LADESTRASSE FÜR AUSGEFALLENE IDEEN..
hier war der BESONDERE RAUM. bei der 12. documenta waren hier wunderbare ausstellunsräume, wunderbar, weil sie durch ihre größe GROSSE KUNST beherbergten, so z. b. WILLIAM KENTRIDGE mit The Refusal Of Time (s. you tube). der besondere raum überlebte die documentakunst in dem sinne, als die künstler ihre werke wieder abräumen mußten, der besondere raum blieb bis ganz zuletzt und ich höre noch das zusammenbrechen der wände, das mir bis heute nachläuft.
sylvia, du hast den raum sicher noch im original gesehen. da fiel er gar nicht so sehr auf, weil noch sessel und arbeitsgerät den blick ablenkten.
und auch das selbstbildnis war dort und das zerschlagen des spiegels, der in meinem film eine rolle spielt.
danke für interessen und aufmerksamkeiten. fraunhofer ist nun da, aber eben doch ganz entscheidend anders.
DER BESONDERE RAUM…
IM ZOLLBAHNHOF…
dass er besonders war der raum, konnten nur die eingeweihten wissen. die eingeweihten, das waren künstlerinnen und künstler, die hier ihre kunstpause einrichteten. es waren gemietete räume, die ihnen weggenommen wurden, weil der bahnhof für andere zwecke gebraucht wurde. andere zwecke, die der stadt geld einbrachten und nicht wenig.
dass man dieses kunstwerk nicht gerettet hat, ist unverzeihlich. andere verdienen damit 20 bis 30.ooo us-dollar
z.b. jean-michel, rinso, 1983-2001
diesen nenne ich packo
und diesen hier picko oder sollte er tarek heißen…
zwei fesche kerle, die gut für ein comic herhalten würden. sicher verstecken sich noch andere geheimnisse auf dem kunstwerk. da wäre das herz, der fick und der fuck, der batteriepack und einiges mehr. sehr schade, dass es diesen raum nicht mehr gibt. er war voller ideen und wäre mit den jahren sicher noch gewachsen. das unermessliche war hier nicht weit…
den satz muß ich unbedingt hinzufügen
es betrifft den inhalt meines gesamten tuns
danke hermann
Halo Rosadora,
es gibt den satz
‚ich sehe das besondere auch im banalen‘
tausendmal gehört
und mich tausendmal peinlich berührt
abgewendet
‚ich sehe das banale im banalen
und wende mich nicht ab
sondern schaue weiter…
…bis zur faszination‘
das scheint die wirkliche kunst zu sein.
Deine kunst
H.
GLAS UND MEHR…
NICHT DURCHSICHTIG…
aber mit durchblick
im bahnhof das fenster
im fenster ein spiegel
im spiegel ich selbst
in mir das ganze bild
erinnerung an den abgerissenen bahnhof…
JOSEPH BEUYS…
HUNDERT JAHRE UND NOCH VIEL MEHR…
„der tod hält mich wach.“
dieser satz bewahrheitet sich einmal mehr. mir scheint, dass mit jedem todestag seine bekanntheit hochschnellt. jede kleinigkeit wird ans licht gezogen, und damit bekannt, vielleicht auch verdreht und etwas überhöht.
er hat den bruch in der kunst bewirkt und daran wird sich auch noch lange nichts ändern.
und dass jeder mensch ein künstler ist, diesen satz kennt heute jedes kind und auch jede omma. aber ihn umzusetzen, was das im einzelnen heißen könnte, das haben noch nicht viele geschafft. und dass sie sich daran halten würden, davon sind wir weit entfernt und immer weiter.
wer zu beuys´ zeit die documenta lebendig hielt, war klar zu erkennen. was heute daraus geworden ist, ist weit davon abgelegen.
möge der mann mit dem hut noch recht lange in den köpfen der menschen nisten und sie irritieren und auffordern selbst zu denken und ein menschenwürdiges dasein zu gestalten.
