6. NOVEMBER 2011 – UND LANGE HER….
JETZT NIMMT ER SCHWUNG AUF
6. NOVEMBER 2011 – UND LANGE HER….
JETZT NIMMT ER SCHWUNG AUF
BEWACHT NUN DER GANZE WIEDERAUFBAU….
KLEINER STREIFZUG….
über das ausgefallene biotop – ausgefallen deshalb, weil erde so gut wie überhaupt nicht vorkommt. der grund ist split oder schotter – eben steinhart. trotzdem schaue ich immer wieder, was sich da so entwickelt.
heute schaffe ich nur eine kleine strecke. auch spielt die sonne nicht mit. was ich einfangen kann ist ziemlich kläglich – aber immerhin. der sommerflieder hat die oberhand, ist baumgroß und treibt ungewöhnliche farben und formen. ich kann nicht beurteilen, ob es samen oder austreibungen sind – von grüngrau bis rotbraun. eigentlich ganz schön anzusehen.
das schlafmützchen begrüßt und erfreut mich – ist fast auffälliger und größer als im frühjahr. auch der stinkende storchenschnabel treibt neu aus – in kräftigem grün und rot gerandet. aufdringlich das jakobskreuzkraut, sich einschmeichelnd in sattem gelb.
die artemisia, kletten, rainfarn und einiges mehr, abgeblüht und immer noch formschön. doch den höhepunkt liefern die weißen und rosa wicken – sie sind ein gedicht – sie scheinen keine blühpause zu kennen. ich vergesse daran zu riechen – kann schlecht laufen und mich kaum bücken. es schränkt mich ein, doch die blumen und pflanzen haben hier ein weit schwierigeres los. ich nehme mir ein beispiel an ihnen.
PLATZ FÜR PARKMÖGLICHKEITEN –
UND NICHT VERGESSEN: FÜR BÄUME….
lange war ich nicht hier. in der zwischenzeit hat sich einiges getan. der raum für die parkplätze ist abgesteckt. die bäume werden dazwischen angeordnet – der mutterboden fehlt noch völlig. ich bin gespannt, welche bäume sie auswählen. die drainagen sind wichtig für den ablauf des regenwassers.
sufian erklärt ausführlich. dank an ihn und seine große geduld. wenn ich kankele ist er zur stelle, hält mich, fängt mich auf, schaut nach sitzgelegenheiten. die gibt es reichlich – zum glück.
an den alten zollbahnhof erinnert nun garnichts mehr. der abriss war weit spannender als der aufbau dieses monströsen gebäudes, bei dem ich wirklich die übersicht verloren habe.
aber noch ist es ja nicht fertig. vielleicht gibt es noch mal spannende momente, die ich noch nicht vorausahnen kann.
IN ALTE ZEIT VERSETZT…
Das Steinkammergrab von Züschen, auch Steinkiste genannt, ist eine vorgeschichtliche Megalithanlage, die im Feld zwischen den Fritzlarer Ortsteilen Züschen und Lohne in Nordhessen liegt. Es ist ein Galeriegrab, eines der bedeutendsten Exemplare seiner Art, und stammt aus dem 4. bis 3. Jahrtausend v. Chr. Wegen seiner eingeritzten Bildzeichen nimmt es eine Sonderstellung unter den Megalithanlagen vom Typ Züschen der Wartberg-Kultur ein.
wikipedia
von ackergeräten über lange zeit verletzt und unbeachtet. in der nähe ein basaltsteinbruch. das gestein nicht sehr hart und widerstandsfähig.
