sie hundert werden wollte. die verlängerung der lebenszeit für erfahrenes leid, für ihr genommene möglichkeiten.
 schon lange ‚immer wieder die schwarzen vögel über mich wegfliegend. diese frühaufsteher… und des abends… ein verspäteter, der in meinem haar übernachtet. ’
immer sehen wir sie, diese schwarzen vögel, immer sehen wir sie, wie sie über und um uns kreisen. ‚immer’ ihnen gegenüber ‚die geste der tapferkeit.’ obwohl wir sie, diese schwarzen verkünder, nur angsvoll ertragen und lieber haben, wenn sie andernorts kreisen – trotz der gewissheit ihrer existenz und das gerne vergessend.
 doch einmal werden ‚wir hingelegt und alles für immer erinnern – oder vergessen.’ diese unsicherheit, der wir nicht vorgreifen, der wir uns still ergeben und auf erlösung hoffen in dem erkennen: 
‚dein tod oder meiner – kostbarster unterricht: so hell, so deutlich, dass es gleich dunkel wird.’

‚am ende ist das wort,
immer
am ende
das wort’.
ich war hier. 
ich gehe vorüber
 ohne spur.
 die ulmen am weg 
winken mir zu wie ich komme,
 grün blau goldener gruss,
 und vergessen mich, 
eh ich vorbei bin.
ich gehe vorüber – aber ich lasse vielleicht 
den kleinen ton meiner stimme,
 mein lachen und meine tränen 
und auch den gruss der bäume im abend 
auf einem stückchen papier.

rosadora

KOMPOSTLOCH untergetaucht…

 

 

 

 

 

 

 

das kompostloch ist untergegangen – im wahrsten sinne des wortes. nicht nur der regen hat dafür gesorgt, sondern – es ist auch als wertvoller kompostspender ausrangiert worden. warum das eine sinnvolle variante sein soll, leuchtet mir nicht ein. mit den ständigen überschwemmungen ist es als teil der aue wenig reizvoll.

eine nilganz hat das wassergelände schon entdeckt. auch so allein wird sie das gelände nicht beleben können, da es erlaubt, die wasservögel zu vertreiben.  es ist nicht erwiesen, dass nilgänze größere schäden anrichten. ich finde sie wunderschön und auch human, ihnen im auegelände – und überhaupt – eine daseinsberechtigung zu gewähren.

 

 

 

 

 

 

 

HOFFNUNG FÜR DIE WELT…

Ina mit zum Gebet gefalteten Händen

meine Hände
Gefässe
schöpfen Hoffnung
für die Welt

– Elsbeth Maag –

am morgen schon kommt mir die hoffnung auf den tisch
in form von poetischen gedanken aus der schweiz
danke, elsbeth, meine hände schließen sich deinem
bemühen um die hoffnung für die welt – menschen sag ich mal –
an.

rosadora

L I C H T M E S S – IMBOLC….

ICH SENDE DAS   L I C H T   IN DEN HEUTIGEN TAG

 

 

 

 

 

 

 

 

L I C H T M E S S  – imbolc

ab da beginnen wir das  LICHT zu messen

wir zählen die minuten in den nun längerwerdenden tagen

halten ausschau nach brigit – welche die ist, die die BÄUME

WACH-RÜTTELT. das bild gefällt mir.

wiedereinmal gehen uns die augen über, wenn der frühling

(spring) die knospen wachsen und die blüten „springen“ läßt

es beginnt eine LEUCHTENDE ZEIT – die uns  in unserem herzen

tief berührt und glücklich sein läßt.

und immer wieder ist es ein neues erleben und macht uns staunen

brigit mag ich besonders weil gesagt wird, dass sie

und ich kenne keine göttin aus heutiger zeit, die diese

fähigkeit und die kraft  besäße.

und ich denke – wo kämen wir ohne sie denn hin –

ohne feuer – ohne licht in der welt

erneuerung – ist es nicht dies – was unserem leben

einen sinn gibt.

ohne unser inneres feuer würden wir nicht leuchten

wie nelson mandela gesagt hat:

JEDER MENSCH IST DAZU BESTIMMT ZU LEUCHTEN

rosadora

F R I T Z W I N T E R – ART UND ABSTRAKT….