URWALD – mal wieder…
IM FRÜHJAHR…
das ist ein schönes bild, sagt mirko,
und dass die wappeneiche, die den jahren zum opfer fiel,
nicht allein ist – dass der junge grüne baum sie begleitet –
und dass bäume sich immer gegenseitig helfen –
und dass sie mehr wissen als wir menschen…
das gefällt mir, dass er das so sehen kann, und fast tröstet
es mich so auch.
von der vorderseite sieht man den ganzen schaden.
aber das E-chen hat sie auch ganz fest bei sich behalten.
immer haben wir nach dem E-chen ausschau gehalten.
ein wahrer schatz.
und die hexe stelle ich hintenan,
obwohl sie mal maßgeblich dafür war,
ob ich den urwald besuchen darf oder eben nicht.
immer durfte ich.
es tut mir weh, sie so zu sehen.
nicht ganz so harte winter scheinen keine garantie dafür zu sein,
dass den bäumen nichts geschieht.
sie schreit und ich erhöre sie und ich danke ihr dafür,
dass sie so lange durchgehalten hat,
mir immer das willkommen zugeraunt hat.
DIE AUGENGÖTTIN…
KARTOFFEL UND HAUSWURZ…
sie überwacht das wachsen meiner pflanzen
im topf sind kartoffeln
die wollen ans licht
ich will sie nicht ernten
ihre blüten sollen mich erfreuen
ich kenne sie aus kindertagen
da haben wir kartoffelkäfer sammeln müssen
mit den vielen unkrautvernichtern
gibt es die heute sicher gar nicht mehr
an die blüten erinnere ich auch
die waren zart und weiß mit rosa und lila
was meine wohl zeigen werden
in die hauswurz habe ich mich verliebt
in einer gärtnerei habe ich sie erstanden
die haben wohl gegossen und gedüngt
beim wachsen kann ich zusehen
sind es die pflanzen oder der frühling
die so drängen und in drei tagen
riesenleistungen vollbringen
ich habe meine freude daran
und bin gespannt
wie das enden wird
ERICH FRIED – EINHUNDERT…
zu den steinen hat einer gesagt
seid menschlich
die steine haben gesagt
wir sind noch nicht hart genug
erich fried
FINDUS – 16 JAHRE JUNG…
einen älteren artikel
mehr gibt es auch heute nicht zu sagen
16 jahre erfreut er mich
16 jahre bereichert er mein leben
16 – das ist doch was
KATZENGEBURTSTAG
und wer im mai geboren ist
tritt ein – tritt ein – tritt ein
der mache zuerst einen tiefen knicks
recht tief – recht tief – recht tief
findus dreh dich
findus dreh dich
mach hoppsassassa
findus dreh dich….
findeli schaut mich an, als würde er alles, aber auch jedes wort, verstehn,
wartet, dass ich es wiederhole – sein geburtstagslied.
so ein schatz aber auch…
dass ich die geschichte meines katers unterschlage – das geht gar nicht. schließlich ist er ein ganz besonderer kater und und und – heute 12 jahre.
2005 war ich mit einer reisegruppe auf sifnos. abends nach dem wandern gingen wir immer zum essen. da ertönt ein jämmerliches weinen unter einem boot hervor. die schweizerinnen und schweizer waren voller mitgefühl – ach armes chätzli – armes chätzli.
wir aßen und auf dem heimweg mußten wir wieder an dem chätzli vorbei, das immernoch herzerweichend miaute. klitzeklein war es noch. und wieder – armes chätzli, armes chätzli.
und – ich war die letzte – keine/r hatte sich erbarmt. ich war also in der pflicht. es war klein und schmutzig, und wie sich herausstellte, ein katerchen. eine plastiktüte lag herum und ich packte es da hinein und trug es mit ins hotel.
ein bißchen waschen mußte sein und ich setzte es in das spülbecken und machte ihm ein warmes bad. es schien es zu genießen. vielleicht spürte es, dass etwas geschah für sein gutes. ich barg es in meinen händen. die äuglein waren zugeklebt und helena besorgte augentropfen und katzenmilch und eine pipette. damit versorgte ich dieses kleine wesen erst einmal. in der nacht setzte ich es in eine schublade mit mützen und tüchern, damit er auf dem boden nicht unter meine füße gelänge, so klein und fast übersehbar im dunkeln, und ließ ein spalt offen.
bald ging es ihm schon besser. wir gewöhnten uns aneinander. er war ein so geschickter kleiner kerl. ich besorgte ein kistchen und füllte es mit meersand und, als wenn er bisher nichts anderes gekannt hätte, machte er sein kleines geschäftchen nur an diesem ort.