S O N N E N B L U M E N
Die Sonnenblume stammt ursprünglich
aus Peru und Mexiko
und wurde dort als Abbild des Sonnengottes verehrt
und auf vielen Kultstätten abgebildet
hier stehen sie am straßenrand
verdecken oder beschützen ein großes erdbeerfeld
mich locken sie
mit ihren großen sonnenköpfen
und aus der nähe sind sie nicht nur groß
jede von ihnen hat eine spezielle prägung
wie persönlichkeiten stehen sie prachtvoll
fast ausgereift – fast überreif
sie haben meine volle bewunderung
in ihrer größe überragen sie mich
jede weist eine besonderheit auf
von so viel eigenart fühle ich mich geehrt
erhabenheit strahlen sie aus
und obwohl sie wahrscheinlich
als blühstreifen eingesetzt waren
finde ich das lächerlich und voll daneben
zwischen den großen sonnenscheiben
schlägt mein herz fast aufgeregt
obwohl das gegenteil angesagt ist
ringelblumen in samen
koriander voller frucht
den koriander für mein herbarium
und ob er sich das gefallen lässt
danke – der tag ward schöner durch euch
KUNST – so zu schaun…
scheibe zersprungen – gefallen – gestoßen – oder was… da muß sinnloses mit kraft und unaufmerksamkeit zusammen gekommen sein – und mir vor die füße. die kristallnen risse reizen mich, reizen mich dazu, sie von allen seiten zu begutachten und zu fotografieren. jeder standort eine neue sicht. kunstbarkeiten am bau eben…
MAL WIEDER EIN GANG…
über die baustelle.
gezögert habe ich mit dem einstellen der fotos, weil mir kein text dazu einfiel – eben baustelle zum xtenmal. gezögert, weil ich nicht dort fotografieren darf, wo ich es möchte – die vorschriften – angeblich. aber nach ganz oben komme ich e nicht und den außenfahrstuhl der arbeiter darf ich nicht benutzen. also eher frust als lust…
ich schaue also nach dem, was sich verändert hat – und ich suche die kunst, die sich mir nicht zeigen will. das ist natürlich auch in meinem kopf – kunst kann ich sonst aus jedem teilchen machen – und heute eben nicht…
es fügt sich gut ein in die landschaft – dieses gebäude. für eine weile nimmt es die wolken auf, wie auf ein bett. flüstert harmonie und schönheit. klare linien – ein bisschen erinnert es an bauhaus – schlicht und zweckgebunden. idustriekunst eben. der turm in seiner wucht blendet besonders…
ich zoome es heran und der zauber ist dahin.
wie alles schöne nicht nur schön ist, so ist auch dieser zauber schnell verflogen.
verblendung auf der ganzen linie. der turm ist ein silo, also ist das ganze ein stall oder eine geflügelmastanlage. zwei güllestreuer stehn in ständiger bereitschaft.
diese totale stille verblüfft mich – dazu noch völlig geruchlos – getragen von den geräuschen der b 49. vor enttäuschung vergesse ich, weitere bilder zu nehmen.
am nächsten tag mache ich mich schlau und erfahre, dass es sich
„um einen Geflügelmaststall eines ortsansässigen Landwirts“ handelt.
„die zuständige Genehmigungsbehörde ist das Regierungspräsidium Kassel. Der Betreiber ist ein Landwirt.
Sicher wird Ihnen klar sein, dass wir aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht befugt sind, Ihnen den Namen des Betreibers zu nennen.“
und von anderer stelle:
„Der „Turm“ ist ein Futtermittelsilo, die Abluftanlage links ist sehr modern.“
mit a. rede ich noch stundenlang über die ungerechtigkeit, wie mit unseren tieren umgegangen wird und dass einsicht geredet, aber nicht umgesetzt wird.
so wird aus der ästhetik der kunst
eine ÄSTHETIK DES GRAUENS….
eine schöne landschaft ist noch immer schön – aber eben nicht nur. hinschauen und nachdenken und handeln ist notwendig und zwingend.
dorla, wehren, werkel, lohne
sind des hessenlandes krone
aber aus der krone ist ein zacken herausgebrochen – oder auch zwei. ist das dann noch eine krone….
WAS MACHT MAN MIT SOOO VIEL DILL….
wieder eine meiner überraschungen. früher – das kann ich schon sagen, da ich steinalt bin und das früher erlebt habe – bemühten sich die bauern um den ertrag für ihren eigenen bedarf. heute erwirtschaften sie verzweifelt für die allerbeste vermarktung. für dill in diesen mengen fällt mir in die richtung absolut nichts ein. vielleicht samen züchten…
auf jeden fall beglückt mich das riesendillfeld. es duftet milde und lockt mich. ich wage mich zwischen den dill, der größer ist als ich – fast schmeichelt er mir und begrüßt mich, begleitet mich in meine kindheit – hier, zwischen nenkel und nacken. er hält mich, als ich zu stürzen drohe. auch mag ich dill – besonders gern in grüner soße.