weite horizontalen s. 173

so abstrakt nun auch wieder nicht
fulminant der erste auftritt
in der ersten documenta
fritz winter im sommer
in kassel auch

fallendes – s. 56

und heute

sammlungen allesamt
das erinnern erschwert
durch fotoverbot
nicht festhalten
nur schauen

fulminant
wie ein blitz einschlagend
im heute ausklingend
fast einschmeichelnd
nichts ist wie es war

sonnenwende s. 146

kunst
die es noch nicht gibt
wie josef beuys einst sagte
winter noch aktuell
oder jetzt erst recht

im anschaun
ein zucken in mir
das hatten wir doch
schon einmal
den kunstbegriff

apfelbaum – s. 54

veranschaulichen
das große klein
das keine groß
werden lassen
wieder lassen

wie schon einmal
es lassen noch und nöcher
und wohin geht die kunst
und verstehen
ausgenommen

großer klang – s. 139

verstehen wir nie
und in diesem augenblick
nur ein klick
und wir habens
noch immer nicht

ineinander – s. 127

was ist ECHTE AUTHENTISCHE KUNST
beglaubigt – belegt – dokumentiert – echt
gesichert – glaubwürdig – sicher

nachgedacht ist WINTERS ART alles oder auch nichts dergleichen
sie ist echt dazu geeignet, freigegeben zu werden für den jeweiligen blick, für den blick jeder betrachter/in und sollte es auch weiter sein, damit…
…ja, damit sie sich entwickeln kann.  e n t w i c k e l n   im doppelten sinne – des immerneuentdeckenkönnens und -dürfens und des v e r stehenkönnens – im jeweiligen zeitgeschehen. z e i t spielt eine große rolle bei der einordnung der K U N S T.
in der zeit sein – sich zeitnehmen für – durch zeit geprägt – zeit…
zeit. die es gar nicht gibt, ein konstrukt der menschen, läßt es zu, dass wir herausfallen aus ihr, dass wir uns ihr verpflichtet fühlen. wie mensch nur eine erfindung ist, wo es um begreifen und begrifflichkeit geht. wie  M E N S C H  sich immer wieder neu erfinden muß, muß der mensch K U N S T  i m m e r w i e d e r neu erfinden, ja aufleuchten lassen…
rosadora

fotos aus: fritz winter documenta-künstler der ersten stunde – mhk

schaue auch
d14_FRITZ WINTER – einmal ganz anders…
Posted on 05.08.2017 by Rosadora
NEUE GALERIE…

E L K E E R B – immerhin…

immerhin
fast derselbe jahrgang und auch wassermann – wasserfrau
nicht ich bin es, sondern der text ist es, der etwas will. der unterschied: ich WILL meine texte nicht altersdichtung heißen.
klar schiff machen.
im alter steckt sie wie ich – wir beide noch immer dieser wahnsinns-haarschnitt verdeckte stirn, wo sie doch immer stirn zeigt
….. ich zeige meine stirn – sie zeigt ihre stirn, keine altersmilde – sagt sie…

17./18.09.1999 frauenfelder lyriktage

ich kaufe ein buch bei ihr MENSCHS SEIN, NICHT… beim signieren fragt sie „für wen denn“ ich antworte „für DUSCHENKA“. einen moment des nachdenkens und dann: sie lacht und sagt, dann müßte ich ja ELKCHEN SAGEN. sie ist des russischen mächtig. dusché ist seele – duschenka – kosewort.

nachja, nachdenken ist ihres – nachdenken auch meines. bis zu dem zeitpunkt war ich tanzfrau und schlank, da passte das wort irgendwie. aber nun, da ich nicht mehr tanze, und vor allem nicht mehr zart wie eine elfe, muß etwas anderes her. ich verkürze – der mädchenname meiner großmutter ist rosalie – daher ROSA – der name einer großtante DORA – also zusammengenommen ROSADORA. nachgedacht vieles mehr…  elke erb bracht mir dies in meine denkräume ein. dafür bin ich ihr noch heute dankbar.

für ihr werk sind andere zuständig. ich kenne mich gut, aber nicht sehr gut genug aus, um hier eine gültige aussage machen zu können. ich denke an sie in diesen tagen und irgendwie wird sie mir auch fehlen beim gültigen nachdenken, damit das bild sich rundet…

rosadora