wir waren beide nichtwissende und spielten uns geschickt aufeinander ein.
nach dem bad stellte sich heraus, was für eine schönheit das kleine tier war. von da an bevorzugte er als ruheplatz meinen hals. ich sah das so, als sähe er in mir seine pflegemutter. gern spielte ich diese rolle und war vom ersten moment in das katzentier verliebt.
da war noch nicht klar, dass ich ihn bis in die schweiz mit nachhause nehmen würde. der tierarzt war besoffen, und konnte ihn nicht impfen, weil das tier noch viel zu klein war. der taxifahrer riet mir, schmeiß ihn doch weg und der hotelbesitzer zeigte nicht die geringste neigung, dieses tier bei sich aufzunehmen. ich war überrumpelt – es war mein katerchen.
findus nannte ich ihn, weil mir vorschwebte, meine enkelkinder in hamburg könnten freude daran haben. aber die schwieger meinte, es kommt mir kein tier ins haus. also, voll und ganz mein tier.
ich gewöhnte mich an den gedanken. erstmal ging mein gesamter urlaub zum großen teil in die katzenpflege.
ich überlegte, wie ich das anstellen könnte – 3 stunden schiff, 3 stunden flug und kontrolle, 2 stunden bahn bis nach st. gallen. da wohnte ich zu derzeit.
in einem kleinen handlichen täschchen würde ich ihn verbergen und transportieren können. für die kontrolle am flughafen nähte ich ein rundhalstuch an einer seite zusammen. darin würde er versteckt auch durchleuchtungen überstehen können – dachte ich. an der anderen seite nähte ich einen dünnen schal, band mir das gebilde samt katerchen um den bauch und überzog mich mit weiten gewändern.
noch war ich naiv. die überfahrt bis athen mit dem schiff ging gut. findus war neugierig, er ließ sich die heimlichtuerei gefallen.
sogar einen besuch bei einer athener tierärztin überstand er mühelos. die rieb ihn mit irgendetwas infizierendem ein und gab mir auch noch ein schreiben mit, auf dem sie den vorgang bestätigte und, dass findus gesund sei. es beruhigte mich nicht sonderlich, weil ich wußte, dass dies keinem impfgeschehen gleich kam. aber immerhin – und wer weiß…
im flughafen mußte ich findus vom täschchen in den bauchumhang verfrachten. auf den toiletten war zum glück kein großer andrang und findus spielte wieder mit. aufgeregt war ich nun. die gesamte reisegruppe nahm abstand von mir. mit einem zwischenfall wollten sie nichts zu tun haben. ich würde also ganz allein dastehn mit meinem geschick oder ungeschick.
das durchleuchten ging gut – nichts beanstandet. sie dachten vielleicht ich sei schwanger…
aber am kontrollband – ohje – packen sie mal den rucksack aus. in dem war ein kulturbeutel mit einem runden silberanhänger. der war verdächtig. äußerlich zeigte ich keine regung, aber innerlich war ich aufgeregt, wie noch nie in meinem leben. und…. findus verhielt sich vorbildlich, er tat keinen mucks. überstanden und erlöst. wir waren in der schweiz.
zuhause erstmal keine vorrichtung mit katzensand, kein futter, kein nichts. und findus spielte wieder mit. als er mal pinkeln mußte, stellte er sich mit dem kopf in die ecke als wenn er bitten würde, erlös mich mal. dann hatte er auch ein klöchen und essen und alles, was er brauchte.
neugierig war er, der kleine schatz, interessierte sich für alles, setzte sich auf den staubsauger, auch wenn er lief, sprang auf regale und schränke und bald hatte er auch seine lieblingsplätze.schatz habe ich in meinem leben bisher nur meinen kater genannte und er ist es bis heute, 12 jahre nach seinem auffinden, noch immer.
FRAUNHOFER – IM LABOR…
WARTEN…
warten was draus wird
ich bin etwas enttäuscht
es ist noch nichts zu sehen
neugierig warte ich
alles ist möglich
und nichts…
FRAUNHOFER – INNENSEITE…
UND WOHIN MIT DEM GANZEN ZEUGS…
erstmal ein tänzchen in frischer luft
und dann ran an die ballen
ISOVER diese zauberwolle
im sommer kühl
im winter warm
sie wird an anderer stelle gebraucht